Portal:Norwegen/Artikel des Monats/Archiv

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Königreich Norwegen
ein Land in Nordeuropa
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Der Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark (norwegisch Saltfjellet-Svartisen nasjonalpark, dt. Salzberg-Schwarzeis-Nationalpark) ist der viertgrößte Nationalpark in Norwegen und liegt in der Provinz Nordland. Der Park wurde 1989 gegründet und bildet zusammen mit den Naturschutzgebieten Gåsvatnan und Saltfjellet und den Naturreservaten Storolia und Blakkådalen eine große Schutzzone. Im westlichen Teil des Parks befindet sich der 370 km² große Gletscher Svartisen, welcher durch die Gletscherschmelze der letzten Jahrzehnte eigentlich zu zwei einzelnen Gletschern wurde. Teilweise reichen die Gletscherzungen bis an das Europäische Nordmeer. Im Süden des Parks verläuft der Polarkreis.

Die Norwegische Küche ist die Landesküche Norwegens und durch die traditionelle Ernährung der Fischer und Bauern geprägt. Fisch und Milchprodukte waren lange Zeit die Basis dieser Küche, ergänzt durch Getreide und Walfleisch. Die norwegische Küche ist stark durch das skandinavische Klima mit kurzen Sommern und langen Wintern geprägt. Getreideanbau ist nur im Süden des Landes möglich und auch dort gedeihen nur Hafer und Gerste. Diese Sorten eignen sich nicht für die Herstellung von Hefebrot, so dass für Norwegen hartes getrocknetes Fladenbrot (flatbrød) typisch ist, vergleichbar dem Knäckebrot. Es hat den Vorteil, lange haltbar zu sein.

Tromsø ist mit 69.116 Einwohnern die größte Stadt im Norden Norwegens und Hauptstadt der Provinz (Fylke) Troms. Der wichtigste Arbeitgeber ist das Universitätsklinikum in Nord-Norwegen (UNN) mit etwa 4.500 Angestellten. In Tromsø befindet sich eine Universität, die Norwegische Fischereihochschule, das Umweltforschungszentrum "Polarmiljøsenteret", die Provinzregierung von Troms sowie die Mack-Brauerei. Tromsø liegt 344 km Luftlinie nördlich des Polarkreises. Dies entspricht der geographischen Breite von Nord-Alaska. Tromsø beheimatet nicht nur die nördlichste Universität, sondern auch die nördlichste Kathedrale der Welt.

Selma ist der Name eines schlangenähnlichen Seeungeheuers, das im norwegischen See Seljordsvatn leben soll. Selma soll zwischen 4 und 50 Meter lang sein, von pechschwarzer Farbe und mit einem pferde- oder krokodilähnlichem Kopf. Gelegentlich wird auch von einem Paar Vorderflossen und ein bis zwei Buckeln gesprochen. Selma soll 1977 vom schwedischen Kryptozoologen Jan-Ove Sundberg gesichtet worden sein und 2003 filmten ein Mann und sein Freund zwei vermeintliche Seeschlangen.

Oslofjord
Oslofjord

Der Oslofjord ist ein Fjord in Südnorwegen. Über eine Länge von etwa 100 Kilometer Luftlinie in Süd-Nordrichtung gestreckt bildet der Oslofjord die Einfahrt zur Hauptstadt des Landes, Oslo, das am nördlichen Fjordende liegt. Im Süden geht der Oslofjord bei Langesund in den Skagerrak über. Aus geologisch-tektonischer Sicht bildet es einen Teil des Oslograbens. Die Region um den Oslofjord ist der stärkste Bevölkerungsschwerpunkt in Norwegen; innerhalb einer Autostunde können ihn etwa 40 Prozent der Bevölkerung des Landes erreichen. Auch 40 Prozent der Arbeitsplätze liegen hier. Der Oslofjord ist daher eine wichtige Wasserstraße mit hohem Aufkommen an Fracht- und Passagierschiffen und gleichzeitig sehr bedeutsam für die Naherholung an seinen Ufern wie auf dem Wasser.

Statfjord
Statfjord

Statfjord ist ein Ölfeld in der Nordsee. Das 1974 entdeckte Feld liegt zu 85 % im norwegischen und zu 15 % im britischen Sektor des Meeres, wird aber von einem gemeinsamen Betreiber unter norwegischem Recht betrieben. Das Feld war das größte Ölfeld der Nordsee und zeitweise wichtigstes Ölfeld. Ursprünglich sollte das Feld nach einer Ausbeute von 48 % des vorhandenen Öls Mitte der 1990er vom Netz gehen, mittlerweile gelten 63 % als ökonomisch ausbeutbar und es soll bis 2020 betrieben werden. Öl und Gas liegen in Erdtiefen zwischen 2500 und 3000 Metern. Sie entstanden vor etwa 160 Millionen Jahren im Jura und liegen in Sandsteinformationen, wo sich Öl und Gas in den Poren zwischen den einzelnen Sandkörnern befinden.

Logo der Sessel- und Sofareihe „Stressless“
Logo der Sessel- und Sofareihe „Stressless“

Ekornes ASA ist die Muttergesellschaft der Ekornes Group und der größte Möbelproduzent Skandinaviens mit Marken wie Ekornes, Stressless und Svane. Während Stressless, mit 6 Mio. verkauften Bequemsesseln und -sofas, eine der bekanntesten Möbelmarken weltweit ist, sind Ekornes und Svane führende Möbelmarken in Norwegen. Ekornes beschäftigt weltweit über 1500 Mitarbeiter. Die Produktion erfolgt ausschließlich in Norwegen an sechs Produktionsstätten – die weltweite Vermarktung übernehmen nationale und regionale Verkaufsgesellschaften in mehr als 40 Ländern. Neun konzerneigene Vertriebsgesellschaften sind für den Verkauf in Europa, Nord- und Südamerika und Asien/Ozeanien zuständig. Weitere Märkte werden durch Importeure in zahlreichen Ländern betreut.

Panzer, aus gebogenen Büroklammern
Panzer, aus gebogenen Büroklammern

Eine Brief- oder Büroklammer ist ein Hilfsgegenstand im Büro, der dazu dient, mehrere Blätter wieder lösbar aneinander zu befestigen. Büroklammern sind meist aus gebogenem Metalldraht gefertigt und ca. ein bis drei Zentimeter lang bei einem Seitenverhältnis von ca. 3:1. Der heutigen Büroklammer vergleichbare Gegenstände finden sich schon ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. bei den Sumerern. Der tatsächliche Ursprung der Erfindung der Büroklammer ist unklar. Büroklammern wurden seit etwa 1890 von The Gem Manufacturing Company in England industriell gefertigt. William Middlebrook aus Waterbury, Connecticut wurde im Jahr 1899 ein Patent für die industrielle Fertigung von Büroklammern erteilt. Am 12. November 1899 beantragte der Norweger Johan Vaaler aus Kristiania (Oslo) ein deutsches Patent auf einen Vorläufer der heutigen Büroklammer, welches er allerdings nicht vermarktete. Diese Büroklammer hatte noch nicht die heute übliche innere Windung und war deutlich runder.

Osloer Opernhaus, von Snøhetta
Osloer Opernhaus, von Snøhetta

Das Neue Opernhaus in Oslo ist seit April 2008 die Spielstätte der Norwegischen Oper. Über den Bau eines neuen Opernhauses in Oslo war bereits Jahrzehnte diskutiert worden, bevor 1998 die ersten Pläne für ein Gebäude aus Beton, Marmor, Glas und Holz veröffentlicht wurden. Nachdem zwei Alternativstandorte am ehemaligen Westbahnhof und im alten Folketeater-Gebäude verworfen worden waren, entschied das norwegische Storting am 15. Juni 1999, dass die neue Oper ähnlich wie das Sydney Opera House unmittelbar am Hafen entstehen soll. Geplant ist, dass sie sich allmählich zum Mittelpunkt des neuen Stadtteils Bjørvika südöstlich des Osloer Hauptbahnhofes entwickelt.

Als Hessdalen-Lichter oder Lichter von Hessdalen wird ein seit Dezember 1981 dokumentiertes Phänomen in Norwegen bezeichnet, das bis in die heutige Zeit immer wieder beobachtet und gefilmt und/oder fotografiert wird. Die Lichter werden zuweilen als UFOs bezeichnet und sind in der Ufologie sehr bekannt, da sie Ähnlichkeiten mit Leuchterscheinungen wie beispielsweise den Marfa-Lichtern aufweisen.Die „Hessdalen-Lichter“ erscheinen über und nahe dem Hochtal Hessdalen, welches in der Nähe der Ortschaften Holtålen und Trondheim in der Provinz Sør-Trøndelag liegt. Sie werden überwiegend als farblose bis bläuliche oder rötliche Lichter von unterschiedlicher Intensität, Form und Größe wahrgenommen und beschrieben. Während viele von ihnen nur wenige Sekunden sichtbar sind, gibt es auch Aufnahmen von mehreren Minuten Länge. Einige Lichter bewegen sich gemächlich, andere mit Geschwindigkeiten von bis zu 30.000 km/h. Wieder andere schweben reglos am Himmel oder nahe dem Boden. Allen Erscheinungen gemeinsam ist ihr überraschendes Auftauchen und ihr ebenso plötzliches Verschwinden. In zwei dokumentierten Fällen hinterließen die Lichtkugeln Spuren im Schnee sowie ungewöhnliche Rückstände.

Russ und Russefeiring (Russ und Russfeier) sind ein norwegisches Kulturphänomen, das seinen Ursprung in dänischen Traditionen hat. Sobald Schüler die „videregående skole“ (weiterführende Schule, entspricht der deutschen Oberstufe) beendet haben, nennen sich diese „Russ“ und zeigen dies durch Feiern und spezielle Brauchtümer wie Russmützen, -ausweise und -bilder. Die Feiern erreichen ihren Höhepunkt am 17. Mai, dem Nationalfeiertag Norwegens, wo an vielen Orten im Anschluss an den klassischen Kinderumzug ein Russzug stattfindet. Dieser Umzug markiert das Ende der "russetiden". Weitere Traditionen sind unter anderem die Russrevue und die Russzeitung, die meist am 17. Mai verkauft wird. In Norwegen wird traditionell zwischen den sogenannten rødruss (Rotrussen), den Absolventen der Gymnasien, und den blåruss (Blaurussen), den Absolventen der Handelsgymnasien, unterschieden. Die Aktivitäten zur Russfeier werden nicht von den Schulen, sondern von den Schülern selbst organisiert.


Katzenjammer ist eine Folk-Rock-Band aus Norwegen. Sie besteht aus Anne Marit Bergheim, Solveig Heilo, Turid Jørgensen und Marianne Sveen und wurde 2005 gegründet. Der Name der Band geht auf den Comicstrip The Katzenjammer Kids zurück. Gleichzeitig spielt er auf ein deutsches Lehnwort im Sinne von Katzenmusik (jedoch nicht im Sinne des Katzenjammers im Deutschen) für schlechte, minderwertige Musik an, das ins Norwegische übernommen wurde.

Das Oseberg-Schiff wurde im Jahre 1904 unter einem Grabhügel auf dem Oseberg-Hof, einem Bauernhof am westlichen Ufer des Oslofjords zwischen Tønsberg und Horten in Norwegen, gefunden und von dem schwedischen Archäologen Gabriel Gustafson und seinem norwegischen Kollegen Haakon Shetelig 1904–1905 ausgegraben. In einer Grabkammer hinter dem Mast des Schiffes waren zwei Frauen beigesetzt worden. Es war der dritte bedeutende norwegische Fund nach dem Tuneschiff im Jahre 1867 und dem Gokstadschiff 1870. Das Oseberg-Schiff stellt bis heute den reichsten und wichtigsten Fund aus der Wikingerzeit dar.


Die Hardangervidda ist ein in Norwegen in den Fylken Buskerud, Hordaland und Telemark gelegenes Plateaufjell und die größte Hochebene Europas. Sie hat eine Fläche von zirka 8.000 km² und im Mittel eine Höhe zwischen 1200 m und 1400 m. Der Gebirgskamm Sandfloeggi ist mit 1719 m die höchste Erhebung der Hochebene. Als Wahrzeichen gilt der Berg Hårteigen. Seit 1981 sind 3.422 km² der Hardangervidda - als größter Nationalpark Norwegens - weitestgehend vor menschlichen Einflüssen geschützt (siehe Hardangervidda-Nationalpark). Die Hochebene ist der Rest einer Gebirgslandschaft, die während der pleistozänen Eiszeiten durch Gletscher abgeschliffen wurde. Die Gletscher gaben dem Plateau seine heutige Form mit weiten Ebenen, flachen Seen und wenigen, sanft ansteigenden Gipfeln. Nur im höheren westlichen Teil, wo die Ebene zum Sørfjord und zum Eidfjord hin abfällt, gibt es schroffere Abschnitte. Der Mensch hat das Hochplateau nach der letzten Eiszeit ab zirka 6.000 v. Chr. besiedelt. Er folgte wahrscheinlich den Rentieren, die mit dem zurückweichenden Eis auf die fruchtbare Ebene vordrangen. Heute ist der Tourismus auf der Hardangervidda ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Mysterien (norweg.: Mysterier) ist ein Roman von Knut Hamsun aus dem Jahre 1892. Die erste deutsche Übersetzung erschien 1894 im eigens zu diesem Zweck gegründeten Verlag Albert Langen. Der Roman schildert in einem Wechsel aus auktorialem Erzählen und der personalen Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms die Ankunft eines sonderbaren Fremden in einer kleinen norwegischen Hafenstadt. Dieser Sonderling mit rätselhafter Vergangenheit, Johan Nilsen Nagel, trägt knallgelbe Anzüge und schickt sich selbst Telegramme, um als angeblicher Agronom seinen völlig unmotivierten Aufenthalt zu legitimieren und wichtig erscheinen zu lassen. Er kauft Leuten ihre vermeintlich wertvollen Möbelstücke zu überhöhten Summen ab. Nagel spricht voller Hingabe über Literatur und philosophische Themen und ist ein charmanter Unterhalter. Er setzt sich über alle Regeln des Kleinstadtlebens hinweg, was in einem charismatischen Geigenspiel auf einem Fest gipfelt, das virtuos aber schief zugleich ist und dennoch alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er ist in seiner inneren Widersprüchlichkeit ein „Ausländer des Daseins“, wie er sich selbst nennt.

