Dieser Artikel ist im Entstehen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Solltest du über eine Suchmaschine darauf gestoßen sein, bedenke, dass der Text noch unvollständig sein und Fehler oder ungeprüfte Aussagen enthalten kann. Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm Kontakt mit den Autoren auf.
In der folgenden Liste werden alle namentlich bekannten altägyptischen Künstler gesammelt. Nicht berücksichtigt werden jene Künstler, die in ihrer Kunstauffassung der griechischen oder römischen Kunst näher stehen. Grundlage der Auflistung ist das Künstlerlexikon der Antike, die, soweit möglich, durch weitere Namen ergänzt werden soll.
Thutmosis, auch Dhumosi, Djehutimes, Thoutmosis, Thutmes und Thoutmose war ein in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts v. Chr. tätiger altägyptischer Bildhauer.
Der Lebensmittelpunkt des Künstlers scheint in Tell el-Amarna gelegen zu haben, wo er während der Regierungszeit des PharaosAmenophis IV. (Echnaton) und der Königin Nofretete, und möglicherweise auch deren Nachfolgers Semenchkare zwei im südlichen teil der Stadt gelegene Häuser (Haus P 47, 1 und 3) bewohnte, denen eine eigene Werkstatt (Haus P 47, 2) angeschlossen war. Diese wurden im November und Dezember 1912 von den Ausgräbern der von dem Berliner Industriellen James Simon finanzierten Deutschen Orientgesellschaft, unter der Leitung des Archäologen Ludwig Borchardt, freigelegt. Dabei entdeckte man einen Abstellraum, in der der Künstler, offensichtlich bei der Aufgabe der Stadt, sechsundzwanzig äußerst realistisch wirkende Porträtköpfe und mögliche Gesichtsabgüsse, teils in unfertigem Zustand, zurückgelassen hatte; darunter auch die berühmte bunte Büste der Königin Nofretete, die am 6. Dezember freigelegt wurde und sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 21300) befindet. Diese waren, wie man später ermitteln konnte, ursprünglich auf einem Wandbrett abgestellt worden, das im Laufe der Zeit verwitterte, sodass die plastischen Arbeiten irgendwann kopfüber zu Boden stürzten, wobei sie glücklicherweise nur gering beschädigt wurden.
Trotz des hohen kunstwissenschaftlichen Wertes des Fundes gilt es heute als sicher, dass die meisten der aufgefundenen Arbeiten nicht als eigenständige Kunstwerke geschaffen wurden. Viele der Arbeiten sind Gipsabgüsse, die nach Ansicht des Ägyptologen Dietrich Wildung, möglicherweise direkt vom lebenden Modell abgenommen worden sind; und auch die Porträts der königlichen Familie lassen vermuten, dass sie vermutlich als Studien genutzt wurden, um in großem Stil in beständigeren Materialen kopiert zu werden. Nur einige wenige der aufgefundenen Werke scheinen tatsächlich in der Ausführung abgebrochenen richtige Kunstwerke zu sein.
Als man bei den Grabungsarbeiten auch die Abfallgrube des Anwesens freilegte, entdeckte man in derselben ein heute als Scheuklappe identifiziertes Elfenbeinfragment, das den Namen Thutmosis und den Titel Oberster der Bildhauer nennt, sodass es den Forschern, in Verbindung mit dem offensichtlich als Bildhaueratelier genutzten Haus, logisch erschien, in ihm den Hauptbewohner des Hauses und den Vorsteher einer dort ansässigen Künstlerwerkstatt zu sehen.
Außer in der Werkstatt in Tell el-Amarna, wurden vereinzelt auch weitere Werke gefunden, die aus stilistischen Gründen mit der Werkstatt des Thutmosis in Verbindung gebracht werden. So fanden beispielsweise amerikanische Ausgräber der University of Pennsylvania 1915 bei Grabungen in Memphis, im Palast des Merenptah, einen heute im Ägyptischen Museum in Kairo (Inv.-Nr.: JE 45547) aufbewahrten Kopf aus Quarzit, dessen dargestellte Gesichtszüge große Ähnlichkeit mit der bunten Berliner Büste der Königin Nofretete aufweisen und möglicherweise nach dessen Modell ausgeführt wurde.
