Elsterwerda ist eine 41 km² große Kleinstadt im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster mit 9249 Einwohnern (2006). Sie befindet sich im Süden des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft und an der westlichen Grenze des Schradens, einem Niederungsgebiet der Schwarzen Elster. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischem Amt Hayn und wurde nach der Durchführung der Teilung Sachsens nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses Teil des preußischen Landkreises Liebenwerda. Nach der Kreisgebietsreform in Brandenburg kam Elsterwerda 1993 zum neugebildeten Landkreis Elbe-Elster. Die Stadt erfüllt seit 1995 gemeinsam mit Bad Liebenwerda die Funktion eines Mittelzentrums in Funktionsergänzung und wurde 2005 durch den Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverband mit dem Unternehmerpreis Kommune des Jahres ausgezeichnet.
Der Elsterwerda-Grödel-Floßkanal ist eine im 18. Jahrhundert auf persönliche Anordnung des sächsischen Kurfürsten künstlich angelegte Wasserstraße. Er führt von der Pulsnitz im südbrandenburgischen Elsterwerda bis zu einem an der Elbe gelegenen Bassin im sächsischen Grödel.
Ursprünglicher Zweck des in der Gegenwart vor allem zu Naherholungszwecken genutzten Kanals war es, den hohen Bedarf an Holz im Raum Dresden/Meißen aus in den nördlichen Landesteilen gelegenen Wäldern zu decken. Später diente er bis zur im Jahre 1942 erfolgenden Einstellung der Schifffahrt in erster Linie als Transportweg für das Gröditzer Eisenwerk. Zum Transport wurden auf dem Kanal von Bomätschern gezogene Kähne eingesetzt. Ab den 1960er Jahren bis zur Wende wurde er als Bewässerungskanal genutzt.
Die Länge des Kanals beträgt 21,4 Kilometer, wovon 15,45 Kilometer auf sächsischem Territorium liegen. Im Bereich der Stadt Gröditz wurde der Kanal inzwischen wegen der Erweiterung von Produktionsanlagen des Stahlwerks auf etwa einem Kilometer Länge verfüllt.
Haida ist seit dem 26. Oktober 2003 ein Ortsteil der Gemeinde Röderland im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.
Der urkundlich im Jahre 1443 erstmals erwähnte Ort gehörte zum Herrschaftsgebiet von Würdenhain, das später der benachbarten Herrschaft Mühlberg angegliedert wurde. Wenige Jahrzehnte nach der Entstehung des Amtes Mühlberg kam es 1564 zu einem letztlich erfolglosen Aufruhr der Bauern aus Haida, Würdenhain, Prieschka und Reichenhain gegen den Mühlberger Amtsvogt Fuchs, der mit Verhaftungen und Gerichtsbußen endete.
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts prägten Haida, wo einst auch Weinbau betrieben wurde, vor allem die dort entstandenen Forstbaumschulen, denen bald zahlreiche Baumschulen im Altkreis Liebenwerda folgten. Die Haidaer Kieswerke entstanden 1890 mit dem Bau einer Ziegelei. Sie bauen die reichen Kies- und Sandvorkommen im nördlichen Teil der Gemarkung ab und sind zusammen mit einem benachbarten, an der Bundesstraße 101 gelegenen 27 Hektar großen Gewerbegebiet ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Ortes und der Gemeinde Röderland.
Prieschka ist ein Ortsteil der Kurstadt Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Die gegenwärtig 330 Einwohner zählende Ortschaft geht auf eine slawische Siedlung zurück, die sich auf einer vom Wasser der Schwarzen Elster umgebenen Insel im heutigen Kernbereich des Dorfes befand. Das Dorf wurde urkundlich 1325 erstmals als Prischka erwähnt. Ursprünglich gehörte der Ort zur Herrschaft Würdenhain, die 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen aufgelöst wurde.