Viking vs. Fredrikstad im Viking Stadion
Viking vs. Fredrikstad im Viking Stadion

Viking Stavanger (offiziell: Viking Fotballklubb) ist ein Fußballverein aus Stavanger, Norwegen. Der Klub wurde am 10. August 1899 gegründet. Heimstätte ist das Viking-Stadion mit einer Kapazität von etwa 16.300 Plätzen. Viking Stavanger ist mit acht Meistertiteln und fünf Pokalsiegen einer der erfolgreichsten norwegischen Fußballklubs. Bis auf die Jahre 1966/67 und 1987/88 war der Verein seit der Gründung der obersten norwegischen Liga (Tippeligaen) immer in ihr vertreten. Auf europäischer Ebene bekannt wurde der Klub, als er in der Saison 2002/03 den FC Chelsea aus dem UEFA-Pokal werfen konnte.

Kongensgruve
Kongensgruve

Kongsberg (norw. »Königsberg«) ist eine Stadt und Kommune in Buskerud, Norwegen. In ihr leben auf 792 km² 25.964 Menschen (Stand 31. März 2013). Die Stadt liegt an den Ufern des Numedalslågen. Der Entdeckung der Silbermine am Numedalslågen 1623 verdankt die Stadt ihre Entstehung. Am 2. Mai 1624 durch König Christian IV. gegründet, entwickelte sie sich schnell zur größten Bergbaustadt Norwegens. Christian IV. ließ deutsche Bergleute aus den Silberminen im Erzgebirge und Harz kommen, um die Vorkommen zu erschließen. Außerdem kamen deutsche Bergleute aus anderen norwegischen Gruben nach Kongsberg. Adolf Friedrich von Grabow aus Sachsen wurde zum ersten Berghauptmann ernannt. Die Gruben trugen deutsche Namen. Die Gottesdienste wurden zuerst in Deutsch gehalten, erst später auch in Dänisch. Die deutschen Bergleute trugen ihre eigene Bergmannstracht und waren in Form der deutschen Knappschaft organisiert. Gearbeitet wurde nach der deutschen Bergwerksordnung. Kongsberg glich in dieser Zeit einem kleinen Stück Deutschland in Norwegen.

Weihnachtsnisse beim Lesen
Weihnachtsnisse beim Lesen

Ein Nisse ist eine Art Kobold, der in der dänischen, färöischen und norwegischen Tradition eine wichtige Rolle spielt. Er ähnelt den römischen Lares Familiares. Der Name Nisse ist eine Ableitung des Namens Niels, der dänischen Form für Nikolaus. Früher wurde der Nisse auch lille Niels, Niels Gårdbo, Gårdbo, Gårdbukken oder Puge genannt. In Schweden und Finnland gibt es eine ähnliche Figur mit dem Namen Tomte bzw. Tonttu. Der Nisse ist ein alter Mann mit einem weißen Bart, etwa so groß wie ein 10-jähriges Kind und trägt eine rote Mütze. Nissen findet man traditionell in Häusern und Ställen. Der Nisse beschützt das Grundstück und kümmert sich insbesondere um die Haustiere. Wird er nicht gut behandelt, spielt er Streiche oder verlässt den Hof.

Bombardier Dash 8Q-300 der Widerøe
Bombardier Dash 8Q-300 der Widerøe

Widerøe's Flyveselskap ASA ist eine norwegische Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Bodø.Die Fluggesellschaft wurde am 19. Februar 1934 von Viggo Widerøe als Widerøe's Flying Company gegründet. Er erhielt die staatliche Erlaubnis, einen Liniendienst zwischen Oslo, Kristiansand, Stavanger und Haugesund einzurichten. Dagegen protestierte die staatliche Fluggesellschaft DNL (Norwegian Airline) erfolgreich. Widerøe verlegte seinen Sitz nach Kirkenes. Durch den Einmarsch deutscher Truppen endete der Kirkenes Service, und Viggo Widerøe wurde von 1940 bis 1943 von den deutschen Besatzern interniert. Nach Kriegsende gründete Widerøe 1946 eine Flugschule, danach ein Lufttaxi- und Fotoflugunternehmen.

Hnefatafl
Hnefatafl

Mit Hnefatafl wird ein Brettspiel für zwei Personen aus einer Spielefamilie skandinavischen Ursprungs bezeichnet. Eine wörtliche Übersetzung des 20. Jahrhunderts ist Königszabel, da hnefi mit Faust oder Königsfigur übersetzt werden kann. Die Übersetzung von tafl ist eindeutiger geklärt. Das lateinische tabula und das nicht aus dem Lateinischen, sondern dem Germanischen entstammende tafl (oder auch das frühneuzeitliche Wort Zabel) werden im Neuhochdeutschen mit dem Wort Tafel übersetzt, das auch in der Gegenwart einen Tisch im Allgemeinen und ein Spielbrett im Besonderen bezeichnen kann. Carl von Linné lernte das heute noch weitverbreitete Regelwerk in Lappland unter dem Namen Tablut (dieselbe Wortherkunft) kennen. Die sogenannten Tafl-Spiele bezeichnen eine Familie nordeuropäischer Brettspiele, bei denen ein König in der Mitte des Spielfelds steht und sich mit seinen Verteidigern gegen eine Übermacht Angreifer wehren muss. Die Partei des Königs muss die Königsfigur an den Rand oder die Ecken des Spielfelds bringen, während der Angreifer den König gefangennehmen muss. Varianten heißen Halatafl (=Fuchs und Gänse), das in der Tradition des römischen Zwölflinienspiels und modernen Backgammon stehenden Kvatrutafl, und das Hnefatafl nah verwandte Fidchell, dessen Regeln nicht überliefert sind.

Svaneapoteket
Svaneapoteket

Die ehemalige Svaneapotek (Schwanenapotheke) befindet sich in Ålesund im Fylke More og Romsdal in Norwegen. Sie wurde nach dem großen Brand von Ålesund im Jahre 1904 gebaut und ist eines der bedeutendsten Beispiele des Jugendstils in Norwegen. Sie soll im Jahr 1908 eröffnet worden sein. Der Apotheker Øwre war Mitglied des Gemeinderates und Vorsitzes der Stadt sowie Bürgermeister in den Jahren 1909 und 1910. Er gab den Bau der Apotheke in Auftrag. Als Architekten wählte er Hagbarth Martin Schytte-Berg (1860-1944). Von ihm bis dahin bekannte Werke sind unter anderem die Skien kirke (1887-1894) und die Fagerborg kirke in Oslo (1901-1903). Er wurde gebeten, die Bauleitung zu übernehmen. Dies schloss unter anderem die Planung und Ausführung des Entwurfs, die Wahl des Materials, Inneneinrichtung und stilistische Detaillösungen im Innen- und Außenbereich mit ein. Darüber hinaus war er für die Einstellung von Bauarbeitern und die Durchführung praktischer Bauarbeiten zuständig. Er wurde einer der führenden Architekten, die am Wiederaufbau von Ålesund beteiligt waren. Das Bauwerk befindet sich an einem zentralen Platz der Stadt und sollte den zwei Funktionen Arbeiten und Wohnen gerecht werden. Das Gebäude ist aus fein- und grobbehauenem Granit gefertigt und besteht aus einem Turm, einem Giebel und einem Erker. Die Ikonographie des Gebäudes sind von der romanischen Architektur und auch von den Stabkirchen inspiriert. So wurden Ornamente im Urnes-Stil und das Eulen-Motiv verwendet.

Holmboe
Holmboe

Bernt Michael Holmboe (* 23. März 1795 in Vang; † 28. März 1850 in Christiania) war ein norwegischer Mathematiker. Seine Eltern waren der Pfarrer Jens Holmboe und dessen Frau Cathrine Holst. Diese hatten 17 Kinder, von denen neun aufwuchsen.1834 heiratete er in erster Ehe Nikoline Finkenhagen. Sie starb fünf Jahre später. 1842 heiratete er in zweiter Ehe Ingeborg Thorp, geborene Hannestad. Holmboe wuchs auf dem Pfarrhof von Eidsberg auf, wo sein Vater Pfarrer war. Er wurde zunächst mit seinen Brüdern zu Hause unterrichtet. 1810 kam er auf die Kathedralschule in Christiania. 1814 begann er sein Studium. Er war ein eifriger Verfechter des freiwilligen Studentenkorps, das gegen die Schweden aufgestellt werden sollte, die in Norwegen einrückten, um die Einhaltung der Bedingungen des Kieler Friedens zu erzwingen. Er legte das Annenexamen mit Auszeichnung ab. 1815 wurde er Amanuensis bei dem Astronomen an der Universität Christopher Hansteen, der im Jahr darauf Professor für angewandte Mathematik wurde und für den jemand, der die vielen anfallenden astronomischen Berechnungen durchführen konnte, eine große Hilfe war. Nebenbei unterrichtete er am neu eingerichteten Handelsinstitut und studierte in seiner Freizeit zu Hause Mathematik, wie er das schon während der Schulzeit betrieben hatte. 1826 wurde Holmboe Lektor an der Universität und 1834 Professor für Reine Mathematik.

Duolva Duottar
Duolva Duottar

Die Samen sind ein indigenes Volk im Norden Fennoskandinaviens. Ihr Siedlungsgebiet reicht im Süden bis zur schwedischen Gemeinde Idre in der Provinz Dalarnas län. Die ursprünglichen Sprachen der Samen gehören zur Familie der uralischen Sprachen, sind also mit dem Finnischen, Ungarischen und Samojedischen verwandt. In der modernen nordischen Literatur wurde das Wort Same erstmals 1960 verwendet. Bis dahin wurde ausschließlich der Begriff Lappe (Plural Lappen) verwendet. Erst in den 1970er Jahren setzte sich immer mehr die Eigenbezeichnung Sámi durch, die heute offiziell verwendet wird. Der veraltete Begriff Lappe wird von manchen Samen als herabsetzend angesehen. Die Selbstbezeichnung der Samen ist Sámi („Sumpfleute“), Samit, Samek oder Sápmelaš aus der Ursprungsform šämä, das mit dem baltischen Wort žēme „Land“ verwandt ist. Andere Schreibweisen und Wortformen sind: Sami, Saami, Sámen, Saamen.In der Form lop kommt das Wort erstmals in einer russischen Chronik aus der Zeit um 1000 vor. In der nordischen Literatur ist der früheste Beleg in den Gesta Danorum des Saxo Grammaticus als Landschaftsbezeichnung Lapponia zu finden. Die Etymologie des Wortes Lappe ist verwirrend und nicht eindeutig geklärt. Nach der jüngsten Untersuchung von Marek Stachowski (2002) liegt der Ursprung in einer Ableitung aus dem altfinnischen Wort lappe(e)a „Rand“, die sich zu einer abwertenden Bezeichnung für ein „Randgebiet“ entwickelte. Der finnische Ausdruck lappalainen wurde demnach ursprünglich im Sinne von „Bewohner des Grenzgebiets“ verwendet. Später kam eine geographische Fixierung auf die Provinzen im Norden Finnlands hinzu. Exonyme in der norrønen Literatur sind Finner und Skriðfinner; sie werden dem althochdeutschen fendo „Fußgänger“ zur Seite gestellt.

Ulver in Krakau
Ulver in Krakau

Ulver (norwegisch für ‚Wölfe‘) ist eine Band aus Norwegen, die zunächst Black Metal und eine Art Neofolk spielte und über Industrial Metal zu Trip-Hop, Ambient und einer Art Postrock fand. Sie wurde mehrmals für den Spellemannprisen nominiert. Auf der Demoaufnahme Vargnatt, der Split-EP mit Mysticum und dem ersten Album, dem im November und Dezember 1994 aufgenommenen und schließlich 1995 veröffentlichten Bergtatt – Et Eeventyr i 5 Capitler, spielten Ulver Folk-beeinflussten Black Metal. Bergtatt zeichnete sich durch schnelles Tempo, nüchterne E-Gitarren, Akustik-Passagen, den Wechsel von Schrei- und hymnischem Gesang, sowie durch eine fantasievolle Storyline aus. In der Szene hatte die Band jedoch eher Außenseiterstatus. Das zweite Album Kveldssanger stand in starkem Kontrast zum ersten, es fanden sich darauf keine E-Gitarren und kein Schreigesang mehr, dafür Folklore, akustische Musik und Kammerkantaten. Kristoffer „Garm“ Rygg bezeichnete Kveldssanger als „unausgereift“, äußerte aber später, der Kommentar sei auf die Ausführung bezogen gewesen und übertrieben worden. Das dritte Album Nattens Madrigal – Aatte Hymne Til Ulven i Manden war noch aggressiver als Bergtatt. Stil und Produktion wurden roh gehalten. Das Label Century Black bezeichnete das Album als Rückkehr zum traditionellen Black Metal. Die Texte der drei ersten Alben wurden allesamt in einem (von der Band als altes Dänisch bezeichneten) archaisierten, poetisierenden Norwegisch verfasst, wobei der Eindruck einer alten Sprache auch durch die (teilweise frei phantasierte) Orthographie erreicht wird. Am 29. und 30. Mai 1996 nahmen Ulver mit Jan Axel „Hellhammer“ Blomberg von Mayhem und Arcturus am Schlagzeug den Titel Synen auf, der 1997 auf der Kompilation Souvenirs from Hell von Cthulhu Records veröffentlicht wurde.

alter und neuer Leuchtturm
alter und neuer Leuchtturm

Jomfruland ist eine kleine norwegische Insel, die der Küste vor Kragerø in der Landschaft Telemark vorgelagert ist. Jomfruland ist etwa 7,5 km lang und durchschnittlich einen Kilometer breit. Die Insel wirkt als Wellenbrecher für einige kleine Inseln im Kragerø-Archipel im Seegebiet des Skagerrak. Der Name „Insel der Jungfrau“ wurde erstmals 1520 erwähnt. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs operierten Gruppen des norwegischen Widerstandes im Seegebiet vor Kragerø u. a. von Jomfruland aus, um die Schiffspositionen der deutsche Besatzungstruppen auszuspähen. In der Mitte der Insel befinden sich an der Südseite der alte und der neue Leuchtturm der Insel. Der neue Leuchtturm ist in Betrieb und ist von allen Seiten der Insel aus sichtbar. Der alte Leuchtturm wurde 1839 zum ersten Mal entzündet und war das erste optische Seezeichen für Schiffe mit Kurs auf Kragerø. Der Turm ist 22 Meter hoch und aus weißen Ziegeln gemauert. 1874 wurde er zusätzlich mit einem Nebelhorn ausgestattet, damals das erste maschinenbetriebene Nebelhorn Norwegens. Der neue gusseiserne Leuchtturm wurde hundert Jahre später, also 1939 gebaut und misst 37 Meter. Der alte Leuchtturm stellt heute eines der wichtigsten Kulturdenkmäler in der Telemark dar und beherbergt ein kleines Museum, das in den Sommermonaten geöffnet ist. Er ist für den Publikumsverkehr teilweise geöffnet und bietet eine gute Sicht über Jomfruland, das umliegende Meer und die Schären.