Neben der aufgefundenen Scheuklappe und den zahlreichen plastischen Arbeiten gibt es bisher keine weiteren Artefakte, die weitere Auskunft über den Künstler geben, sodass sein eigentliches Leben im Dunkeln liegt. Allerdings geben die aufgefundenen Porträtköpfe einige Hinweise über die Zeit seiner Tätigkeit. Sollte sich dabei die These einiger Forscher jemals bestätigen lassen, dass die im Berliner Ägyptischen Museum aufbewahrte Gipsmaske eines Mannes(In.-Nr.: 21356) ein Altersporträt des Königs Amenophis III., vielleicht sogar dessen Totenmaske ist, dann kann man wohl davon ausgehen, dass Thutmosis bereits in dessen Diensten, möglicherweise sogar an dessen Hof in Theben tätig war. Ein weiterer, ebenfalls in Berlin aufbewahrter Gipskopf (In.-Nr.: 21299), der etwas weiter ausgearbeitet ist, zeigt recht ähnliche Gesichtszüge und wird deshalb als mögliches weiteres Bildnis des Amenophis III. betrachtet, wobei man hier nicht völlig ausschließt, dass es sich möglicherweise auch um ein Altersporträt seines Sohnes Amenophis IV. handeln könnte. Einen möglichen weiteren Beleg dafür, dass Thutmosis bereits für Amenophis III. tätig war, könnte unter Umständen auch der heute im Metropolitan Museum of Art in New York aufbewahrte Kopf der Königin Teje (Inv.-Nr.: 11.150.26) sein, der, obwohl er bereits 1911 in das Museum gelangt und damit nicht zum 1912 aufgefunden Ensemble gehört, aus stilistischen Gründen mit den Werken der Thutmosis-Werkstatt in Verbindung gebracht wird. Es ist allerdings nicht völlig auszuschließen, dass das Werk erst nach dem Tode Amenophis III. angefertigt wurde.
Sicher dagegen ist, dass Thutmosis und die Mitarbeiter seiner Werkstatt, wie zahlreiche Köpfe des Pharaos und seiner Gemahlin Nofretete belegen, später auf jeden Fall als Hofbildhauer tätig gewesen sein muss. Neben dem Herrscherpaar porträtierte er auch Kija, die zweite Gemahlin des Königs und dessen zahlreiche Töchter.
Zieht man in Betracht, dass Thutmosis die Stadt vermutlich erst bei deren vollständiger Aufgabe verlassen hat, ist wohl davon auszugehen, dass er nach dem Tod von Amenophis IV. auch noch für dessen regierende Tochter Meritaton und deren Gemahl Semenchkare tätig war, dessen Porträt man in einigen der ebenfalls in Berlin aufbewahrten Gipsköpfe (Inv.-Nr.: 21340 und 21355) zu erkennen glaubt.
Ob er darüber hinaus auch noch für die Könige Tutanchamun und Eje tätig war, ist anhand der vorhandenen Werke nicht mehr eindeutig nachzuvollziehen. Es wurde zwar versucht, in einigen der Gipsköpfe mögliche Porträts des Tutanchamun zu erkennen, so beispielsweise der auch mit Semenchakare verbundene Gipskopf in Berlin (Inv.-Nr. 21340), die jedoch alle viel ältere Personen zeigen. Dagegen wird jedoch vermutet, dass sich mit dem Berliner Kopf eines Unbekannten (Inv.-Nr.: 21350) ein Porträt des Eje erhalten haben könnte. Dies scheint ihn allerdings, wenn die Zuweisung stimmt, zu einem Zeitpunkt zu zeigen, als an die spätere Thronbesteigung noch nicht zu denken war.
