Polnisch Müllmen
Polnisch Müllmen Mionów | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Prudnik | |
Gmina: | Oberglogau | |
Geographische Lage: | 50° 23′ N, 17° 47′ O
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Höhe: | 210 m n.p.m. | |
Einwohner: | ||
Postleitzahl: | 48-250 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice |
Polnisch Müllmen (polnisch Mionów, 1939–1945 Niederrode) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Polnisch Müllmen liegt in der Gemeinde Oberglogau (Głogówek) im Powiat Prudnicki (Kreis Neustadt O.S.) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Angerdorf Polnisch Müllmen liegt sieben Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Oberglogau, 17 Kilometer nordöstlich von der Kreisstadt Prudnik (Neustadt O.S.) und 34 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Westlich von Polnisch Müllmen fließt der Mühlgraben, ein Nebenfluss der Zülz.
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteil von Polnisch Müllmen ist der Weiler Hoinowitz (Hojnowice), welcher südlich des Dorfes liegt.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarorte von Polnisch Müllmen sind im Westen Wilkau (Wilków), im Norden Schartowitz (Czartowice) und die Weiler Golschowitz (Golczowice) und Mutzkau (Mucków), im Nordosten Zowade (Zawada), im Osten Blaschewitz (Błażejowice Dolne), im Südosten Mochau (Mochów) und im Süden Deutsch Müllmen (Wierzch).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gegend rund um Polnisch Müllmen war bereits in der Jungsteinzeit bevölkert. Dies bezeugen Funde von archäologischen Ausgrabungen. Bei den Ausgrabungen wurden Reste von Schmelzöfen aus dem 3. und 4. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Außerdem fand man eine Münze mit dem Abbild des Kaisers Antonin Pius aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.[1]
Der Ort wurde 1217 erstmals urkundlich als „Milowanow“ erwähnt. In diesem Dokument schenkte Kasimir, Herzog von Oppeln, dem Kapellan Sebastian und seinem Bruder Graf Gregor die Orte Deutsch Müllmen (als Virh erwähnt) und Polnisch Müllmen.[2] Sebastian übergab Deutsch Müllmen an seinen Bruder Gregor und behielt Polnisch Müllmen. Von 1381 bis 1600 war der Ort im Besitz der Familie Stral. 1405 erfolgte eine Erwähnung als Polonisschim Melwayn sowie 1416 als Milwano polonical.[3]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Polnisch Müllmen 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1784 hatte Polnisch Müllmen, das dem Grafen von Schafgotsch gehörte, 18 Bauern, 19 Gärtner, zwei Häusler, eine Mühle und 188 Einwohner.[4]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Polnisch Müllmen ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1818 zählte Polnisch Müllmen 18 Bauern, 19 Gärtner, zwei Häusler und eine Wassermühle.[5] 1845 bestanden im Ort eine Wassermühle, zwei Getreidehandlungen, eine Tabakhandlung, ein Garnsammler, ein Kretschmer und 55 Häuser. Im gleichen Jahr zählte Polnisch Müllmen 440 Einwohner, allesamt katholisch.[3] 1865 hatte der Ort 19 Bauern-, 18 Gärtner- und 20 Häuslerstellen. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort nach Deutsch Müllmen eingepfarrt und eingeschult.[6][1] 1874 wurde der Amtsbezirk Deutsch Müllmen gegründet, welcher die Landgemeinden Deutsch Müllmen, Polnisch Müllmen und Wilkau umfasste.[7]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 150 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 124 für die Zugehörigkeit zu Polen.[8] Polnisch Müllmen verblieb beim Deutschen Reich. Kurz darauf folgte eine Umbenennung in Müllmen. 1933 lebten im Ort 391 Einwohner. Am 2. Mai 1939 wurde der Ort in Niederrode O.S. umbenannt. 1939 hatte der Ort 382 Einwohner.[9] Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Mionów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehört er zum Powiat Prudnicki. Am 22. April 2009 wurde in der Gemeinde Oberglogau, der Polnisch Müllmen angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 1. Dezember 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Polnisch Müllmen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kapelle mit Glockenturm
- Wegkreuze
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutscher Freundschaftskreis
- Freiwillige Feuerwehr OSP Mionów
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Chrząszcz (1857–1928), oberschlesischer Priester und Heimatforscher
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geschichte der Dörfer in der Gemeinde Oberglogau (poln.)
- ↑ Codex Diplomaticus Silesiae: Teil 7 – Regesten zur schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zum Jahre 1250
- ↑ a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 282.
- ↑ Johann Ernst Tramp: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783
- ↑ Geographisch-statistisches Handbuch über Schlesien und die Grafschaft Glatz, Band 2; Breslau und Jauer 1818
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- ↑ Territorial Amtsbezirk Deutsch Müllmen
- ↑ Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 ( vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Neustadt in Oberschlesien (poln. Prudnik). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.