Um 1520 entstand an der Schwarzen Elster ein Mühlengut, aus dem 1698 das Prieschkaer Erb- und Freigut mit dem dazugehörigen Gutsbezirk hervorging. An der Dorfstraße wurde 1929 mit Hilfe von Spendengeldern der heute denkmalgeschützte Glockenturm aus roten Klinkern errichtet. Im Verlauf der Kreisgebietsreform in Brandenburg wurde der Ort am 6. Dezember 1993 nach Bad Liebenwerda eingemeindet.
Das 535 Einwohner zählende Saathain ist ein Ortsteil der Gemeinde Röderland im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Er befindet sich rechtsseitig der Mündung der Großen Röder in die Schwarze Elster an der südlichen Grenze zum Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes ist für das Jahr 1140 in einem Vertrag des Bischofs Udo von Naumburg mit dem Markgrafen Konrad von Meißen nachgewiesen. Durch die Ansiedlung mehrerer Puppenspielerfamilien im 19. Jahrhundert gilt Saathain als eine Wiege des sächsischen Wandermarionettentheaters. Nach der politischen Wende in Deutschland bildete am 26. Oktober 2003 Saathain mit den umliegenden Dörfern Haida, Prösen, Reichenhain, Stolzenhain, Wainsdorf und Würdenhain die Gemeinde Röderland.
Der Schraden ist eine Landschaft an der sächsisch-brandenburgischen Grenze etwa fünfzig Kilometer nördlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Sie umfasst die ehemals vollständig bewaldeten Niederungen der Schwarzen Elster und der Pulsnitz im Grenzland zwischen der einstigen Mark Meißen, der Oberlausitz und der Niederlausitz, welches einst weitgehend dem Spreewald ähnelte und als eine ungeheure Holz- und Wildbretkammer galt. Am südlichen Rand befindet sich im Bereich der Schradenberge Brandenburgs höchster topographischer Punkt, die 201,4 Meter hohe Heidehöhe. Nach Flussregulierungen, Meliorationen und Rodungen wird die Niederung des Schradens heute von Acker- und Grünlandflächen dominiert.
Würdenhain ist mit 122 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Röderland im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Er befindet sich linksseitig der Mündung der Großen Röder in die Schwarze Elster im Süden des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft.
In Würdenhain gab es nachweislich eine befestigte Anlage in Form einer Burg oder eines Schlosses, die vermutlich im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts entstand. Der Ort selbst wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1370 war die Herrschaft Würdenhain im Besitz von Kaiser Karl IV. Das Schloss wurde 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Sanftmütige zerstört, da sich der dortige kursächsische Vasall des Landfriedensbruches schuldig gemacht hatte. Das Herrschaftsgebiet wurde der benachbarten Herrschaft Mühlberg zugeteilt. Als das Gebiet durch Tausch- und Kaufgeschäfte an den böhmischen Adligen Hinko Birke von der Duba kam, wurde in der Kaufurkunde vermerkt: „Das Waell zcu Werdenhein sol zcu ewigen Zeiten nicht bebauwet noch betzimmert werden.“
Zeischa ist ein Ortsteil des Kurortes Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Das etwa drei Kilometer des Stadtzentrums im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft gelegene Dorf befindet sich an der Schwarzen Elster.
Nahe dem urkundlich im Jahre 1391 erstmals erwähnten Ortes soll sich der Überlieferung nach mit der Harigsburg einst eine Schutzanlage der slawischen Ritterschaft befunden haben, welche hier den Übergang über den Fluss sicherte. Die Erwerbsgrundlagen der Einwohner waren seit altersher Ackerbau und Viehzucht sowie die Fischerei. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Forstbaumschulen, deren Anbauflächen die Flur des Ortes in der Elsterniederung bis in die Gegenwart prägen. Etwa zur selben Zeit wurde nördlich der Ortslage mit dem Kiesabbau begonnen, wodurch ein etwa 80 Hektar umfassender Baggerteich entstand, welcher seit den 1960er Jahren zum Teil als Erholungsgebiet genutzt wird.
