Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel
Episode 361 der Reihe Polizeiruf 110 | |
Titel | Angst heiligt die Mittel |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Länge | 89 Minuten |
Produktionsunternehmen | Filmpool Fiction im Auftrag des NDR |
Regie | Christian von Castelberg |
Drehbuch | Susanne Schneider |
Produktion | Iris Kiefer |
Musik | Eckhart Gadow |
Kamera | |
Schnitt | Antje Zynga |
Premiere | 1. Jan. 2017 auf Das Erste |
Besetzung | |
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→ Episodenliste |
Angst heiligt die Mittel ist ein Fernsehfilm von Christian von Castelberg aus dem Jahr 2016. Es ist die 361. Folge innerhalb der Krimireihe Polizeiruf 110. Das Rostocker Ermittlerduo Kriminalhauptkommissar Alexander Bukow (Charly Hübner) und die LKA-Beamtin Katrin König (Anneke Kim Sarnau) ermittelt in seinem 15. Fall. Die Haupt-Gaststars dieser Folge sind Markus John, Katarina Gaub, Markus Gertken, Mathis Werner und Thomas Neumann.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine obdachlose Frau wird in einem Dorf bei Rostock tot aufgefunden – sie wurde vergewaltigt und misshandelt. Die zwei im Ort lebenden, erst kürzlich aus der Haft entlassenen Sexualstraftäter Kukulies und Buschke sind nach Hinweisen der Dorfbewohner zuerst im Fokus der Ermittler Bukow und König. Neben dem Opfer findet sich eine Bierflasche mit Spuren von Kukulies, mit der die Tote schwer misshandelt wurde. Kurz darauf wird der pädophile Buschke erhängt in der Wohnung der beiden aufgefunden, und Bukow und König finden einen Laptop mit kinderpornografischem Material; Kukulies ist verschwunden. Im Gegensatz zur Meinung ihrer männlichen Kollegen ist König der Auffassung, dass der Mord nicht ins Täterprofil der beiden Vorbestraften passt. Sie sieht die Dorfbewohner als verdächtig an, die mehrfach kundgetan hatten, Kukulies und Buschke mit allen Mitteln aus ihrem Dorf loswerden zu wollen.
Tatsächlich stellt sich der auf dem Laptop vorhandene vermeintliche Handel mit Kinderpornografie als Fälschung heraus. Der ortsansässige frühere NVA-Offizier Heiner Bockmann wird überführt, die Obdachlose ermordet und die Spuren so gelegt zu haben, dass diese auf Kukulies als Täter hindeuten. Dieser wird unterdessen von dem ehemaligen Offizier und zwei anderen Dorfbewohnern auf einem Dachboden gefangen gehalten. Die Situation eskaliert, als Kukulies einen Jungen, der ihm heimlich zu trinken und zu essen gegeben hatte, in seine Gewalt bringen kann und mit ihm als Geisel flieht. Bukow und König verfolgen Kukulies bis zu einem einsamen Gehöft, wo er König zwischenzeitlich überwältigen und fast vergewaltigen kann. Kukulies wird schlussendlich überwältigt und verhaftet. Der Junge hatte fliehen können und begibt sich in die Obhut der Polizisten.
In der episodenübergreifenden, horizontalen Filmhandlung um Bukow und König erfährt Bukow, dass sein Vater nach einer Operation im Koma liegt. König hatte eine Zusage für eine Stelle in Berlin erhalten, ist sich im Verlaufe des Films aber unschlüssig, ob sie sie annehmen soll. Nach den Ereignissen um Kukulies bittet Bukow sie, seinetwegen in Rostock zu bleiben. Wie sie sich entscheiden wird, bleibt offen.
Produktion, Sendetermin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film wurde unter dem Arbeitstitel „Die 5. Gewalt“ vom 2. Juni 2015 bis zum 1. Juli 2015[1] in Warlow, Mestlin und Hamburg gedreht[2], nur die Schlussszene spielt auf dem Neuen Markt in Rostock. Im November 2016 hatte der Film bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck seine Premiere.[3]
Für den Sendetermin an Neujahr 2017 war zuerst der Tatort: Sturm und sodann der Tatort: Söhne und Väter vorgesehen, bevor wenige Tage vor Silvester der Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel ins Programm genommen wurde.[4]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einschaltquote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstausstrahlung von Angst heiligt die Mittel am 1. Januar 2017 wurde in Deutschland von insgesamt 7,02 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 18,6 Prozent für Das Erste.[5]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Dieser 'Polizeiruf' ist harter Stoff. […] Hier wird ein Gesellschaftspanorama entfaltet, in dem der Trieb der einen und die Panik der anderen gefährlich zusammenwirken. Ein entfesseltes, ja entgrenztes Angstszenario – das in der zweiten Hälfte leider erhebliche Schwächen aufweist. Da geht es, inhaltlich völlig unnötig, nach Polen zu einem Kinderpornoring. Und die Plausibilität leider flöten. Der verstörenden Gesamtwirkung dieses Neujahrskrimis tut das keinen Abbruch: auf ein schreckliches 2017.“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angst heiligt die Mittel bei IMDb
- Zusammenfassung der Handlung von Angst heiligt die Mittel auf den Internetseiten der ARD
- Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel bei Tatort-Fans.de
- Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel Video Das Erste.de (verfügbar bis 8. Juni 2019)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel bei crew united
- ↑ Michael-Günther Bölsche: Filmischer Kriminalfall in Mestlin. In: Parchimer Zeitung. 13. Juni 2015, abgerufen am 2. Januar 2017.
- ↑ Das Programm des Filmforums der Nordischen Filmtage. In: Pressemitteilungen. Nordische Filmtage Lübeck, 18. Oktober 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2016; abgerufen am 31. Dezember 2016: „In diesem Jahr einen brandneuen „Polizeiruf 110 – Angst heiligt die Mittel“ aus Rostock als Preview […]“ Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Axel Weidemann: Wenn der „Tatort“ der Realität zu nahe kommt. Sendeplatzroulette. In: Feuilleton. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Januar 2017, abgerufen am 1. Januar 2017: „Der Terror bestimmt das Programm: Der ursprünglich geplante „Tatort“ wird am Neujahrstag nicht gezeigt. Auch der Plan B scheiterte.“
- ↑ Manuel Weis: Primetime-Check: Neujahr 2017. Quotenmeter.de, 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017.
- ↑ Christian Buß: Rostock-"Polizeiruf" über Sexualstraftäter. Selbstjustiz am Gartenzaun. In: Kultur. Spiegel Online, 30. Dezember 2016, abgerufen am 31. Dezember 2016: „Bewertung: 6 von 10 Punkten“