Pokrzywnica (Szydłowo)

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Pokrzywnica
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Pokrzywnica (Polen)
Pokrzywnica (Polen)
Pokrzywnica
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Piła
Gmina: Szydłowo
Geographische Lage: 53° 9′ N, 16° 34′ OKoordinaten: 53° 9′ 0″ N, 16° 34′ 0″ O
Einwohner:

Pokrzywnica (deutsch Krummfließ, auch Krumfließ, früher Krumflies[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Schneidemühler Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage

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Das Kirchdorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa 15 Kilometer südöstlich von Wałcz (Deutsch Krone), zehn Kilometer westlich von Schneidemühl und drei Kilometer südwestlich von Szydłowo (Groß Wittenberg).

Ortszentrum (Aufnahme 2019)

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preußen.

Der Ort wurde 1579 durch Stanislaus Górka, Starost von Ujście (Usch), gegründet. Der erste Schulze hieß Franz Freymark.[2]

Im Jahr 1945 gehörte Krummfließ zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Krummfließ war Sitz des Amtsbezirks Krummfließ.

Im Februar 1945 wurde Krummfließ von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Krummfließ wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Pokrzywnica“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Krummfließ vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf nebst einer katholischen Filialkirche von Schneidemühl, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 43 Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
1818 262 königliches Dorf[3]
1864 471 davon 88 Evangelische und 377 Katholiken[4]
1910 468 am 1. Dezember, davon 106 Evangelische und 362 Katholiken; zwei Personen mit polnischer Muttersprache[5]
1925 434 darunter 96 Evangelische und 337 Katholiken[6]
1933 402 [7]
1939 370 [7]

Vor 1945 gehörten die Protestanten des Dorfes zur Pfarrei Groß Wittenberg.[8] Das Bethaus der Protestanten, das hier früher bestand und das die Katholiken wegnahmen, wurde in eine katholische Kapelle umgewandelt.[2]

Die bis 1945 anwesende katholische Gemeinde Krummfließ verfügte über eine eigene Dorfkirche.

  • Krumfließ, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Krumfließ (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 227 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472–473 (Google Books).
Commons: Pokrzywnica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 107 (Google Books).
  2. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 227 (Google Books).
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 26, Ziffer 5617 (Google Books).
  4. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 60–61, Ziffer 136 (Google Books).
  5. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 49 (Google Books).
  6. Die Gemeinde Krummfließ im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472–473 (Google Books).