Polnisches Heer vor dem Zweiten Weltkrieg
Das Polnische Heer vor dem Zweiten Weltkrieg stand unter dem Befehl von Edward Rydz-Śmigły und war der bedeutendste Teil der damaligen Gesamtstreitkräfte der Zweiten Polnischen Republik. Außer Armeen mit unterstellten Divisionen gab es Verbände der Luftwaffe und der Marine.
Struktur und Gliederung der einzelnen Armeen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Armee-Befehlshaber, Verbände und deren Standorte (unter der Armee-Ebene), die Armeen wurden nach Regionen oder Städten benannt, und hatten folgende Namen:
Armia Karpaty
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2. Gebirgsbrigade (2 Brygada Górska)
- 3. Gebirgsbrigade (3 Brygada Górska)
- Karpaten-Halbbrigade der nationalen Verteidigung (Karpacka Półbrygada ON)
- 1. Grenzverteidigungs-Regiment
- 1. motorisiertes Artillerieregiment
- 9. schweres Artillerieregiment
Armia Kraków
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Antoni Szylling; Strategische Hauptkraft gegen Deutschland
- 6. Infanteriedivision (Kraków unter Bernard Mond),
- 7. Infanteriedivision (Częstochowa unter Janusz Gąsiorowski),
- 11. Infanteriedivision (Stanisławów unter Bronisław Prugar-Ketling)
- 21. Gebirgsdivision (Nowy Sącz, Bielsko-Biała unter Józef Kustroń),
- 22. Gebirgsdivision,
- 23. Infanteriedivision (Katowice unter Władysław Powierza) und
- 55. Infanterie Reservedivision (Jaworzno unter Stanisław Kalabiński),
- 10. Motorisierte Brigade (Rzeszów unter Stanisław Maczek),
- Kraków Kavalleriebrigade (unter Zygmunt Piasecki),
- 1. Gebirgsbrigade (Żywiec, Zakopane, Jasło unter Janusz Gaładyk),
- Śląsk-Gruppe unter Jan Jagmin-Sadowski
- Bielsko-Gruppe unter Mieczysław Boruta-Spiechowicz
- Grenzschutztruppe (KOP) - Brygada Górska
Armia Łódź
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Juliusz Rómmel, Wiktor Thommée:
- 2. Legion (Kielce), 10. (Łódź), 18. Inf.Division (Łomża), 30. Inf.Reservedivision (Kobryn), Wołyńska- (Równe) und Kresowa-Kav.Brig. (Brody) und der Sieradzka Brygada Obrony Narodowe
Armia Modlin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Emil Krukowicz-Przedrzymirski:
- 8. und 20. Infanteriedivision, Mazowiecka und Nowogródzka Kavalleriebrigade, BON Warszawa
Armia Pomorze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter Władysław Bortnowski:
- 4., 9., 15., 16. u. 27. Infanteriedivision, Pommers. Kav.Brig., Pomorze- und Chełm Nationale Verteidigungsbrigade, Wisła-Einheit
Armia Poznań
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 14., 17., 25. u. 26. Infanteriedivision, Podolska- und Wielkopolska-Kavalleriebrigade, Poznań- und Kalisz-Nationale Verteidigungsbrigade.
Armia Prusy
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 3. Legion, 12., 13., 19., 29. und 36 Infanteriedivision, Wileńska Kavalleriebrigade
Ab Kriegsbeginn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Aufstellung der Armeen änderte sich sofort nach Beginn des deutschen Überfalls am 1. September. Weitere Änderungen folgten im Verlauf des zunächst wenige Wochen dauernden Kriegs im Jahr 1939. Truppenangehörige wurden im weiteren Kriegsverlauf bis 1945 in ganz verschiedenen Organisationen unter verschiedenen Zielsetzungen wieder als Truppenverbände aufgestellt.
Die Verluste des Heeres betrugen im September 1939 zehntausende Tote, über 100.000 Verwundete und mehrere Hunderttausende Gefangene. Formal hat Polen im Krieg nicht kapituliert. Es gab Kapitulationen von regional aktiven Truppenteilen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Polnische Militärfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges
- Schematische Kriegsgliederung der Wehrmacht für den Überfall auf Polen
- Polnische Streitkräfte im Westen (Polskie Siły Zbrojne na Zachodzie, PSZ); reguläre alliierte Armee im Zweiten Weltkrieg; Władysław Sikorski (1881–1943; deren Befehlshaber seit Nov. 1939)
- Polnischer Untergrundstaat (poln.: Polskie Państwo Podziemne, als von Jan Karski geprägter Begriff)
- Polnische Streitkräfte in der Sowjetunion (Anders-Armee, später 2. Polnisches Korps im Westen und Berling-Armee, daraus wurde später die Polnische Front in der Roten Armee)
- Heutige Polnische Streitkräfte
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mała Encyklopedia Wojskowa. Band I (A – J), Wydawnictwo Ministerstwa Obrony Narodowej, Warschau 1967.