Poraż
Poraż | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Sanocki | |
Gmina: | Zagórz | |
Geographische Lage: | 49° 29′ N, 22° 13′ O | |
Einwohner: | 1325 (2011) | |
Postleitzahl: | 38-540 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 13 | |
Kfz-Kennzeichen: | RSA |
Poraż ist eine Ortschaft mit einem Schulzenamt der Gemeinde Zagórz im Powiat Sanocki der Woiwodschaft Karpatenvorland in Polen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im Buków-Gebirge. Die Nachbarorte sind die Stadt Zagórz (Stadtteil Wielopole) im Nordosten, Tarnawa Dolna im Südosten, Czaszyn im Süden, Morochów im Südwesten, Niebieszczany im Westen sowie Zahutyń im Norden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Jahr 1383 im Satz villam novam que vulgariter Cuntzendorph nominatur in silva vulgariter dicta Poras[1] bzw. novam villam in memorata silva Poras adiacentem, vulgariter Cuntzendorph nominatam erstmals urkundlich erwähnt.[2] Das Waldhufendorf mit 112 fränkischen Hufen entstand unter der Leitung des Schultheiß Konrad im Wald Poras etwa früher. Im oben erwähntem Jahr 1383 bestätigte die ungarische Königin Maria den Verkauf des Dorfs von den Erben Konrads an Józef Olah und seinen Bruder Maciej.[3] Der Terminus vulgariter (=gewöhnlicher Name) in Bezug auf den Namen Kunzendorf[1] deutete auf eine deutsche Herkunft der Siedler.[2] Im 15. Jahrhundert wurden einige Einwohner mit deutsch klingenden Namen erwähnt, und im Jahr 1445 besuchte ein gewissener Weysiokel aus dem Dorf Kunczendorf das mehrheitlich deutschsprachige Gericht in Krościenko Wyżne (45 Kilometer im Nordwesten).[3] Jedoch ist der damalige Anteil deutscher Bewohner, wie im benachbarten Wielopole, schwierig bestimmbar,[4] und ab dem Jahr 1412 wurde das Dorf unter dem Namen Poraż erwähnt: Porasz (1412), Parasze (1423), Prorz (1428), Porasch (1444), Porzasz (1489), Porasze/Poraszy (1505), Porąz (1515), Poraż (1635).[3][1] Der Name des Dorfs bzw. des Walds war ursprünglich *Porad mit dem Suffix *-jь. Die Formen Poraż und Poraże bestätigen die Schwankung des Genus und die ukrainische Phonetik (wie im Fall: polnisch miedza – ukrainisch meża).[1]
Das Dorf gehörte zunächst zum Königreich Polen (unter Königin Maria vorübergehend zum Königreich Ungarn, ab 1569 gehörte es Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Ruthenien, Sanoker Land. Bei der Ersten Teilung Polens kam Poraż 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Ab dem Jahr 1855 gehörte Poraż zum Bezirk Lisko. Im Jahr 1900 hatte die Gemeinde Poraż 583 Hektar Fläche, 108 Häuser mit 773 Einwohnern, davon die Mehrheit polnischsprachig (770) und römisch-katholisch (764).[5]
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie, kam Poraż 1918 zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Von 1975 bis 1998 gehörte Poraż zur Woiwodschaft Krosno.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 9 (Po-Q). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 2013, S. 176 (polnisch, Online).
- ↑ a b Władysław Makarski, Stosunki etniczno-językowe regionu krośnieńsko sanockiego przed połową wieku XIV w świetle danych onomastycznych [Ethnic and Linguistic Relation in the Krosno and Sanok Region Before the Mid-14th Century in the Light of Onomastic Data] [in:] Późne średniowiecze w Karpatach polskich. red. Prof. Jan Gancarski. Krosno, 2007, S. 48–49, ISBN 978-83-60545-57-7
- ↑ a b c Tomasz Jurek (Redakteur): PORAŻ. In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. Polnische Akademie der Wissenschaften (PAN), 2016, abgerufen am 22. April 2019 (polnisch).
- ↑ Wojciech Blajer. Bemerkungen zum Stand der Forschungen über die Enklaven der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisłoka und San. In: Jan Gancarski (Hrsg.) Późne średniowiecze w Karpatach polskich. Krosno. 2007. S. 75. ISBN 978-83-60545-57-7
- ↑ Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Poraż. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 8: Perepiatycha–Pożajście. Walewskiego, Warschau 1887, S. 812 (polnisch, edu.pl).