Aus stilistischen Erwägungen, die von der Hypotese ausgehen, das die sogenannte Amarna-Kunst ihre Wurzeln in der kretischen Kunst haben könnte, wurde geschlossen, dass Thutmosis möglicherweise Mitglied einer seit mehreren Genrationen in Ägypten lebenden kretischen Familie sein könne. Diese Vermutung lässt sich jedoch weder bestätigen noch ganz von der Hand weisen. Seine werke zeichnen sich durch einen hohen Realismus aus und weichen damit von den bisher idealisierenden Darstellungen in der Kunst ab. Vermutlich gehörte er zu den Hauptmeistern des neuen, revolutionären Kunststils, der jedoch mit seinem Begründer, Amenophis IV., gen. Echnaton, wieder weitgehend in Vergessenheit geriet.
Liste der heute bekannten und zugeschriebenen Werke aus der Werkstatt des Thutmosis
Heteppteh, auch Hetepptah oder Ptahhotep, war ein im Alten Reich tätiger altägyptischer Bildhauer. Seine Existenz wird durch eine Opfertafel mit Darstellung eines Opfers für den verstorbenen Bildhauers Ni belegt, die sowohl seinen Namen als auch seinen Titel Vorsteher der Bildhauer benennt. Diese Tafel befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 7725). Nach den dort überlieferten Angaben war er vermutlich ein Enkel des Ni und Bruder des dort ebenfalls erwähnten Architekten und Bauleiters Hemra.
Ni (Bildhauer)
Ni war ein wahrscheinlich am Ende der 2., Anfang der 3. Dynastie tätiger altägyptischer Bildhauer. Seine Existenz wird durch zwei Opfertafeln belegt, die sowohl seinen Namen als auch den Titel Vorsteher der Bildhauer überliefern. Diese Tafeln befinden sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 7725) und im Ägyptischen Museum in Kairo(Inv.-Nr. 57040). Nach den dort überlieferten Angaben, war er vermutlich der Großvater des dort ebenfalls abgebildeten Bildhauers Heteppteh und dessen Bruders, dem Architekten und Bauleiters Hemra. Unklar ist das Verhältnis zu dem ebenfalls abgebildeten Architekten und Bauleiters Hemu, der vermutlich ebenfalls ein Verwandter war.
Niai war ein während der 20. Dynastie in Memphis tätiger altägyptischer Umrisszeichner. Er war der Sohn des ebenfalls als Umrisszeichner dokumentierten Iuti und Vater des ebenfalls in diesem Beruf arbeitenden Cher. Seine Existenz wird durch eine aus Saqqara stammende Stele belegt, die ihn im Kreis seiner Familie zeigt. Diese Stele befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 7269).
Iuti (Umrisszeichner)
Iuti war ein am Ende der 19., Anfang der 20. Dynastie wahrscheinlich in Memphis tätiger altägyptischer Priester und Umrisszeichner. Seine Existenz wird durch eine Stele belegt, die sowohl seinen Namen als auch den Titel Umrisszeichner des Re überliefert. Diese Stele befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 7269). Er war der Vater des ebenfalls als Umrisszeichner dokumentierten Niai.
Cher (Umrisszeichner)
Cher war ein während der 20. Dynastie in Memphis tätiger altägyptischer Umrisszeichner. Er war der Sohn des ebenfalls als Umrisszeichner dokumentierten Niai. Seine Existenz wird durch eine aus Saqqara stammende Stele belegt, die ihn zusammen mit seinem Vater und den ebenfalls schon als Umrissmaler tätigen Großvater Iuti zeigt. Diese Stele befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 7269).
Pagerer war ein im Neuen Reich tätiger altägyptischer Bildhauer. Seine Existenz wird durch eine Säulenbasis belegt, die seinen Namen und seinen Titel als Bildhauer des Herren der beiden Länder überliefert. Diese Säulenbasis befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin(Inv.-Nr.: 2286 A und B).
Nedjem war der Name eines oder zweier während der Zeit des Neuen Reiches in Theben tätiger altägyptischer Goldschmiede. Der Name wird durch ein im Ägyptischen Museum in Berlin aufbewahrtes Scheingefäß (Inv.-Nr.: 7229) und einem am gleichen Ort aufbewahrten hölzernen Uschebti(Inv.-Nr.: 4654) belegt. Darüber hinaus wird er auf einem Grabhügel (Nr.: 467) erwähnt.