Bier der Brauerei Mack
Bier der Brauerei Mack

Die Prohibition in Norwegen begann ab 1914 wegen des Ersten Weltkrieges mit dem Verbot des Verkaufs und Ausschanks von Spirituosen bzw. Branntwein (norwegisch: brennevin) und verbot ebenso das Bierbrauen und Herstellen von Spirituosen aus Korn und Kartoffeln. Endgültig wurde die Prohibition als Brennevinsforbud (deutsch: Branntweinverbot) im Dezember 1916 eingeführt. Während das zusätzlich verschärfende Hetvinsforbud („Südweinverbot“) von 1917 bereits 1923 wieder abgeschafft wurde, hob die norwegische Regierung das Brennevinsforbud nach einer Volksabstimmung über die Fortsetzung der Prohibition erst 1927 formell wieder auf. Die Verbote dominierten Norwegens parlamentarische Politik dermaßen, dass gleich zwei Rechtsregierungen und eine Linksregierung abtreten mussten. Bereits im 19. Jahrhundert wurde verschiedentlich das Verbot von Alkohol gefordert. Stortingsabgeordnete wie Anton Martin Schweigaard und Frederik Stang setzten sich in dieser Zeit eloquent für die Prohibition ein. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Alkoholkonsum als großes soziales Problem angesehen. Viele Norweger waren daher mit der Totalabstinenzbewegung verbunden, die 1913 bereits 247 000 Anhänger zählte, was zehn Prozent der damaligen norwegischen Bevölkerung entsprach. Durch regionale Volksabstimmungen erreichte die Bewegung die landesweite Einführung lokaler Alkoholverbote und näherte sich so ihrem Ziel von einer Gesellschaft ohne Alkohol, bis es 1913 nur noch zwölf Städte gab, die noch den Verkauf und Ausschank erlaubten.

Botsen
Botsen

Die Olsenbande in Norwegen, (norwegisch: Olsenbanden) ist eine norwegische Filmreihe von Kriminalkomödien, die von 1969 bis 1999 in Norwegen nach dem Vorbild der dänischen Olsenbande als Neuverfilmung produziert wurden. Der norwegische Schauspieler Arve Opsahl spielte hier die Hauptrolle als Egon Olsen, Sverre Holm als Benny Fransen, Carsten Byhring als Kjell Jensen und Harald Heide-Steen junior als Dynamit-Harry, sowie Aud Schønemann als Valborg Jensen. Die norwegische Olsenbande-Filmreihe besteht zum großen Teil aus Neuverfilmungen bzw. basiert auf der gleichnamigen ursprünglichen dänischen Filmreihe Olsenbande und ist mit insgesamt vierzehn Folgen in Norwegen neu verfilmt worden. In der dänischen Originalversion der Olsenbande spielten die dänischen Schauspieler Ove Sprogøe (Egon Olsen), Morten Grunwald (Benny Frandsen) und Poul Bundgaard (Kjeld Jensen) sowie Kirsten Walther als Yvonne Jensen die Hauptrollen. In Dänemark hatte zum Ende der 1960er Jahre der dänische Drehbuchautor Henning Bahs die Idee, einen Heist-Film über eine Ganoventruppe mit dem Namen „Olsenbande“ zu machen. Bahs erfand dazu eine Geschichte über drei Kleinganoven, die ähnliche Alltagssorgen haben wie jeder „normale“ Mensch. Mit dem befreundeten Regisseur Erik Balling, schrieb er das Drehbuch zu dem Film Die Olsenbande (Arbeitstitel: Perlemørderne). Als die drei Hauptdarsteller der Bande wählten sie Ove Sprogøe, Morten Grunwald und Poul Bundgaard aus. Balling und Bahs hatten mit diesen Schauspielern schon früher einige gemeinsame Filme gedreht. Einige dieser Filme gelten auch aus Vorläufer der Olsenbande. Dazu gehörten unter anderem: Kaliber 7,65 – Diebesgrüße aus Kopenhagen, Slå først, Frede (auf Deutsch: Schlag zuerst, Frede), 1965; Slap af, Frede (auf Deutsch: Entspann dich, Frede), 1966; Martha, 1967.

Sonia Henie
Sonia Henie

Sonja Henie (* 8. April 1912 in Kristiania; † 12. Oktober 1969 während eines Flugs von Paris nach Oslo) war eine norwegische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf startete. Mit drei Olympiasiegen, zehn Weltmeisterschaftstiteln und sechs Europameisterschaftstiteln im Zeitraum von 1927 bis 1936 ist sie die mit Abstand erfolgreichste Einzelläuferin in der Eiskunstlaufgeschichte. Ähnlich wie auch Johnny Weissmüller hatte Henie später eine Filmkarriere in Hollywood. Sonja Henie war die einzige Tochter des Pelzhändlers Wilhelm Henie und seiner Frau Selma Lochmann-Nielsen (1888–1961). Ihr Vater wurde 1894 Radfahrweltmeister in Antwerpen. Außerdem nahm er im Eisschnelllauf an Europameisterschaften teil. So wurden die Kinder früh dazu ermuntert, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Henie zeigte Talent für den Skisport, folgte dann aber ihrem älteren Bruder Leif zum Eiskunstlaufen. Als Kind war Henie auch eine national gelistete Tennisspielerin und begabte Schwimmerin und Reiterin. Als Henie ernsthaft mit dem Eiskunstlauftraining begann, endete ihre staatliche Schulausbildung. Sie wurde daraufhin von Privatlehrern betreut und ihr Vater heuerte Experten an, um seine Tochter zur Sportgröße auszubilden. Darunter war auch die russische Ballerina Tamara Karsawina.

Bouvetinsel
Bouvetinsel

Die Bouvetinsel (norw.: Bouvetøya) ist eine unbewohnte Vulkaninsel im Südatlantik, 2500 Kilometer südwestlich des südafrikanischen Kaps der Guten Hoffnung. Sie ist ein von Norwegen abhängiges Gebiet (Biland), ohne jedoch Teil des Königreichs Norwegen zu sein. Das ferne Eiland gehört zu den am schwierigsten erreichbaren und einsamsten Inseln der Erde. Die 9 km lange und bis zu 7,5 km breite Insel hat eine Fläche von 49 km² und ist zu 93 % von Gletschern bedeckt. Im westlichen Teil der Insel befindet sich ein Vulkankrater, auf dessen nordöstlichem Rand sich mit dem 780 m hohen Olavtoppen ihr höchster Punkt befindet. Der Krater öffnet sich nach Norden, wo der Posadowsky-Gletscher ins Meer kalbt. Im westlichen Teil des Kraterinneren befindet sich das 700 Meter breite und in Nord-Südrichtung drei Kilometer lange Wilhelm-II-Plateau. Die Bouvetinsel verfügt über keinen natürlichen Hafen. Nyrøysa (Neu-Sandefjord), die einzige Bucht, in der Landungen möglich sind, liegt an der eisfreien Westküste. Diese Bucht hat einen Ankergrund von rund 20 m. Anlegemanöver sind nur bei vorherrschendem Ostwind möglich. Im Südwesten ist der Insel das kleine Eiland Larsøya vorgelagert. Die Küstenlinie der Bouvetinsel ist ständigen Veränderungen unterworfen. Besonders die Kliffküste im Westen verliert durch Küstenerosion Land an das Meer. Dagegen sind die Basaltfelsen im Süden der Insel relativ widerstandsfähig. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt −0,6 °C. Selbst im Sommer werden selten Temperaturen von mehr als +5,0 °C erreicht. Der Wind weht durchschnittlich mit einer Geschwindigkeit von 5 m/s.

brennendes Sonnenrad
brennendes Sonnenrad

Das Julfest ist ein nordeuropäisches Fest, das je nach religiöser Zuordnung zwischen der Wintersonnenwende und Anfang Februar gefeiert wird. In den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten heute jul oder jol, im Finnischen joulu, im Estnischen jõulud, im Englischen besteht der Begriff Yule, im Niederländischen Joel und auf Sölring (Sylter Friesisch) heißt es Jül oder Jööl. Die älteste Erwähnung des Wortes Jul findet sich im gotischen Kalenderfragment Codex Ambrosianus A aus dem sechsten oder siebenten Jahrhundert nach Christus. Das Fragment beschreibt das Ende des Oktobers und den November. Der November ist mit Naubaimbair: fruma Jiuleis überschrieben. Das heißt „November: der erste Julmonat“, aber auch „November: Der Monat vor der Julzeit“ ist möglich. Das Wort „Prosabbaton“ im Markusevangelium (Mk 15,42) wurde mit „fruma sabbato“ übersetzt. Auch die altenglische Bezeichnung „æftera Geola“ für Januar deutet darauf hin. Im Altnordischen sind „Júl“ und „Jól“ nachgewiesen, im Finnischen als Lehnwort „juhla“ und „joulu“, wobei „juhla“ ganz allgemein „Fest“ bedeutet, während das später übernommene „joulu“ von vornherein für das christliche Fest reserviert war. In der weiteren Bedeutung umfasst „jól“ ganz allgemein das Festmahl, z. B. in der Kenning „Hugins jól“ = „Trinkgelage des Raben“. In vorchristlicher Zeit – also zu der Zeit, bevor das Christentum in Skandinavien offiziell eingeführt wurde – wurde Jól zur Mittwinternacht durch Opfer gefeiert. Zu diesem Wort gehört auch „jóln“ (neutrum plural) = Götter und „Jólnir“, ein Name Oðinns. Das bedeutet „Herr der Götter“, möglicherweise auch „Herr des Jólfestes“, denn die Flateyjarbók berichtet, dass die Heiden das Julfest zu Ehren des Oðinn feierten. Man kann dem nicht mehr entnehmen, als dass auch Oðinn im Julfest eine nicht näher bestimmbare Rolle gespielt hat. Gleichwohl ist die Etymologie zweifelhaft. Eine andere Herleitung stellt Jul zu „él“, was „Schneegestöber“ bedeutet.

norwegischer Dukat, 1665
norwegischer Dukat, 1665

Norwegisches Geldwesen behandelt die Geschichte des Geldes von den Anfängen bis zum Ende der Skandinavischen Münzunion (SMU) 1924. Am Anfang der Handelsgeschichte Norwegens steht die Warenwährung. Sie hielt sich teilweise bis ins 16. Jahrhundert. Bestimmte Waren hatten eine (unvollkommene) Geldfunktion. Sie waren Zahlungsmittel und auch Recheneinheit zum Wertvergleich, hatten aber keine Wertaufbewahrungsfunktion. Solche Waren (Naturalien) waren im Wesentlichen Kühe (Kuhwert), Butter, Häute und Korn. Der Begriff ‚Geld‘ ist der Oberbegriff für Naturalien und Münzen bzw. Papiergeld. Es ist zu unterscheiden zwischen der Münzhoheit, die Wert, Gewicht und Aussehen der Münze bestimmt, und dem untergeordneten Münzrecht, das nur die Herstellung der Münzen beinhaltet, manchmal auch das Recht, das Aussehen der Münze zu bestimmen. Ein solches Münzrecht besaßen die Erzbischöfe von Nidaros von 1222 bis 1281 und von 1483 bis 1537, Håkon Magnusson von 1284/1285 bis 1299, als er noch Herzog war, und möglicherweise der Jarl Skule Bårdsson von 1217 bis 1222. Das einheimisch geprägte Münzgeld wurde unter Harald Hardråde (Regierungszeit 1047–1066) Gegenstand staatlicher Kontrolle und Administration, die sich auf die Münzprägung und die Festsetzung des Geldwertes erstreckte. In Norwegen waren Warengeld und Münzgeld lange nebeneinander gebräuchlich. Bis 1873 galt in Norwegen der Silbermünzfuß.

May-Britt und Edvard Moser mit der Premierministerin Erna Solberg am Kvali-Institut, 2014
May-Britt und Edvard Moser mit der Premierministerin Erna Solberg am Kvali-Institut, 2014

May-Britt Moser (* 4. Januar 1963 in Fosnavåg) ist eine norwegische Neurowissenschaftlerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Edvard Moser ist sie für ihre Arbeiten zur räumlichen Orientierung und zum räumlichen Gedächtnis bekannt, mit denen erstmals eine psychologische Funktion auf mechanistischem Niveau auf die Funktion von (einzelnen) Neuronen zurückgeführt werden konnte. Im Jahr 2014 wurde sie gemeinsam mit ihrem Ehemann und John O’Keefe mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. May-Britt Moser und ihr Mann Edvard Moser studierten ab 1982 an der Universität Oslo Mathematik, Statistik, Programmieren, Neurobiologie und Psychologie. May-Britt Moser schloss ihr Studium der Psychologie 1990 ab. Beide erwarben an der Universität Oslo bei Per Andersen einen Doktorgrad in Neurophysiologie – May-Britt Moser 1995 mit der Arbeit Structural correlates of spatial learning in the hippocampus of adult rats. Vorher und nachher (als Postdoktoranden) waren sie gemeinsam bei Richard Morris an der University of Edinburgh. Eine weitere Postdoktoranden-Station führte sie zu John O’Keefe an das University College London.

