Anarchismus ist eine politische Ideenlehre und Philosophie, die Herrschaft von Menschen über Menschen und jede Art von Hierarchie als Form der Unterdrückung von individueller und kollektiver Freiheit ablehnt. Daher wird von seinen Anhängern eine anarchistische Gesellschaft als freiwilliger Zusammenschluss von selbstbestimmten Individuen und Kollektiven propagiert. Unter der Anarchie in diesem Verständnis wird damit die Aufhebung hierarchischer Strukturen in einem umfassenden Sinn – bis hin zur Auflösung der staatlichen Organisiertheit der menschlichen Gesellschaft – verstanden. Im Mittelpunkt stehen Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung der Individuen und Kollektive Selbstverwaltung. Insofern wird der Anarchismus von seinen Vertretern in einem sozialrevolutionären Sinn auch verstanden als Synthese zwischen individueller Freiheit und sozialer Verantwortung für die Gemeinschaft. mehr ...
Anarchie (griech.ἀναρχία, „Herrschaftslosigkeit“; Derivation aus ἀ privativum und ἀρχία, „Herrschaft“) bezeichnet einen Zustand der Abwesenheit von Herrschaft.
Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs in der Antike wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte in verschiedenartigen philosophischen und humanwissenschaftlichen Denkschulen überformt, die vielgestaltige Gesellschaftsordnungen unter dem Wort „Anarchie“ subsumieren. Hier sind vor allem die Denkschulen des Anarchismus, in der Anarchie als politische Utopie entwickelt und umzusetzen versucht wurde, sowie einige Richtungen der Sozialanthropologie und der politischen Anthropologie, die Gesellschaftsordnungen von bestimmten indigenen Völkern als Anarchien charakterisieren, zu nennen. Entsprechende Kulturen indigener Völker werden von Ethnologen wie Marshall Sahlins als gleichwertig zur westlichen Kultur angesehen.
Allen obigen Anarchien gemeinsam ist per Definition die Abwesenheit von Herrschaft, die als repressiver Modus von Macht verstanden werden kann. Demnach sind bestimmte Machtverhältnisse wie die Beeinflussung durch freiwillig angenommenen Autoritäten (Mentoren, Trainer, Berater, etc.) mit Anarchie vereinbar, werden aber nicht durch Repression erzwungen. Insbesondere existiert in Anarchien keine lenkende Zentralgewalt, also kein Staat. Bekannte Anarchien sind dennoch von sozialen Normen und Regeln geprägt, unter anderem zur institutionalisierten Abwehr der Entstehung von Herrschaft. mehr ...
Aufgrund seiner Abkunft aus dem russischen Hochadel und da er einer der prominentesten Anarchisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts war, war er bei denjenigen, die ihn kannten, als der anarchistische Fürst bekannt. Er hinterließ viele Schriften, darunter die revolutionäre Schrift Die Eroberung des Brotes und sein wissenschaftliches Werk Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Als gelernter Naturwissenschaftler versuchte Kropotkin eine den systematischen und wissenschaftlichen Kriterien standhaltende Theorie des Anarchismus zu entwerfen. Er gilt dabei auch als einer der Mitbegründer des kommunistischen Anarchismus. Er kämpfte für eine anarchistisch-kollektivistische Gesellschaft, die frei wäre von einer potenziell diktatorischenRegierung. weiterlesen ...
Es gibt verschiedene Möglichkeiten im Portal mitzumachen: Du kannst neue Artikel schreiben, Artikel verbessern und überarbeiten, dich im Review oder an Löschdiskussionen beteiligen. Falls du einen zu überarbeitenden, einen fehlenden oder neu erstellten Artikel eintragen möchtest, kannst du das im entsprechenden Block mit der Funktion „bearbeiten“ erledigen.