Polyxeni (Schiff, 1964)

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Koordinaten: 20° 47′ 0″ N, 69° 45′ 0″ W

Polyxeni
Das Wrack der Polyxeni im Jahr 2014
Das Wrack der Polyxeni im Jahr 2014
Schiffsdaten
Flagge Japan Japan (1964–1980)
Panama Panama (ab 1980)
andere Schiffsnamen

Kinsei Maru (1964–1980)

Schiffstyp Stückgutfrachter
Rufzeichen H9IP (zuletzt)
Heimathafen Kobe (?–1970)
Himeji (1970–1973)
Ofunato (1974/75–1980)
Panama (ab 1980)
Eigner Shinko Kaiun K.K. (1964–1974/75)
Konishi Kaiun K.K. (1974/75–1980)
Polyxeni Maritime Limited (zuletzt)
Bauwerft Nagoya Zosen, Nagoya
Baunummer 196
Übernahme 1964
Verbleib Am 26. Mai 1982 bei 20° 47′ 0″ N, 69° 45′ 0″ W auf Grund gelaufen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 95,71 m (Lüa)
Breite 14,53 m
Tiefgang (max.) 6,130 m
Vermessung 2785 BRT / 1724 NRT
 
Besatzung 32 (1970)
Maschinenanlage
Maschine 1 × Burmeister & Wain-Dieselmotor (Zweitakt-Sechszylindermotor)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.986 kW (2.700 PS)
Höchst­geschwindigkeit 12,5 kn (23 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 4.421 tdw
Rauminhalt 5.509 m³
Klassifizierungen

Nippon Kaiji Kyōkai

Registriernummern

IMO 6408709

Die Polyxeni war ein Stückgutfrachter, der im Mai 1982 auf der Banco de la Plata, in den Hoheitsgewässern der Dominikanischen Republik auf Grund lief und zu einer Touristenattraktion wurde.

Geschichte und Charakteristika

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Der Stückgutfrachter wurde 1964 auf der Werft Nagoya Zosen in Nagoya unter der Werftnummer 196 für die japanische Reederei Shinko Kaiun K.K. unter dem Namen Kinsei Maru fertiggestellt. Der Frachter hatte drei Laderäume mit einem Gesamtvolumen von 5.509 m3 und sechs bordeigene Ladebäume mit je einer Belastungsgrenze von 10 Tonnen.[1][2] Die Kinsei Maru war für den Transport von Holz vorgesehen und fuhr vorwiegend Häfen in Südostasien und Ostasien an.[2][3]

Zwischen 1974/75 wechselte das Schiff ihren Eigner und fuhr für die ebenfalls japanische Reederei Konishi Kaiun K.K. Im Jahr 1980 wurde das Schiff an die panamaische Reederei Polyxeni Maritime Limited verkauft und in Polyxeni umbenannt.[4][1]

Havarie und Verbleib

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Am 26. Mai 1982 befand sich die Polyxeni auf einer Leerfahrt von Philadelphia nach San Pedro de Macorís, als sie auf der Banco de la Plata auf Grund lief und Leck schlug. Die Besatzung blieb unverletzt und gab das Schiff auf.[5] In späterer Literatur wird die Polyxeni als angeblicher Drogenschmuggelfrachter ausgewiesen, der, bei dem Versuch der dominikanischen Küstenwache zu entkommen, auf Grund lief.[6]

Das Wrack liegt in einem für Buckelwale wichtigen Überwinterungsgebiet. Bis Ende der 1990er Jahre wurde das Schiff als Beobachtungsstützpunkt von Meeresbiologen und Touristen genutzt, da sich nach der Havarie nur Teile des Hecks der Polyxeni unter Wasser befanden. Die Bordküche der Polyxeni wurde weitergenutzt, andere Sektionen des Wracks mussten mit Holz verstärkt werden.[7] Teile der beweglichen Schiffsausrüstung des Wracks, wie die Signalflaggen, befanden sich Anfang der 1990er Jahre im Besitz des amerikanischen Cetologen Ken Balcomb.[8] Ende der 1990er Jahre wurde die Nutzung des Wracks der Polyxeni zur Unterbringung von Besuchern und Touristen von dominikanischen Behörden verboten.[9]

Ab Ende der 2000er Jahre war das Wrack einem zunehmenden Verfall ausgesetzt. Im Jahr 2014 befand sich der Großteil des Wracks bereits unter Wasser oder war gekentert.[6] Die beiden Hurrikane Irma und Maria zerstörten 2017 die letzten über Wasser sichtbaren Schiffsteile, sodass das Wrack ab spätestens 2018 nicht mehr über Wasser sichtbar war.[10]

Commons: Polyxeni (ship) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Lloyd’s Register of Shipping: Register of Ships 1983-84: P-Z. London 1984, S. 227.
  2. a b Merchant Ships, World Built. Band 13, 1965, S. 9.
  3. Maritime Administration Office of Government Aid Division of Trade Studies: Various Data on the Merchant Marine Fleets of the United States and Other Major Sea Powers. Washington D.C. 1970, S. 12035.
  4. n. d. In: Marine News. Band 36, 1982, S. 248.
  5. Norman Hooke: Modern Shipping Disasters 1963-1987. Lloyd's of London Press, London 1989, S. 375.
  6. a b Beth Bankhead: Another Day in Whale Country...the Silver Bank. 28. Februar 2014, abgerufen am 25. November 2024 (englisch).
  7. Nicolas Popov, Dragan Popov: Children of the Sea: Exploring the Marine Diversity of the Bahamas and the Caribbean. MacMillan Education Ltd., London 2000, ISBN 0-333-73538-2, S. 29, 75–81 (Mit Bildern des Schiffwracks).
  8. Douglas Hand: Gone Whaling: A Search for Orcas in Northwest Waters. Simon & Schuster, New York 1994, S. 86.
  9. José Serulle Ramia (Hrsg.): Ecoturismo y desarrollo sostenible: en República Dominicana, el Caribe y el mundo. Fundación Ciencia y Arte, Santo Domingo 1999, S. 226.
  10. Captain Gene Flipse: Cruise Report, Week 7: Mar. 10-16, 2018. In: Swim with whales, Silver Bank Dominican Republic | Conscious Breath Adventures. 17. März 2018, abgerufen am 25. November 2024 (englisch).