Havnelageret
Havnelageret

Havnelageret (auch Oslo Havnelager, deutsch: „Hafenspeicher”) ist ein ehemaliger Speicher, heutiges Bürogebäude und Sitz der Zeitung Dagbladet, der sich am Langkaia 1 im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo befindet. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1921 war das Gebäude der größte Betonbau Europas und der größte Bau überhaupt in den nordischen Ländern. Für damalige Verhältnisse bedeutete der komplizierte Bau eine große Herausforderung. Aufgrund seiner Größe wurde das Fundament auf Felsen gelegt, die sich erst in einer Tiefe von 20 Metern befanden. Die Gründungskonstruktion besteht aus 130 Pfeilern, die von 1550 Pfählen gestützt werden. Das Havnelageret gilt in Norwegen als Pionierarbeit bei der Verwendung von Betonsäulen und war dermaßen solide, dass während des Zweiten Weltkriegs die vierte Etage als Luftschutzbunker diente. Das zehnstöckige Gebäude mit einer Fläche von 39.708 m² ist im nordischen Neubarockstil gebaut und enthält Elemente des Klassizismus und Jugendstils. Mit Kranschächten, Giebeln und Türmen wird die Fassade aufgelockert, wodurch seine scheinbare Größe äußerlich verringert wird. Wegen der hellrosa Fassade wird das Havnelageret auch als „rosa Palast” in Bjørvika (det «rosa palasset» i Bjørvika) bezeichnet. Die Kosten wurden ursprünglich auf 3,2 Millionen Norwegische Kronen veranschlagt, beliefen sich am Ende aber auf 9,3 Millionen Kronen, was Lohn- und Preissteigerungen während des Ersten Weltkriegs geschuldet ist.

Trondheim
Trondheim

Trondheim [ˈtrɔnhɛjm] oder [ˈtrɔnjæm] (früher Trondhjem geschrieben, deutsch veraltet Drontheim) liegt an der Mündung des Flusses Nidelva in der Provinz (Fylke) Sør-Trøndelag in Norwegen und wurde 997 als Nidaros gegründet. Trondheim ist mit 182.740 Einwohnern (Stand 30. Juni 2014) nach Oslo und Bergen die drittgrößte Kommune des Landes. Mit einer Gesamtfläche von 342 Quadratkilometern umfasst sie neben dem Stadtgebiet seit 1964 die umliegenden Siedlungen. Trondheim ist Sitz der Provinzregierung für Sør-Trøndelag und des Präses der Norwegischen Staatskirche. Ein großer Teil der 30.000 in Trondheim lebenden Studenten ist an der Technischen Universität Trondheim NTNU immatrikuliert. Das Universitätskrankenhaus St. Olavs Hospital beschäftigt etwa 10.000 Personen und hat eine Reihe von nationalen Spezialistenfunktionen. Trondheim ist das Zentrum für den Einzelhandel und für die öffentliche Verwaltung von ganz Mittelnorwegen. Viele Betriebe in der Stadt bauen auf Technologie, die in Zusammenarbeit mit den Forschungsgemeinschaften an der Technischen Universität entwickelt worden ist. Mit dem Flugplatz Værnes, mit Bahnverbindungen der Norwegischen Staatsbahnen in Richtung Oslo, Bodø und Schweden und mit dem Hurtigruten-Kai ist Trondheim ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für den ganzen nördlichen Teil von Norwegen. Die Stadt hat ein reiches Kulturangebot und ist unter anderem Sitz des Trøndelag Symphonieorchesters, des Trøndelag Theaters und der regionalen Jazzszene Dokkhuset. Eine Reihe von Museen und Galerien vermittelt bildende Kunst und Geschichte. Der in Trondheim ansässige Fußballklub Rosenborg Ballklub hat sich mehrmals für die UEFA Champions League qualifiziert.

Plakat zum Skandinavismus
Plakat zum Skandinavismus

Als Flaggenstreit zwischen Norwegen und Schweden bezeichnet man die Auseinandersetzung während der norwegisch-schwedischen Union im 19. Jahrhundert über eine eigene norwegische Flagge. Er erreicht seinen Höhepunkt 1895 und ist neben dem Kampf um eine eigene konsularische Vertretung im Ausland der Kristallisationspunkt norwegischer Politik seit der Trennung von Dänemark im Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 bis zur Auflösung der schwedisch-norwegischen Union 1905. Bis zum Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 war Norwegen eine dänische Provinz und führte die dänische Flagge (Dannebrog), die ab 1748 vorgeschrieben war. Unmittelbar nach dem Kieler Frieden, welches Norwegen von Dänemark löste und Schweden übertrug, versuchte sich Norwegen unter Protest gegen diese Bestimmung selbständig zu machen. Der dänische Kronprinz Christian Frederik wurde vom Storting zum König gewählt. Mit Edikt vom 27. Februar 1814 führte er eine eigene norwegische Flagge für Kriegs- und Handelsschiffe ein: Sie sollte rot mit weißem Kreuz sein, das die Flagge in vier Abschnitte aufteile, mit dem Wappen des Reiches, dem Löwen mit Hellebarde in gelber Farbe in der im oberen Liek. Es wird vermutet, dass die Beibehaltung des Dannebrog darauf zurückzuführen ist, dass auf Grund der vorangegangenen Blockade für eine grundsätzlich andere Fahne kein ausreichender Stoff im Lande gewesen sei. Andere sind der Meinung, dass der Prinz auf eine Wiedervereinigung mit Dänemark hoffte. Auffallend ist, dass der Löwe der Flaggenstange den Rücken zeigt, so dass man von einem „gewendeten Löwen“ oder einem „flüchtenden Löwen“ sprach.

Kakkmaddafakka 2011 in Deutschland
Kakkmaddafakka 2011 in Deutschland

Kakkmaddafakka ist eine norwegische Indie-Pop-Band, die 2004 in Bergen gegründet wurde. Der Musikstil der Band ist eine Mischung aus Rock, Rap, Disco und Pop. Die beiden Brüder Axel und Pål Vindenes traten mit ihren Schulfreunden Jonas Nielsen und Stian Sævig in einem Jugendzentrum in Norwegen auf und durch die positive Bewertung, die die Band erhielt, gaben sie schon bald in ganz Norwegen Konzerte. Die erste EP der Band trug den Titel Already Your Favourite EP und erschien 2006. Das erste Album der Band, Down to Earth, wurde 2007 veröffentlicht und erwies sich trotz negativer Kritik als Erfolg, sodass die Band an Bekanntheit gewann, besonders in ihrer Heimat Norwegen. Die Band ist eine jener Gruppen, welche aus der New Bergen Wave hervorgingen – einer Bewegung, die, laut der norwegischen Presse, viele neue Künstler hervorbrachte. Kakkmaddafakka fiel vor allem durch ihre skurrilen Live-Auftritte auf, die internationale Beachtung fanden. So spielten sie seit 2008 auf zahlreichen Festivals, dazu gehörten unter anderem das Iceland Airwaves, das Open Air St. Gallen, das Montreux Jazz Festival und The Secret Garden Party sowie 2009 und 2010 das Melt-Festival in Deutschland. Im Jahr 2011 erschien ihr zweites Studioalbum unter dem Namen Hest mit den zuvor veröffentlichten Singles Restless und Your Girl, die durch das Radio gewisse Bekanntheit auch abseits der Live-Auftritte erlangten. In den Jahren 2012 und 2013 spielten Kakkmaddafakka auf weiteren größeren Festivals in Europa, wie unter anderem auf dem Hurricane Festival, dem Southside, Rock am Ring sowie Rock im Park, dem Lowlands und dem Arenal Sound Festival.

Walfang in den 1950ern
Walfang in den 1950ern

Walfang in Norwegen – Norwegen gehört mit Japan und Island zu den wenigen Ländern, die kommerziellen Walfang betreiben. Staatliche Garantieabnahmen für Walfleisch stellen eine Form der Subvention des norwegischen Hohen Nordens dar, wo eine jahrzehntelange Walfangtradition besteht. Derzeit ist der Fang von etwa 1.000 Minkwalen im Jahr erlaubt, bei einer Population dieser Walart von etwa 107.000 Tieren allein im Nordosten des Atlantik. Mitte der 1920er Jahre besaß Norwegen eine monopolartige Stellung im Walfang: bis zu 80 Prozent der weltweiten Tranerzeugung wurde von Norwegen gestellt, nichtnorwegische Unternehmen arbeiteten mit norwegischen Personal oder norwegischer Technik. Norwegen hat dem Moratorium der Internationalen Walfangkommission (IWC) widersprochen und 1993 den kommerziellen Walfang wiederaufgenommen. Neben der heimischen Nachfrage wird norwegisches Walfleisch auch in Island und den Färöern abgenommen. Seit 1999 werden Wanderungen der Minkwale wissenschaftlich untersucht und verfolgt. 2004 fasste das Norwegische Parlament den Entschluss, den Walfang auszuweiten. Vor dem Walfangmoratorium waren die jährlichen Fänge bei etwa 2000 Tieren, 2008 noch bedeutend geringer. Norwegen hat über nahezu 20 Jahre versucht, Blubber nach Japan zu exportieren, da dieser vom heimischen Markt nicht abgenommen wird. Dies scheiterte bis 2007 an Umweltbedenken bzw. Importrestriktionen in Japan. 2008 gelang es Norwegen und Island, wieder Walfleisch nach Japan zu exportieren und damit Zugang zum bedeutendsten Walfleischmarkt der Welt zu gewinnen.

Midnatsol
Midnatsol

Hurtigruten, Hurtigruta, norwegisch für „die schnelle Route“, ist die Bezeichnung für die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der über 2700 Kilometer langen norwegischen Westküste verbindet. Heute fahren die kombinierten Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe die Küstenlinie Norwegens zwischen Bergen und Kirkenes in sechseinhalb Tagen ab. Im Sommer passieren sie zusätzlich den Trollfjord und den Geirangerfjord. Die Hurtigruten-Strecke ist heute neben ihrer eigentlichen Funktion als Transportmittel eine international bekannte Touristenattraktion. Die Hurtigruten wurde von einer privaten Reederei, der Vesteraalens Dampskibsselskap (VDS), begründet und fuhr erstmals 1893 zwischen Trondheim und Hammerfest. Die erste regelmäßige und vor allem ganzjährige Postverbindung zwischen Süd- und Nordnorwegen war dem Einsatz des erfahrenen Kapitäns Richard With zu verdanken. Zusammen mit dem Lotsen Andreas Holte hatte er ab 1882 akribisch über die Fahrten durch die Gewässer entlang der norwegischen Küste Buch geführt. Er traute sich als Erster zu, die Strecke bis nach Hammerfest auch bei Nacht und in den dunklen Wintermonaten zu fahren – ein Geschwindigkeitsgewinn, der Voraussetzung für die staatlichen Subventionen war, ohne die sich eine Postschiffverbindung nicht hätte finanzieren lassen.

Bronzestatue Wenche Foss
Bronzestatue Wenche Foss

Per Erik Ung (* 5. Juni 1933 in Oslo als Per Erik Ohlsen; † 20. Juni 2013, ebenda) war ein norwegischer Bildhauer der realistisch-naturalistischen Schule. Der Sohn eines Maurermeisters aus Oslo nahm 1949, im Alter von 16 Jahren, den Nachnamen seines schwedischen Urgroßvaters an. Er entschied sich früh für eine künstlerische Laufbahn. Nach privaten Studien besuchte er zwischen 1952 und 1955 die Staatliche Kunstakademie (Statens Kunstakademi) seiner Heimatstadt und von 1961 bis 1962 das Central Saint Martins College of Art and Design in London. Seine Lehrer an den beiden Hochschulen vertraten sehr unterschiedliche Kunstkonzepte. Während der Norweger Per Palle Storm eine essentialistische und naturalistische Sichtweise betonte, revolutionierte der Brite Anthony Caro die Bildhauerei mit abstrakten Objekten aus Eisen und Stahl. Ung deutete schon in seinen frühen Arbeiten an, für welche Richtung er sich entscheiden würde: er grenzte sich bewusst von der Moderne ab und orientierte sich in Richtung einer realistisch-mimetischen Kunst. Sein erster größerer Auftrag verriet noch zeitgenössischen Einfluss. Die in Bronze ausgeführte Statue der Schauspielerin Johanne Dybwad vor dem Nationaltheatret in Oslo (1956, enthüllt 1962) ist von einer Reduktion der Form geprägt, wie sie zu jener Zeit nicht unüblich war. Es folgten weitere große figurative Arbeiten, unter anderem das Zementrelief Stillende Mutter (1968), das für ein Krankenhaus in Asker entstand. Ein romantisches, von Pathos durchdrungenes Selbstverständnis offenbart ein 1970 gefertigtes Kruzifix (Tasta kirke, Stavanger), das den Künstler als Märtyrer darstellt.

Vikersundbakken
Vikersundbakken

Der Vikersundbakken ist eine Skiflugschanze im norwegischen Vikersund. Die Schanze wird regelmäßig für Weltcupspringen und Skiflug-Weltmeisterschaften genutzt. Mehrere Jahre war der Vikersundbakken nach der Letalnica in Planica und der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf die drittgrößte Schanze der Welt. Das hat sich im Jahr 2010 geändert, da ein Umbau von HS 207 auf HS 225 stattfand und den Vikersundbakken damit zur größten Skiflugschanze machte. Die Schanze hat mit einem Neigungswinkel von 40,37° den steilsten Anlauf aller regelmäßig im Weltcup eingesetzten Schanzen. Sie war die erste Flugschanze, die mit einer Flutlichtanlage für Nachtspringen ausgerüstet wurde. Die Schanze wird gelegentlich als Skiflygingsbakken bezeichnet. Dies ist aber nicht der Name der Schanze, sondern einfach das norwegische Wort für Skiflugschanze. Seit ihrem Umbau im Jahr 2010 trägt die Schanze, insbesondere in der norwegischen Medienlandschaft, den Spitznamen Monsterbakken. In Vikersund wurden bereits seit 1894 Sprungwettbewerbe auf verschiedenen Schanzen ausgetragen. 1936 wurde an der Stelle des heutigen Vikersundbakkens die erste Schanze errichtet. Diese wurde über die Jahre vergrößert und 1964/65 zur Skiflugschanze ausgebaut. In den Jahren 1966 und 1967 wurde auf der Schanze der Skiflug-Weltrekord dreimal verbessert. Vor der Skiflug-Weltmeisterschaft 2000 wurde die Schanze ausgebaut und auf einen Konstruktionspunkt von 185 Metern vergrößert. Aufgrund des Umbaus des Holmenkollens in Oslo war Vikersund 2009 auch Austragungsort der Abschlussveranstaltung im Rahmen des Nordic Tournaments.

