Die Gregorianik bezeichnet die Auseinandersetzung mit Geschichte, Theorie und Praxis des Gregorianischen Chorals. Unter Gregorianischem Choral oder Gregorianischem Gesang versteht man den einstimmigen, unbegleiteten, liturgischen Gesang der abendländischen Kirche in lateinischer Sprache. Er wird durch die Gregorianische Semiologie erforscht und von Solisten, Kantoren oder von einer Choralschola vorgetragen.
Im Mittelalter ging die rhythmische Differenzierung des Gregorianischen Chorals zunehmend verloren und führte zum sogenannten Mensuralismus, der erst mit der Restitution im 19. und 20. Jahrhundert zurückgeführt werden konnte.
Die Bezeichnungen der Tonsilbenut (später do), re, mi, fa, sol, la und si gehen auf die Versanfänge des Gregorianischen Johannes-Hymnus von Paulus Diaconus aus dem 8. Jahrhundert zurück.
Bevor Guido von Arezzo im 11. Jahrhundert die Notation mit Hilfe von vier Notenlinien im Terzabstand erfand, wurden Neumen ohne die exakte Angabe von Intervallen überliefert. Vor der Erfindung der Neumenschrift im 9. Jahrhundert wurden die Melodien sogar nur mündlich überliefert.
Im Jahr 1994 erreichte das CD-Album Chant der Benediktinermönche aus dem Kloster Santo Domingo de Silos Platz 3 der US-amerikanischen Billboard Hot 100. Das Album gilt bislang als das bestverkaufte Gregorianik-Album der Schallplattengeschichte.
Die Stücke des gregorianischen Repertoires gehören seit Jahrhunderten zu den am meisten vorgetragenen Gesängen der Weltgeschichte.
Einige Notensatzprogramme unterstützen den Satz von Quadratnotation, z.B. Lilypond. Am besten geeignet ist wohl Gregorio, ein Programm, das nur für diesen Zweck geschrieben wurde.