Das Dorf Zeischa gehörte bis zur Eingemeindung im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda. Der Ortsteil hat gegenwärtig 432 Einwohner.
Biehla ist ein Stadtteil der südbrandenburgischen Kleinstadt Elsterwerda im Landkreis Elbe-Elster. Er befindet sich im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft an der nordwestlichen Grenze des Schradens, einem Niederungsgebiet des Flusses Schwarze Elster, und fand erstmals im Jahre 1247 urkundliche Erwähnung. Am Südhang der Güterbank, einer 153 Meter hohen Erhebung zwischen Biehla und dem Stadtteil Kraupa, wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts traditionell Wein angebaut. Später siedelten sich in Biehla neben der herkömmlichen Landwirtschaft Forstbaumschulen an. Mit der 1874 und 1875 erfolgten Inbetriebnahme der sich im Stadtteil kreuzenden Eisenbahnstrecken Węgliniec–Falkenberg/Elster und Berlin-Dresden setzte die Industrialisierung des Ortes ein, mit der die Einwohnerzahl stark anstieg. Im Jahr 1940 wurde Biehla in die benachbarte Stadt Elsterwerda eingemeindet. Auf dem nördlich gelegenen Winterberg steht 140 m ü. NN ein zwischen 1913 und 1914 errichteter und bis in die Niederungen der Schwarzen Elster weit sichtbarer Wasserturm, dessen Fassade nach dem Vorbild des Leipziger Völkerschlachtdenkmals gestaltet wurde. Neben der Wasserversorgung sollte er gleichzeitig als Wahrzeichen des Ortes dienen. Ein weiteres das Ortsbild prägendes Bauwerk ist der unter Denkmalschutz stehende Glockenturm aus dem Jahr 1862 im Zentrum des Stadtteils.
Schloss Mückenberg war ein Schloss im Süden der Stadt Mückenberg, die seit 1950 Teil des südbrandenburgischen Lauchhammer ist.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg in Mückenberg stammt aus dem Jahre 1278. Freifrau Benedicta Margareta von Löwendal, die 1716 ihren Wohnsitz nach Mückenberg verlegte und mit der Gründung des Lauchhammerwerkes als Begründerin des heutigen Industriestandorts gilt, ließ 1735 die alten Gebäude niederreißen und eine neue Schlossanlage errichten. Kurz vor seiner Fertigstellung fiel das Gebäude durch die Unachtsamkeit mehrerer Tischlergesellen einem Brand zum Opfer. Das sofort wiedererrichtete Schloss, ein zweistöckiger Dreiflügelbau, konnte schließlich 1737 bezogen werden.
Das Gebäude brannte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern nieder. Die Ruine wurde später abgetragen. Erhalten geblieben sind der einstige Schlosspark, die Schlosskirche sowie einige Nebengebäude.
Als der Verlorene Zug, Verlorene Transport oder Zug der Verlorenen wird der letzte von drei Transporten bezeichnet, mit denen während der Zeit des Nationalsozialismus in der Endphase des Zweiten Weltkrieges Häftlinge vom Konzentrationslager Bergen-Belsen abtransportiert wurden, als sich die britischen Truppen dem Lager näherten. Dazu wurden zwischen dem 6. und 11. April 1945 drei Transportzüge mit insgesamt rund 6700 von der SS „Austauschjuden“ genannten Personen, man könnte auch Geiseln sagen, zusammengestellt und zur Abfahrt gebracht. Ihr Ziel war das Konzentrationslager Theresienstadt im Sudetenland.
Die Liste der Baudenkmale in Elsterwerda gibt eine Übersicht über die Baudenkmale der südbrandenburgischen Stadt Elsterwerda, ihrer Stadtteile sowie ihres Ortsteils Kraupa. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2013. Enthalten sind aktuelle sowie ehemalige oder abgegangene Baudenkmale der Stadt.