Nationalromantische Darstellung um 1905
Nationalromantische Darstellung um 1905

Als Wikinger werden die Angehörigen von kriegerischen, zur See fahrenden Personengruppen aus meist nordischen, teils auch baltischen Völkern des Nord- und Ostseeraumes während der Wikingerzeit im Frühmittelalter (800–1050 n. Chr.) bezeichnet. In der zeitgenössischen Wahrnehmung stellten die Wikinger nur einen sehr kleinen Teil der skandinavischen Bevölkerung dar. Dabei können zwei Gruppen unterschieden werden: Die einen betrieben den ufernahen Raub zeitweise und nur in einem frühen Lebensabschnitt. Es waren junge Männer, die aus der heimatlichen Gebundenheit ausbrachen und Ruhm, Reichtum und Abenteuer in der Ferne suchten. Später ließen sie sich wie ihre Vorfahren nieder und betrieben die in ihrer Gegend übliche Wirtschaft. Von ihnen berichten die Sagas (Altnordische Literatur) und die Runensteine. Für die anderen wurde der ufernahe Raub zum Lebensinhalt. Ihnen begegnet man in den fränkischen und angelsächsischen Annalen und Chroniken. Sie kehrten bald nicht mehr in die Heimat zurück und waren in die heimatliche Gesellschaft nicht mehr integrierbar. Sie wurden dort als Verbrecher bekämpft. Das Wort Wikinger leitet sich vermutlich von dem altnordischen Substantiv víkingr (Maskulinum) ab, das „Seekrieger, der sich auf langer Fahrt von der Heimat entfernt“ bedeutet. Das Femininum víking bedeutete zunächst nur die weite Schiffsreise, später auch die „Kriegsfahrt zur See an entfernte Küsten“. Allerdings ist dies bereits das Endstadium der Wortentwicklung. Das Wort ist älter als die eigentliche Wikingerzeit und bereits im angelsächsischen Wídsíð belegt.

Kransekake
Kransekake

Kransekage (dänisch) oder Kransekake (norwegisch) ist eine Spezialität aus Dänemark und Norwegen. Der Kuchen besteht aus mehreren übereinander geschichteten Ringen aus gebackenem Marzipan, die mit einer Puderzucker-Eiweiß-Glasur im typischen Schlingenmuster verziert und zusammengesetzt werden. Der "Kranzkuchen" (wörtliche Übersetzung) hat meist eine Kegelform, d.h. der Durchmesser der Ringe verkleinert sich bis zur Spitze kontinuierlich. Der Kuchen wird oft zusätzlich mit kleinen Nationalflaggen aus Papier dekoriert. Traditionell wird er an Silvester zu Mitternacht gegessen oder bei großen Familienfeiern, wie z.B. Hochzeiten, angeboten. Auf Königin Margrethes Hochzeit 1967 gab es diesen Hochzeitskuchen. Eine Sonderform des Kransekage ist das sogenannte Füllhorn/Overflødighedshorn, bei dem der Kegel nach vorne und oben gedreht wird. Das gebackene und verzierte Füllhorn kann noch mit Süßigkeiten und/oder Alkohol gefüllt werden. Im dänischen und norwegischen Lebensmittelhandel gibt es auch fingerlange, gerade Stückchen (Kransekagestænger) zu kaufen, die wie Kekse gegessen werden.

Verdensteatret
Verdensteatret

Das Tromsø Internasjonale Filmfestival (kurz TIFF; deutsch „Internationales Filmfestival Tromsø“; englisch Tromsø International Film Festival) ist eine internationale Filmveranstaltung, die seit 1991 alljährlich Mitte Januar in der nordnorwegischen Stadt Tromsø stattfindet. Das sechstägige Festival, welches als das nördlichste Filmfestival der Welt gilt, ist Norwegens größtes Filmfestival, fünftgrößte Kulturveranstaltung des Landes und größtes Kulturevent in Nordnorwegen. Allein 2011 besuchten über 52.000 Zuschauer rund 300 Filmvorführungen in sechs Spielstätten, darunter auch in Norwegens ältestem Kinogebäude, dem Verdensteatret (dt. „Das Welttheater“). Als offizielle arktische Außenstelle präsentierte 2013 das Kulturhaus in Longyearbyen (Longyearbyen kulturhus) auf Spitzbergen erstmals Teile des Festivalsprogramms. Gezeigt werden neue Filme aus der ganzen Welt, wobei der Schwerpunkt auf Produktionen aus Skandinavien, Russland und Kanada liegt. Darüber hinaus stellt die Veranstaltung eine wichtige Begegnungsstätte für Filmemacher aus dem äußersten Norden Europas dar. Gegen Ende der einwöchigen Veranstaltung werden in einer Abschlusszeremonie sechs Preise vergeben. Neben der ältesten Auszeichnung, dem Publikumspreis Tromsø Audience Award, zählt dazu auch der FIPRESCI-Preis, der von Vertretern der internationalen Filmkritiker-Vereinigung FIPRESCI verliehen wird. Der Hauptpreis im Wettbewerbsprogramm ist jedoch die Aurora, die mit 100.000 Norwegischen Kronen prämiert wird und dem siegreichen Film einen erfolgreichen Filmverleih in den norwegischen Kinos sichert.

Die Opera Software ist der Entwickler der Webbrowser Opera, Opera Mini und Opera Coast. Die Firma betreibt außerdem den Mobilanzeigen-Dienst Opera Mediaworks. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in der norwegischen Hauptstadt Oslo. Die Gesellschaft „Opera Software“ wurde am 30. August 1995 von Geir Ivarsøy und Jon Stephenson von Tetzchner gegründet. Die beiden waren bis dahin Mitarbeiter in der Forschungsabteilung von Telenor in Kjeller gewesen, wo sie für Telenor eine Vorstufe des Browsers mit der Projektbezeichnung „Nettleser MultiTorg Opera“ entwickelt hatten. Als dieses Projekt jedoch von Telenor aus Kostengründen reduziert und auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, gelang es den beiden, die Rechte an dem Programm zu übernehmen und ihre eigene Firma zu starten, um das Programm weiterzuentwickeln. Bereits 1997 veröffentlichte die neue Gesellschaft ihre erste offizielle Version von Opera, 2.1 für Windows.Seit dem 11. März 2004 werden die Aktien der Gesellschaft an der Börse in Oslo gehandelt. Damals hatte das Unternehmen knapp 150 Mitarbeiter. Neben dem Büro in Norwegen unterhielt es zwei Büros in Schweden. Im Jahr 2005 kamen Büros in China, Japan und den USA hinzu. Im folgenden Jahr wurden weitere Büros in Indien, Polen und Südkorea eröffnet. Ende 2006 hatte das Unternehmen 374 Mitarbeiter. Bis Ende 2008 stieg die Zahl auf 627 Mitarbeiter.

Vidkun Abraham Lauritz Jonssøn Quisling (* 18. Juli 1887 in Fyresdal; † 24. Oktober 1945 in Oslo) war ein norwegischer Offizier und Politiker. Von 1931 bis 1933 war Quisling norwegischer Verteidigungsminister, danach von 1933 bis 1945 Parteiführer des von ihm gegründeten faschistischen Nasjonal Samling. Nachdem die gewählte sozialdemokratische Regierung unter Johan Nygaardsvold aufgrund der Besetzung Norwegens durch das nationalsozialistische Deutschland ins Exil flüchten musste, führte Quisling von 1942 bis 1945 als Ministerpräsident von Norwegen eine von der deutschen Besatzungsmacht eingesetzte Marionettenregierung.

Bis heute gilt der Name Quisling als der Inbegriff von Kollaboration und Verrat und ist als Bezeichnung für einen Kollaborateur in verschiedene Sprachen eingegangen, neben dem Norwegischen gibt es den Begriff u. a. in der englischen, der deutschen und der schwedischen Sprache. Der Ausdruck wurde durch die britische Zeitung The Times im April 1940 maßgeblich geprägt.

Kygo (* 11. September 1991 in Singapur; bürgerlicher Name Kyrre Gørvell-Dahll) ist ein norwegischer DJ und Musikproduzent aus Bergen. Er gilt als Mitbegründer und als einer der bekanntesten Interpreten des Tropical House, wofür seine Debüt-Single Firestone ausschlaggebend war.

Die Idee seines Künstlernamen kam durch den Usernamen, den er in der Schule für eine digitale Lernplattform verwendete. Hierbei bildete er aus seinem Namen ein Silbenwort, indem er aus seinen Vornamen „Kyrre“ „Ky-“ und aus seinem Nachnamen „Gørvell-Dahll“ „-go“ machte.

Das Nordkap (norwegisch Nordkapp) ist ein ins Nordpolarmeer hineinragendes Kap an der Nordseite der norwegischen Insel Magerøya. Es liegt in der nach ihm benannten Kommune Nordkapp auf 71° 10′ 21″ nördlicher Breite, 514 Kilometer nördlich des Polarkreises und rund 2100 Kilometer südlich des Nordpols.

Entgegen der weit verbreiteten Auffassung und manchen Behauptungen der Tourismusbranche ist das Nordkap nicht der nördlichste Punkt Europas:

  1. Das Nordkap befindet sich nicht auf dem Festland, sondern auf einer diesem vorgelagerten Insel. Der nördlichste Punkt des Festlandes ist die Landzunge Kinnarodden (71° 08′ 01″ nördlicher Breite) auf der Nordkinnhalbinsel.
  2. Auch auf der Insel Magerøya, auf der auch das Nordkap liegt, befindet sich auf 71° 11′ 08″ nördlicher Breite ein noch 1400 Meter weiter nördlich gelegener Punkt, nämlich die westlich benachbarte Landzunge Knivskjellodden.
  3. Auch unter den Inseln, die zu Europa zählen, gibt es diverse, die sich nördlich des Nordkaps befinden. Diejenigen des Spitzbergen-Archipels und die des Franz-Josef-Lands mit Kap Fligely sind die nördlichsten.

Jens Stoltenberg (* 16. März 1959 in Oslo) ist ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet. Er war zweimal norwegischer Ministerpräsident, von März 2000 bis Oktober 2001 (Regierung Stoltenberg I) und erneut von 2005 bis 2013 (Regierung Stoltenberg II). Am 28. März 2014 wurde er mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 zum NATO-Generalsekretär berufen.

Unter dem volkstümlichen Namen Kjærlighetskarusellen (‚Liebeskarussell‘) ist ein öffentliches Pissoir in der norwegischen Hauptstadt Oslo bekannt. Es wurde 1937 im Stensparken, einem Park im Stadtteil St. Hanshaugen und in der Nachbarschaft des Stadtviertels Fagerborg, nach funktionalistischen Prinzipien errichtet. Zu der Zeit, als Homosexualität unter Männern in Norwegen noch illegal war, galt das Pissoir als Treffpunkt von Homosexuellen. Seine Bekanntheit als Klappe, in Verbindung mit der runden Form, führte zu seiner volkstümlichen Bezeichnung.

Eirik Raudes Land war der offizielle norwegische Name für ein von Norwegen vom 27. Juni 1931 bis zum 5. April 1933 okkupiertes Territorium auf Grönland. Norwegen weigerte sich, die dänische Oberhoheit über die unbesiedelten Gebiete der einstmals norwegischen Insel anzuerkennen. Das besetzte Territorium an der ostgrönländischen Küste, das durch den Carlsbergfjord im Süden und den Besselsfjord im Norden begrenzt war und damit eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 460 Kilometern besaß, wurde nach dem Wikinger Eirik Raude (Erik der Rote) benannt, der Grönland im Jahre 985 entdeckt hatte. Der – nach der norwegischen Okkupation erteilte – dänische Name dieser Region lautet König-Christian X-Land (von 70° N bis 75° N).

Der Nærøyfjord ist ein Fjord in Norwegen in der Kommune Aurland. Er ist ein Nebenarm des Sognefjords und ist 17 Kilometer lang. Der Fjord wird wegen seiner spektakulären Landschaft häufig besucht. In den Sommermonaten fahren auch größere Touristenschiffe durch den engen Fjord bis zum Ort Gudvangen am Ende des Fjordes. Zusammen mit dem Geirangerfjord wurde der Nærøyfjord am 14. Juli 2005 in die Liste der Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.

Sameting (nordsamisch Sámediggi, inarisamisch Sämtigge, skoltsamisch Sää´mte´ǧǧ, schwedisch und norwegisch Sametinget, finnisch Saamelaiskäräjät) ist die nordische Bezeichnung für die parlamentarischen Vertretungen des Volks der Samen in Finnland, Schweden und Norwegen. In jedem dieser drei Länder existiert eine Institution dieses Namens, die zur Aufgabe hat, die kulturelle Selbstbestimmung des Minderheitenvolkes umzusetzen. Der Name orientiert sich an den alten germanischen Thing-Versammlungen. Eine alternative, international gebräuchliche Bezeichnung ist „Sami-Parlament“.

Der Nidarosdom in Trondheim (alter Name der Stadt: Nidaros) gehört zu den bedeutendsten Kirchen in Norwegen, er gilt als Nationalheiligtum. Er war seit 1152 die Kathedrale der norwegischen Metropoliten. Weil hier der Schrein von Olaf dem Heiligen hinter dem Hochaltar stand, trug der Dom auch den Beinamen „Herz Norwegens“. Nach der Reformation wurde er zur Kathedrale der evangelisch-lutherischen Bischöfe von Trondheim. Im Mittelalter und von 1818 bis 1906 war der Nidarosdom die Krönungsstätte der norwegischen Könige. Hier wurden sieben Könige gekrönt und zehn begraben. Krönungen finden hier nicht mehr statt. Der Nidarosdom ist auch seit der Reformation weiterhin Bischofskirche des Bistums Nidaros. Seit 2011 ist er außerdem Sitz des neugeschaffenen Amtes der Vorsitzenden der norwegischen Bischofskonferenz.

