Pomorska Wieś
Pomorska Wieś | ||
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? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Elbląski | |
Gmina: | Milejewo | |
Geographische Lage: | 54° 9′ N, 19° 34′ O | |
Einwohner: | ||
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Pomorska Wieś (früher Bierutowo, deutsch Pomehrendorf, zuvor Pommehrendorf) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es liegt im Powiat Elbląski und gehört zur Landgemeinde Milejewo (Trunz).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa acht Kilometer südlich von Malejewo (Trunz) und 13 Kilometer nordöstlich von Elbląg (Elbing) im Süden der Wysoczyzna Elbląska (Elbinger Höhe, auch Trunzer Berge).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die dem Ortsnamen Pomehrendorf zugrundeliegenden älteren slawischen Ortsbezeichnungen sollen mit dem Begriff Grasland in Zusammenhang stehen.[1] Zwischen 1286 und 1299 erhielt Pomehrendorf gleichzeitig mit Wolfsdorf vom Ordenskomtur Ludwig von Schippe eine Handfeste; der mit der Besiedlung des Dorfs beauftragte Lokator hieß Johannes Scharfenort.[2]
Pomehrendorf war ein altes Kirchdorf. Um 1864 umfasste die Gemarkung des Dorfs eine Fläche von über 2.064 Morgen.[3]
Von 1874 bis 1945 existierte der Amtsbezirk Pomehrendorf im Regierungsbezirk Danzig (ab 1920 Regierungsbezirk Marienwerder, 1922 bis 1939 Regierungsbezirk Westpreußen, 1939 bis 1945 im Landkreis Elbing im Regierungsbezirk Danzig) in der preußischen Provinz Westpreußen (1922 bis 1939 Provinz Ostpreußen, 1939 bis 1945 Reichsgau Danzig-Westpreußen) des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Pomehrendorf im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde die Region von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Pomehrendorf die Ortsbezeichnung Pomorska Wieś ein. Soweit die Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Pomehrendorf vertrieben. Das Dorf trug einige Zeit lang den Namen Bierutowo, benannt nach Bolesław Bierut.
Heute ist Pomorska Wieś eine Ortschaft innerhalb der Landgemeinde Milejewo (Trunz) im Powiat Elbląski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Elbląg).
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1816 | 227 | [4] |
1849 | 325 | [5] |
1852 | 348 | [6] |
1864 | 431 | am 3. Dezember[3] |
1905 | 411 | [7] |
1910 | 431 | am 1. Dezember[8] |
1933 | 371 | [9] |
1939 | 358 | [9] |
Kirchspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pommehrendorf hatte bis 1945 ein evangelisches Kirchspiel.
Die seit 1945 anwesende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch.
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottfried Döring (1801–1869), Kantor und Königlicher Musikdirektor in Elbing, Autor musikhistorischer Schriften
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landkreis Elbing: Pomehrendorf (Heimatkreis Elbing Stadt und Elbing Land, 2016)
- Amtsbezirk Pomehrendorf (Rolf Jehke, 2004)
- Pomehrendorf Historische Photographien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ C, F. Riecke: Die Schichtung der Völker und Sprachen in Deutschland. Strebel, Gera 1782, S. 33-34.
- ↑ http://www.elbing-land-familienforschung.de/seite49.html
- ↑ a b Preußisches Finanzministerium: Ergebnisse der Grund- und Gewerbesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig. Danzig 1867. Siehe: 4. Kreis Elbing, S. 10–11, Ziffer 87.
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 67, Ziffer 2400
- ↑ Eduard Messow: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Baensch, Magdeburg 1854, S. 180
- ↑ Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 478.
- ↑ http://gov.genealogy.net/item/show/POMORFJO94SD
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Elbing
- ↑ a b Michael Rademacher: Elbing. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.