Daniel-André Tande ist ein norwegischer Skispringer. Er ist Skiflug-Weltmeister und Olympiasieger. Am 17. Januar 2016 gewann er mit zusammen mit Anders Fannemel, Johann André Forfang und Kenneth Gangnes den Mannschaftswettbewerb bei der Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm. Im Rahmen der Vierschanzentournee 2016/17 gewann er die Springen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Vor dem letzten Wettbewerb lag er in der Gesamtwertung in Führung, fiel dann jedoch auf den dritten Platz zurück, da sich im zweiten Durchgang des Springens in Bischofshofen ein Clip an der Bindung des rechten Skis löste, er die Kontrolle über den Sprung verlor und nur mit Mühe einen Sturz verhindern konnte. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2018 in Oberstdorf wurde Tande Doppel-Weltmeister. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang holte er im Mannschaftswettbewerb auf der Großschanze zusammen mit Andreas Stjernen, Johann André Forfang und Robert Johansson die Goldmedaille.

Ina Wroldsen ist eine norwegische Songwriterin und Sängerin. Eines ihrer Lieder, If You Could Only See Me, wurde 2007 von Maria Arredondo aufgenommen. Danach beschränkte sie sich auf das Songwriting. Wroldsen war als Songwriterin und Sängerin an Calvin Harris’ Dance-Pop-Song How Deep Is Your Love beteiligt, der 2015 veröffentlicht wurde. Im November 2017 veröffentlichte Alan Walker einen Remix ihres Songs Strongest. Im März 2019 gewann Wroldsen beim Spellemannprisen 2018 in der Kategorie Beste Songwriterin für das Album Hex.

Der Verfassungstag in Norwegen ist der 17. Mai und hat die Funktion eines Nationalfeiertages. Gefeiert wird die Verabschiedung von „Kongeriket Norges Grunnlov“ (Grundgesetz des Königreichs Norwegen) am 17. Mai 1814 in Eidsvoll. Die Feiern des 17. Mai sind heute stark folkloristisch geworden. Meist werden sie von lokalen 17.-Mai-Komitees ausgerichtet. Militärparaden finden nicht statt. In den Orten werden Kinder- und Bürgerumzüge durchgeführt, an denen auch Musikkapellen teilnehmen. Nach dem Zug werden oft Spiele für Schulkinder veranstaltet und Eiscreme und Würstchen an sie verteilt. Der 17. Mai wird deshalb oft auch als „Barnas dag“ (Tag der Kinder) bezeichnet. Überall, auch auf den Umzügen, wird die norwegische Flagge gezeigt und die Menschen gehen in festlicher Kleidung und, wer sie besitzt, in norwegischer Tracht.

Liv Johanne Ullmann (* 16. Dezember 1938 in Tokio, Japan) ist eine norwegische Schauspielerin und Regisseurin. Ihre bekanntesten Filmauftritte hatte sie in Filmdramen von Ingmar Bergman wie Szenen einer Ehe und Von Angesicht zu Angesicht sowie in Jan Troells Emigranten und Das neue Land. Ullmann war bereits eine bekannte Theaterschauspielerin in ihrer Heimat, als sie Mitte der 1960er Jahre den schwedischen Regisseur Ingmar Bergman kennenlernte. Unter seiner Regie und an der Seite von Bibi Andersson spielte sie in Persona (1966) eine verstummte Bühnenschauspielerin. Die folgenden Filme, einige an der Seite von Max von Sydow, machten sie international bekannt. Im Dezember 2004 erhielt sie den Europäischen Filmpreis für ihren „herausragenden Beitrag zum Weltkino“.

Stavanger ist mit 143.574 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens. Sie liegt in Nord-Jæren im Fylke (Provinz) Rogaland und ist eine eigenständige Kommune. Nahe der Stadt befinden sich viele Skigebiete sowie der Lysefjord mit dem Preikestolen, einem großen überhängenden Felsen.

Die Stadt blieb bis zum Anfang der 50er Jahre eine Industriestadt, allmählich wandelte sie sich in ein Verwaltungszentrum. Nach den Ölfunden in den 60er-Jahren veränderte sie sich zu einer modernen Großstadt. Heute leben in ihrem Großraum ca. 200.000 Menschen.

Das Fylkesting ist das jeweilige Parlament einer norwegischen Fylkeskommune, der politischen Einheit der Provinzen (Fylke). Die Abgeordneten werden alle vier Jahre direkt gewählt. Seit den Wahlen im September 2019 gibt es insgesamt elf dieser Parlamente. Im Fylke Oslo, das identisch mit der Kommune Oslo ist, dient das Parlament Bystyre sowohl als Stadtrat als auch als Fylkesting.

Die Anzahl der Abgeordneten eines Fylkesting kann jede Provinz grundsätzlich selbst bestimmen. Das norwegische Kommunalgesetz schreibt jedoch eine Mindestgröße vor, die von der Anzahl der Einwohner abhängt. So muss es in jeder Provinz mindestens 19 Abgeordnete geben, in den Provinzen mit mehr als 300.000 Einwohnern müssen es etwa mindestens 43 sein.

Thor Hushovd (* 18. Januar 1978 in Grimstad) ist ein ehemaliger norwegischer Radrennfahrer. Nachdem Hushovd bei den Straßenweltmeisterschaften 1998 den Titel im Einzelzeitfahren der U23 gewann, fuhr er 1999 bei Crédit Agricole als Stagiaire und erhielt bei diesem Radsportteam im Folgejahr seinen ersten regulären Vertrag. Bei der Tour de France 2001 gewann Hushovd mit dieser Mannschaft das Mannschaftszeitfahren. Bei der Austragung des Jahres 2002 holte er sich im Sprint einer kleinen Ausreißergruppe seinen ersten individuellen Etappensieg. Auf der zweiten Etappe der Tour de France 2004 übernahm er das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, um es jedoch schon am folgenden Tag wieder zu verlieren. Bei der Tour de France 2005 entschied Hushovd die Punktewertung für sich, ohne eine einzige Etappe gewonnen zu haben. Bei der Tour de France 2007 gewann Thor Hushovd die vierte Etappe im Sprint. Im Jahr 2009 gewann er zum zweiten Mal das Grüne Trikot. Bei der Straßenweltmeisterschaft 2010 gelang ihm mit dem Gewinn des Regenbogentrikots der größte Erfolg seiner Karriere.

Im Juni 2014 gab Thor Hushovd bekannt, dass er seine Radsport-Laufbahn nach Ende der laufenden Saison beenden werde. Nach einer Viruserkrankung im Jahre 2012 habe er nie mehr seine vorherige Bestform erreichen können.

Guri Melby (* 3. Februar 1981 in Orkdal) ist eine norwegische Sprachwissenschaftlerin und Politikerin der sozialliberalen Partei Venstre. Seit März 2020 ist sie die Bildungs- und Integrationsministerin ihres Landes, seit September 2020 dient sie als Parteivorsitzende der Venstre.

Bei den Parlamentswahlen 2013 und 2017 verpasste sie jeweils den direkten Einzug ins Storting und wurde Vararepresentantin für den Wahlkreis Oslo, also Ersatzabgeordnete. Als solche kam sie ab dem 17. Januar 2018 zum Einsatz, da die Osloer Parteikollegin Trine Skei Grande Mitglied in der Regierung wurde und als solches ihr Mandat ruhen lassen musste. Melby wurde Mitglied im Bildungs- und Forschungsausschuss des Parlaments. Am 13. März 2020 wurde sie als neue Bildungs- und Integrationsministerin vorgestellt. Sie gehört somit der Regierung Solberg an. Der Posten war frei geworden, nachdem Grande ihren Rücktritt von ihrem Ministeramt angekündigt hatte.

Am 23. August 2020 wurde sie vom Wahlausschuss ihrer Partei als neue Venstre-Vorsitzende und somit als Nachfolgerin für Trine Skei Grande vorgeschlagen. Ein Landesparteitag wählte sie am 26. September 2020 schließlich in diese Position.

Birgit Skarstein (* 10. Februar 1989 in Levanger) ist eine norwegische Behindertensportlerin in den Disziplinen Para Skilanglauf (Para Ski nordisch) und Pararudern. Sie ist vierfache Weltmeisterin im Pararudern und hält mit 10:13,630 den Weltrekord in der Klasse PR1W1x über 2000 Meter. Neben ihrer Sportlerkarriere engagiert sie sich stark sozial und politisch.

Nach ihrer Rückenmarksverletzung begann Skarstein mit dem Pararudern und debütierte 2013 im Weltcup. Im gleichen Jahr wurde sie Vizeweltmeisterin im Einer. Im Jahr darauf gewann sie ihren ersten Weltmeistertitel, gefolgt von drei weiteren Titeln in den Jahren 2017, 2018 und 2019, sowie einer Bronzemedaille 2015. Neben dem Pararudern ist sie auch im Paralanglauf aktiv, und nutzt diesen als Training um sich im Rudern weiter zu verbessern. Trotzdem ist sie auch in dieser Sportart in der Weltspitze und gewann 2018 den Gesamtweltcup sowie mehrere Bronze- und eine Silbermedaille bei Weltmeisterschaften.

In ihrer Karriere hat Skarstein bisher an drei Paralympischen Spielen teilgenommen, den Sommerspielen in Rio de Janeiro und den Winterspielen in Sotschi und Peyong Chang und ist für die Sommer-Paralympics 2020 in Tokio qualifiziert.

Das Folketeaterbygningen (deutsch Volkstheatergebäude) ist ein Bürogebäude im Osloer Stadtteil St. Hanshaugen zwischen dem Youngstorget und der Storgata. Das Gebäude wurde am 2. April 1935 offiziell eröffnet und ist unter anderem der Hauptsitz der sozialdemokratischen Partei Arbeiderpartiet (Ap) und Spielstätte des Folketeateret. Seit 2009 steht es unter Denkmalschutz.

Die Ausschreibung für das Gebäude gewann im Jahr 1926 das Architektenduo Christian Morgenstierne und Arne Eide. Wegen des Niedergangs der Wirtschaft war das Projekt lange Zeit zwischen dem linken und rechten politischen Flügel umstritten und der Bau verzögerte sich. Der Baubeginn erfolgte deswegen erst 1932. Vollständig fertiggestellt wurde das Gebäude im Jahr 1935, im Herbst 1934 zogen allerdings bereits erste Organisationen ein.

Die Architekten Christian Morgenstierne und Arne Eide entwarfen das Gebäude im Stil des Art déco. Das Folketeaterbygningen wurde mit Stahlbeton erbaut, die Fassade besteht aus roten Ziegelsteinen, lediglich die unteren Stockwerke wurden mit Marmorplatten versehen. Zum Youngstorget hin hat das Bauwerk elf Etagen, die Fassade zur Storgata hin hat acht, die Seitenteile je sieben Stockwerke. Bei seiner Errichtung war das Gebäude der höchste Bau Oslos und es wurde auch als Norwegens erster Wolkenkratzer bezeichnet.

Die Bergensbane ist eine Eisenbahnstrecke in Norwegen. Sie verbindet die Hauptstadt Oslo mit Bergen, der zweitgrößten norwegischen Stadt. Sie ist eine der höchstgelegenen Hauptbahnen Europas und gilt als eine der landschaftlich schönsten Bahnstrecken in Nordeuropa. Die Strecke wird von Tag- und Nachtzügen bedient.

Als Bauprojekt war die Bergensbane zwischen Drammen und Bergen etwa 470 km lang. Der seither durch mehrere Neutrassierungen verkürzte Schienenweg von Oslo nach Bergen ist heute bei Führung über Drammen etwa 505 km lang, bei Führung über Roa rund 471 km. Güterzüge werden meist über Roa geführt, während die Personenzüge über die längere, aber schneller zu befahrende Verbindung via Drammen verkehren. Die Fahrzeit im Personenverkehr beträgt sieben Stunden. Infrastrukturbetreiber der Strecke ist Bane NOR.

Bei einer Umfrage der norwegischen Fachzeitschrift Teknisk Ukeblad (deutsch Technisches Wochenblatt) wählten die Leser den Bau dieser Bahn zum fünftgrößten technischen Meisterwerk Norwegens im 20. Jahrhundert.

Die Olympischen Winterspiele 1994 (auch XVII. Olympische Winterspiele genannt) wurden vom 12. bis 27. Februar 1994 in Lillehammer in der norwegischen Provinz Oppland ausgetragen. Norwegen war damit nach 1952 in Oslo zum zweiten Mal Ausrichter von Olympischen Winterspielen. Aufgrund der Änderung der Olympischen Charta auf der 91. IOC-Session am 17. Oktober 1986 in Lausanne fanden bereits zwei Jahre nach den Spielen in Albertville erneut Olympische Winterspiele statt.

67 Nationen stellten eine neue Rekordmarke bezüglich der teilnehmenden Länder auf. Die Anzahl der Sportler mit 1739 Athleten hingegen konnte den Teilnehmerrekord von Albertville nicht ganz erreichen. Erfolgreichste Sportlerin war wie schon zwei Jahre zuvor die Russin Ljubow Jegorowa. Erfolgreichste Mannschaft war mit 11 Olympiasiegen und insgesamt 23 Medaillen Russland.

Die Spiele in Lillehammer gelten für Kritiker des olympischen Gigantismus als Musterbeispiel freundlicher und maßvoller Spiele. Bemerkenswert war die angenehme Atmosphäre während der Winterspiele. Das Hilfswerk Lillehammer Olympic Aid (heute Right To Play) setzte zudem ein solidarisches Zeichen mit der Olympiastadt Sarajevo, dem Schauplatz der Olympischen Winterspiele 1984. Für die durch den Bosnienkrieg schwer beschädigte Stadt wurden im Rahmen dieser Hilfsaktion 66 Millionen Kronen gespendet.

Ålesund ist eine Stadt und Kommune in der Provinz (Fylke) Møre og Romsdal in Norwegen. Das durch den Jugendstil geprägte Zentrum wie auch die Lage der Stadt und Umgebung machen diese zu einem Ziel für den Tourismus in Norwegen. Die Stadt liegt etwa 236 km nordnordöstlich von Bergen auf mehreren Inseln – vornehmlich Heissa im Westen, Aspøy mittig und Nørvøy im Osten – am Europäischen Nordmeer. Die Umgebung von Ålesund ist durch Fjorde, Berg- und Inselketten geprägt. Durch die Innenstadt zieht sich der die Inseln Aspøy und Nørvøy trennende Ålesundet.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ålesund ungefähr in der Mitte des 15. Jahrhunderts als Niederlassung Bergener Kaufleute auf ihrem Weg nach Norden. Mit königlichem Dekret vom 11. September 1793 erhielt Ålesund auf den Einsatz von Johan Lausen Bull hin Hafen- und Zollrechte. Im Jahre 1848 wurden ihr die Stadtrechte verliehen. Die Stadt wuchs in kurzer Zeit stark an und wurde so zu einem der größten Fischereihäfen Norwegens und zum größten Exporthafen für Stockfisch in Norwegen. Bei dem Stadtbrand von Ålesund wurde in der Nacht zum 23. Januar 1904 fast die komplette Innenstadt zerstört. Die Stadt wurde unter anderem mit Hilfe von Deutschland wieder aufgebaut. Kaiser Wilhelm II., ein großer Norwegenverehrer, ordnete die sofortige Hilfslieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Baumaterialien an. Er schickte vier Schiffe der Kaiserlichen Marine zur Katastrophenhilfe, finanziert aus seinem Privatvermögen. Durch den Wiederaufbau ist Ålesund berühmt für die vollständig im Jugendstil errichtete Innenstadt.

Nach der Stadt wurde die Ortschaft Ny-Ålesund auf Spitzbergen benannt.

Ada Martine Rogne Hegerberg (* 10. Juli 1995 in Sunndalsøra) ist eine norwegische Fußballspielerin. Sie wurde 2018 mit dem Ballon d’Or féminin als Weltfußballerin des Jahres ausgezeichnet.

2011 spielte Hegerberg beim norwegischen Verein Kolbotn IL in der Toppserien. Sie war mit 16 Jahren die erfolgreichste Stürmerin ihres Vereins. Zu Beginn der Saison 2012 wechselte sie gemeinsam mit ihrer Schwester Andrine zu Stabæk FK. Mit Stabæk gewann sie die Vizemeisterschaft und den Pokal. Am 14. Dezember 2012 unterschrieb sie beim 1. FFC Turbine Potsdam einen bis zum Ende der Saison 2013/14 laufenden Vertrag.

Im Juli 2014 wechselte Hegerberg zum französischen Meister Olympique Lyon. In ihrer ersten Saison für Olympique gewann sie das Double aus Meisterschaft (die neunte in Folge für Lyon) und Pokal. In der Saison 2015/16 gelang der Gewinn des Triples: Neben ihrer zweiten Meisterschaft, zu der sie als Torschützenkönigin 33 Tore in 21 Spielen beisteuerte, und dem erneuten Pokalsieg gewann Lyon im Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg das Finale der UEFA Women’s Champions League 2015/16.

Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gab sie am 19. November 2011 gegen Nordirland. Im Sommer 2017 beendete sie nach 66 Länderspielen aufgrund von Differenzen mit dem norwegischen Fußballverband über die Wertschätzung und Bezahlung des Frauenfußballs ihre Nationalmannschaftskarriere.

Der Verfassungstag in Norwegen ist der 17. Mai und hat die Funktion eines Nationalfeiertages. Gefeiert wird die Verabschiedung von „Kongeriket Norges Grunnlov“ (Grundgesetz des Königreichs Norwegen) am 17. Mai 1814 in Eidsvoll.

In den ersten Jahren nach 1814 war der 17. Mai kein besonders gefeierter Tag. Nach einigen zaghaften Versuchen, den Tag beim Zehnjahresjubiläum 1824 zu einem inoffiziellen Festtag zu machen, gelang es der Initiative des Journalisten Matthias Conrad Peterson, in den folgenden Jahren in Trondheim einen solchen Festtag zu organisieren. Aber in den meisten Städten blieb er ein Tag wie jeder andere. Das Storting arrangierte die erste 17. Mai-Feier im Jahr 1836, und seit diesem Tag wird der 17. Mai als Norwegens Nationalfeiertag angesehen.

Die Feiern des 17. Mai sind heute stark folkloristisch geworden. Meist werden sie von lokalen 17.-Mai-Komitees ausgerichtet. Militärparaden finden nicht statt. In den Orten werden Kinder- und Bürgerumzüge durchgeführt, an denen auch Musikkapellen teilnehmen. Der 17. Mai wird deshalb oft auch als „Barnas dag“ (Tag der Kinder) bezeichnet. Überall, auch auf den Umzügen, wird die norwegische Flagge gezeigt und die Menschen gehen in festlicher Kleidung und, wer sie besitzt, in norwegischer Tracht.

Erling Braut Haaland ist ein norwegischer Fußballspieler. Der Stürmer steht seit Januar 2020 in Deutschland bei Borussia Dortmund unter Vertrag und ist seit 2019 A-Nationalspieler. Er ist der Sohn des ehemaligen Fußballspielers Alf-Inge Haaland.

Haaland wurde am 21. Juli 2000 in Leeds geboren, als sein Vater gerade von Leeds United zu Manchester City gewechselt war. Er spielte in seiner Kindheit und Jugend unter anderem im Nachwuchsbereich des Bryne FK, wo er sich bereits als Fünfjähriger selbstständig vorgestellt haben soll. Am 1. Februar 2017 vermeldete der norwegische Erstligist Molde FK die Verpflichtung des jungen Angreifers, der einen Vertrag bis 31. Dezember 2019 unterzeichnete. Anfänglich noch als Ersatzspieler eingesetzt, avancierte Haaland in der Saison 2018 rasch zur Stammkraft in der Offensive und wurde des Öfteren über die volle Spieldauer als Mittelstürmer eingesetzt. Im Januar 2019 wechselte Haaland zum österreichischen Bundesligisten FC Red Bull Salzburg, bei dem er einen bis Juni 2023 laufenden Vertrag erhielt. In der Saison 2019/20 gelang Haaland der internationale Durchbruch.

Nach 22 Pflichtspielen für Salzburg, in denen er 28 Tore erzielte und 7 Treffer vorbereitete, wechselte der Norweger Anfang Januar 2020 nach Deutschland zum Bundesligisten Borussia Dortmund, bei dem er einen bis 30. Juni 2024 laufenden Vertrag erhielt. Haaland, der mit dem BVB Vizemeister wurde, wurde zum ersten Spieler in der Geschichte der Bundesliga, der 9 Tore in seinen ersten 6 Spielen erzielte. Den Titel des besten Torschützen der Königsklasse sicherte sich der 20-Jährige erstmals und obwohl er mit dem Team bereits nach dem Viertelfinale aus dem Wettbewerb ausschied.

Waldfinnen (schwedisch skogsfinnar, norwegisch skogfinner, finnisch metsäsuomalaiset) ist eine Bezeichnung für die Finnen, die zwischen dem Ende des 16. und dem Ende des 17. Jahrhunderts nach Schweden und Norwegen einwanderten. Im Gegensatz zu den bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts eingewanderten Finnen, die vor allem in Bergbau und Hüttenwesen arbeiteten, schufen sie sich durch Brandrodung (finn. huuhta) der großen unberührten Nadelwälder im Landesinneren neue landwirtschaftliche Nutzflächen. Daher rührt auch die alternative schwedische Bezeichnung svedjefinnar (Brandrodungsfinnen).

Im 16. Jahrhundert kolonisierten die Einwohner der finnischen Landschaft Savo (schwed. Savolax) mittels Brandrodung in kurzer Zeit große, bisher unbewohnte Waldgebiete im damals zu Schweden gehörenden Finnland. Als die ungenutzten Flächen zur Neige gingen, wanderten viele Einwohner in Richtung Westen aus. Bis zu 12.000 Finnen, hauptsächlich aus Savo und dem nördlichen Häme (schwed. Tavastland), zogen nach Värmland, Dalarna, Hälsingland und ins südliche Lappland, teilweise auch gelockt durch Steuerbegünstigungen im Rahmen der Kolonisierungspolitik des schwedischen Königs Karl IX. Die neuen Siedlungsgebiete wurden als Finnmark („Finnenland“) oder Finnskog („Finnenwald“) bezeichnet. Der Staat stand den Einwanderern zwiespältig gegenüber. Einerseits zahlten sie Steuern und verbesserten durch die Erschließung neuer Flächen die Nahrungsmittelversorgung im Land. Andererseits kamen sie durch das Abbrennen des Waldes zunehmend in Konflikt mit der schnell wachsenden Industrie, die große Mengen an Holzkohle benötigte.

In Norwegen haben die Waldfinnen den Status einer anerkannten Minderheit (neben Juden, Kvenen, Sinti und Roma). Tausende finnische Ortsnamen erinnern noch heute an ihre Rolle in der skandinavischen Geschichte. In jüngerer Zeit wird versucht, aktiv die waldfinnische Kultur zu erhalten und zu fördern.

Die Norwegischen Streitkräfte (norwegisch Forsvaret, „Verteidigung“) sind die für die militärische Verteidigung zuständige Organisation Norwegens. Sie bestehen aus vier Teilstreitkräften, dem Heer, der Marine, die die Küstenwache mit umfasst, der Luftwaffe (Luftforsvaret), der milizartig organisierten Heimwehr (Heimevernet) sowie verschiedenen weiteren gemeinsamen Behörden.

Die Friedensstärke der gesamten Streitkräfte Norwegens beträgt etwa 18.000 aktive Soldaten. Dazu kommen etwa 5000 zivile Mitarbeiter. Bei Mobilmachung steigt die Gesamtzahl auf etwa 83.000 an, 50.000 davon sind Angehörige der Heimwehr. Zudem stehen bis zu 140.000 Reservisten zur Verfügung. In Norwegen besteht eine Wehrdienstpflicht für alle Männer und Frauen ab 19 Jahren, die Dienstzeit beträgt zwölf Monate.

Nomineller Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkräfte ist der König von Norwegen, derzeit König Harald V. Geführt wird das Militär jedoch vom amtierenden Verteidigungsminister und einem Generalstabschef (Forsvarssjefen) in beratender Funktion. Das „Vereinigte Oberkommando“ der norwegischen Streitkräfte befindet sich in Stavanger und die Militärakademie Krigsskolen in Oslo.

Das Storting (norwegisch, wörtlich „Großes Thing“, „Großversammlung“) ist das Parlament von Norwegen mit Sitz in Oslo. Das Storting hat die Aufgabe, Gesetze zu verabschieden, den Haushalt zu beschließen und die Arbeit der Regierung zu kontrollieren. Die Zahl der Abgeordneten beträgt 169. Davon werden 150 in den 19 Wahlkreisen gewählt, die jeweils einen Mehrmandatswahlkreis bilden. Die restlichen 19 Sitze entfallen auf landesweit berechnete Ausgleichsmandate. In jedem Wahlkreis wird eines dieser Ausgleichsmandate verteilt.

Im Plenum des Parlaments sitzen die Abgeordneten nicht in Fraktionen zusammen, sondern nach Heimatprovinzen getrennt. Die Legislaturperiode wurde 1938 auf vier Jahre festgelegt; eine vorzeitige Auflösung ist nicht möglich. Bis 2009 bildeten drei Viertel der Storting-Abgeordneten den Odelsting und das restliche Viertel den Lagting.

Es existiert seit der Annahme der norwegischen Verfassung am 17. Mai 1814 in Eidsvoll und bestand auch während der bis 1905 andauernden Personalunion mit Schweden. 1884 setzte sich der Parlamentarismus durch, seitdem ist die Regierung von der Mehrheitsbildung im Storting abhängig. Dominierten zunächst die Liberalen das Parlament, stellt seit 1927 die sozialdemokratische Arbeiterpartei die größte Fraktion, von 1945 bis 1961 mit absoluter Mehrheit.

Knut Hamsun (* 4. August 1859; † 19. Februar 1952) war einer der bedeutendsten norwegischen Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts. Er erhielt 1920 den Literaturnobelpreis für sein Werk Segen der Erde, das 1917 als Markens Grøde in Norwegen erschienen war. Hamsuns Ruhm als Schriftsteller wird überschattet von seinem aktiven Eintreten für den Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zu einer hohen Geldstrafe wegen Kollaboration mit den deutschen Besatzern verurteilt.

Hamsuns Werk wurde vor allem in Deutschland begeistert aufgenommen, wo um 1900 eine starke Vorliebe für alles Nordische bestand. Bereits 1910 erschien in Deutschland seine erste Biographie. Zu seinen Verehrern gehörten Thomas Mann, Hermann Hesse, Robert Musil, Arthur Schnitzler, Jakob Wassermann, Stefan Zweig, Martin Buber, Arnold Schönberg und Alfred Einstein. Sie alle schrieben Beiträge zu der Festschrift, die zu Hamsuns 70. Geburtstag in Deutschland erschien. Zu der in Norwegen erschienenen Festschrift aus dem gleichen Anlass trugen auch Maxim Gorki, Gerhart Hauptmann, Heinrich Mann, Tomáš Garrigue Masaryk und André Gide bei. Weitere Verehrer waren Ernest Hemingway, Franz Kafka, John Galsworthy, Henry Miller und sogar der junge Bertolt Brecht. Auch einer der seinerzeit renommiertesten Journalisten und Schriftsteller Deutschlands, Kurt Tucholsky, bekannte in einem Kurzbeitrag in der Vossischen Zeitung, Ausgabe vom 1. Januar 1928: „Kurt Tucholsky liebt … Hamsun“. Tucholskys Haltung jedoch wandelte sich mit Hamsuns offensiver Hinwendung zum Nationalsozialismus und schlug in massive Enttäuschung um.

Jonas Gahr Støre (* 25. August 1960 in Oslo) ist ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet (Ap). Seit 2009 ist er Abgeordneter im Storting, seit 2014 fungiert er als Parteivorsitzender. Von Oktober 2005 bis September 2012 war er Außenminister seines Landes, danach bis Oktober 2013 der Gesundheits- und Fürsorgeminister. Seit dem 14. Oktober 2021 ist er norwegischer Statsminister (Regierungschef).

Jonas Gahr Støre kam 1960 als Sohn des Schiffsmaklers Ulf Jonas Støre und Unni Gahr zur Welt. Er wuchs im wohlhabenden Viertel Ris im Westen der Stadt Oslo auf. Støre ist Enkel des Industriellen Jonas Henry Støre und Urenkel des konservativen Politikers Paul Edvart Støre. In den Jahren 1989 bis 1995 war Støre als Sonderbeauftragter im Statsministerens kontor, der norwegischen Staatskanzlei, tätig. Am 17. März 2000 wurde er unter dem neuen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg Stabschef und Staatssekretär im Statsministerens kontor. In dieser Position blieb er bis zum Rücktritt der Regierung am 19. Oktober 2001.

Am 17. Oktober 2005 wurde Jonas Gahr Støre zum Außenminister in der neu gebildeten Regierung Stoltenberg II ernannt. Bei der Parlamentswahl 2009 zog Støre erstmals in das norwegische Nationalparlament, das Storting, ein. Am 21. September 2012 wurde Jonas Gahr Støre schließlich im Zuge einer Ministerposten-Rochade zum neuen Gesundheits- und Fürsorgeminister ernannt. Er behielt das Ministeramt bis zum 16. Oktober 2013, als nach der Stortingswahl 2013 die konservative Regierung Solberg übernahm. Bei der Parlamentswahl im September 2021 war Støre erneut Spitzenkandidat seiner Partei. Die Arbeiderpartiet erzielte bei der Wahl zwar trotz eines erneuten kleinen Rückgangs und dem zweitschlechtesten Ergebnis in 100 Jahren wiederum die meisten Stimmen. Støre begann daraufhin mir der Regierungsbildung und wurde am 14. Oktober 2021 neuer Statsminister seines Landes ernannt.

Ein Nisse (Plural Nisser) ist eine Art Kobold, der in der dänischen, färöischen und norwegischen Tradition eine wichtige Rolle spielt. Er ähnelt den römischen Lares Familiares. Der Name Nisse ist eine Ableitung des Namens Niels, der dänischen Form für Nikolaus. Früher wurde der Nisse auch lille Niels, Niels Gårdbo, Gårdbo, Gårdbukken oder Puge genannt.

Der Nisse ist ein alter Mann mit einem weißen Bart, etwa so groß wie ein 10-jähriges Kind, und trägt eine rote Mütze. Nisser findet man traditionell in Häusern und Ställen. Der Nisse beschützt das Grundstück und kümmert sich insbesondere um die Haustiere. Wird er nicht gut behandelt, spielt er Streiche oder verlässt den Hof. Am häufigsten kommt im heutigen Dänemark der Julenisse (Weihnachtsnisse) vor. Dieser wurde 1836 vom dänischen Historienmaler Constantin Hansen gezeichnet. Heute ist der Julenisse ein fester Bestandteil der dänischen Weihnachtstradition. Er hilft dem Weihnachtsmann beim Erstellen der Geschenke und erwartet als Gegenleistung von den Menschen, dass er während der Adventszeit mit Milchreis (dänisch „risengrød“) versorgt wird. Der Julenisse ist der einzige Nisse mit einer Familie.

Halvor Egner Granerud (* 29. Mai 1996 in Oslo) ist ein norwegischer Skispringer. Sein größter Erfolg ist der Sieg des Gesamtweltcups 2020/21. Im Dezember 2020 verpasste er den Skiflugweltmeistertitel um 0,5 Punkte und gewann die Silbermedaille. Mit dem Team gewann er einen Tag darauf Gold. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2015 im kasachischen Almaty gewann er mit der norwegischen Mannschaft die Goldmedaille.

Granerud besucht die sportlich orientierte weiterführende Schule WANG Toppidret. International hatte er seine ersten Auftritte im Sommer-FIS Cup 2013: In der Villacher Alpenarena belegte er am 13. und 14. Juli 2013 die Plätze 30 und 26. Im Continental Cup gelang Granerud sein erster Sieg am 14. Februar 2015 auf der Salpausselkä-Schanze (HS 130) in Lahti vor Anže Lanišek und Janne Ahonen, nachdem er sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang die beste Punktzahl erzielt hatte. Zum ersten Mal am Skisprung-Weltcup nahm er am 5. Dezember 2015 beim Springen von der Normalschanze in Lillehammer teil, wurde aber, wie drei andere Norweger, wegen eines falschen Anzugs disqualifiziert. Zum ersten Mal in die Top 10 sprang er mit seinem 5. Platz am 16. Dezember 2017 in Engelberg. Bei den Norwegischen Meisterschaften 2018 in Oslo gewann er auf der Normalschanze die Bronzemedaille.

In Kuusamo konnte er seinen ersten Weltcupsieg feiern. In den folgenden Wochen dominierte Granerud den Weltcup-Zirkus und gewann beide Wettbewerbe von der Tramplin Stork in Nischni Tagil sowie beide Springen von der Gross-Titlis-Schanze in Engelberg. Lediglich bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2020, die zwischen den Springen in Nischni Tagil und Engelberg in Planica stattfand, musste er sich um 0,5 Punkte dem Deutschen Karl Geiger geschlagen geben. Mit fünf Weltcup-Siegen in Folge ging Granerud als großer Favorit in die 69. Vierschanzentournee. Er belegte in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee 2020/21 zum Abschluss den vierten Platz. In Nischni Tagil errang Granerud am 21. November 2021 seinen zwölften Weltcup-Sieg und ist in der ewigen Bestenliste damit der gegenwärtig erfolgreichste Norweger.

Sápmi (oder Same-Ätnam) ist der samische Name für das Siedlungsgebiet beziehungsweise den Kulturraum der Samen, eines indigenen Volkes im Norden von Fennoskandinavien. Das „Land der Samen“ umfasst nach dem Selbstverständnis dieses Volkes die Landschaft Lappland nördlich des Polarkreises in Fennoskandinavien einschließlich des Großteils der Kola-Halbinsel in Russland und reicht im Süden Skandinaviens bis Engerdal im norwegischen Verwaltungsbezirk Hedmark und bis Idre in der schwedischen Provinz Dalarna. Im südlichen Teil ist die Grenze Sápmis erkennbar an den Gebieten, in denen Rentiere weiden.

Sápmi hatte nie eine eigene Staatlichkeit und ist heute zwischen den vier Staaten Norwegen, Schweden, Finnland und Russland aufgeteilt. In einem erstarkenden Nationalbewusstsein der Ureinwohner ist die allgemein anerkannte samische Flagge, die 1986 entworfen wurde, heute immer häufiger zu sehen. Das Muster mit dem Kreis ist ein Sonnen- (rot) und Mondsymbol (blau). Die übrigen Farben sind die traditionellen Farben der Sami. Die Samen sind jedoch heute nur noch eine Minderheit der Bevölkerung, deren Anteil ca. 4 % ausmacht.

Die Festung Kongsvinger (norw.: Kongsvinger festning) wurde in den Jahren 1673 bis 1784 angelegt und befindet sich auf der Westseite des Flusses Glomma im Stadtteil Tårstadt von Kongsvinger in der ostnorwegischen Provinz Innlandet. Vorläufer der Festung war die Vingersund Schanze (norw.: Vingersundet skanse), die später auch als Tråstad Schanze bezeichnet wurde. Die Festung ist heute im Besitz von Forsvarsbygg nasjonale festningsverk und steht seit den 1920er Jahren unter Denkmalschutz. Seit 1971 steht auch ein Großteil des umliegenden Geländes durch den Beschluss der norwegischen Denkmalbehörde unter Schutz.

Im Laufe der Zeit gab es viele Bauten auf der Festung. Einige sind noch aus der Gründungszeit der Festung erhalten, andere sind verfallen oder wurden abgerissen und neue kamen hinzu. Hauptsächlich sind die Gebäude aus lokalen Materialien gestaltet, darunter Granit, Feldstein und Holz aber auch Mauerziegel kamen zum Einsatz. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die meisten Gebäude elektrifiziert.

Die Kongsvinger Festung ist seit über 300 Jahren ein wichtiger Bestandteil für das kulturelle Leben der Stadt Kongsvinger. Hierher kamen gutausgebildete Offiziere aus Deutschland, Dänemark und Schweden. Einer von ihnen war Fredrik Daniel Werenskiold, Kapitän und danach Kommandant der Kongsvinger Festung. Sein Geschlecht kommt aus Ribe in Jütland, Dänemark und reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der Zeichner und Maler Erik Theodor Werenskiold (1855–1938) war der Sohn des Kommandanten und er verbrachte seine Kindheit auf der Festung.

Alexander Igorovitsj Rybak (entsprechend der norwegischen Schreibweise; belarussisch Алякса́ндр І́гаравіч Рыба́к, * 13. Mai 1986 in Minsk) ist ein belarussisch-norwegischer Sänger, Violinist, Komponist und Schauspieler. Er wurde durch seinen Sieg mit dem Song Fairytale beim Eurovision Song Contest 2009 bekannt. Mit 387 Punkten erreichte er die höchste Punktzahl vor der Reform des Votingsystems im Jahr 2016 und mit 169 Punkten den größten Vorsprung in der Geschichte des Eurovision Song Contests. 2018 qualifizierte er sich abermals für Norwegen beim Eurovision Song Contest und belegte mit That’s How You Write a Song den 15. Platz.

Alexander Rybak wurde 1986 in eine Künstlerfamilie in der Weißrussischen Sowjetrepublik hineingeboren. Seine Mutter ist die Pianistin Natalia Walentinowna Rybak, sein Vater der Violinist Igor Alexandrowitsch Rybak. Im Alter von vier Jahren siedelte Rybak mit seinen Eltern nach Norwegen über. Dort wuchs er in Nesodden, einem Vorort von Oslo, auf. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte er das Klavier- und Geigespielen. Ebenso widmete er sich dem Gesang und der Komposition eigener Musikstücke. Später übernahm er in Bergen die Konzertleitung des größten Jugend-Symphonieorchesters Norwegens, der Ung Symfoni.

Am 21. Februar 2009 entschied Rybak in Oslo den Melodi Grand Prix, die norwegische nationale Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2009 in Moskau, mit dem Lied Fairytale für sich. Er hatte großen Vorsprung zum zweitplatzierten Titel Butterflies von Tone Damli Aaberge (Rybak erhielt 747.888 Punkte, Aaberge 121.856 Punkte). Der Titel belegte im Frühjahr 2009 acht Wochen lang Platz eins der norwegischen Charts. Am 16. Mai 2009 gelang es Rybak, mit Rekordvorsprung den Eurovision Song Contest für sich zu entscheiden. Mit einer Gesamtpunktzahl von 387 Punkten überbot er den bisherigen Finalrekord von 292 Punkten, den die finnische Gruppe Lordi mit dem Titel Hard Rock Hallelujah 2006 in Athen aufgestellt hatte. Gleichzeitig erreichte der Beitrag den bislang größten Abstand zum Zweitplatzierten.

Anette Trettebergstuen (* 25. Mai 1981 in Hamar) ist eine norwegische Politikerin der Arbeiderpartiet (Ap). Seit 2005 ist sie Abgeordnete im Storting. Seit Oktober 2021 ist sie die Kultur- und Gleichstellungsministerin ihres Landes.

Trettebergstuen stammt aus Hamar. Politisch aktiv wurde sie nach rassistischen Ausschreitungen im nahe gelegenen Ort Brumunddal. So war sie mit 12 Jahren bereits Mitglied in der einen EU-Beitritt Norwegens befürwortenden Jugendorganisation Europeisk Ungdom und sie begann sich in der politischen Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF) zu engagieren. Im Jahr 1999 zog sie im Alter von 18 Jahren erstmals in das Kommunalparlament ihrer Heimatkommune Hamar ein. Dort verblieb sie bis 2005.

Bei der Parlamentswahl 2005 zog Trettebergstuen im Alter von 24 Jahren erstmals in das Storting ein. Dort vertritt sie den Wahlkreis Hedmark und wurde zunächst Mitglied im Außenausschuss. Nach der Wahl 2009 nahm sie den Posten als stellvertretende Vorsitzende im Arbeits- und Sozialausschuss ein. Dort verblieb sie nach der Stortingswahl 2013 zunächst weiter als einfaches Mitglied, bevor sie im Juni 2015 während der laufenden Legislaturperiode in den Familien- und Kulturausschuss wechselte und dort den stellvertretenden Vorsitz übernahm. Auch nach ihrer Wiederwahl 2017 wurde sie erneut stellvertretende Vorsitzende in diesem Ausschuss. Von Oktober 2009 bis Juni 2015 sowie erneut von Oktober 2017 bis September 2021 war sie Mitglied im Fraktionsvorstand ihrer Partei. Am 14. Oktober 2021 wurde sie zur Kultur- und Gleichstellungsministerin in der neu gebildeten Regierung Støre ernannt.

Båtsfjord (nordsamisch Báhcavuonna) ist eine Kommune im norwegischen Fylke Troms og Finnmark. Die Kommune liegt im Nordosten Norwegens und hat 2165 Einwohner (Stand: 1. Januar 2022). Verwaltungssitz ist der gleichnamige Ort Båtsfjord. Die Kommune Båtsfjord liegt an der Küste der Barentssee auf der Varangerhalbinsel in der östlichen Finnmark. Im Landesinneren befindet sich ein weitgehend flaches auf etwa 400 moh. liegendes Gebiet, das zur Küste hin steil abfällt. Das Hochplateau ist von mehreren Flüssen durchzogen.

Fast die gesamte Bevölkerung der Kommune Båtsfjord lebt in und um die gleichnamige Ortschaft Båtsfjord. Lange Zeit waren auch die Orte Hamningberg, Makkaur und Syltefjord besiedelt. Alle drei Orte wurden mit der Zeit verlassen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Ortschaft Båtsfjord im Gegensatz zu vielen anderen Orten der Gegend nur geringfügig beschädigt. 27 Häuser zählten als vollständig zerstört. Båtsfjord wurde deshalb nach dem Rückzug der deutschen Truppen zu einem Versorgungszentrum. Im Winter 1945/46 kamen viele Flüchtlinge aus weiter westlich gelegenen Gebieten in die Kommune. Das Fischerdorf Hamningberg wurde von den deutschen Truppen bei ihrem Rückzug verschont. Der Ort zählt deshalb zu den wenigen der Finnmark, wo noch traditionelle Häuser vorzufinden sind.

Guro Reiten (* 26. Juli 1994 in Sunndalsøra, Møre og Romsdal) ist eine norwegische Fußballspielerin, die seit 2019 für den FC Chelsea und seit 2014 für die Norwegische Fußballnationalmannschaft der Frauen spielt. Guro Reiten spielte in ihrer Jugend zunächst in ihrem Heimatort und dann bei Kattem IL. Nachdem Kattem nach der Saison 2012 die Mannschaft aus der ersten Liga zurückzog, wechselte sie zu Trondheims-Ørn. Zur Saison 2017 wechselte sie nach 96 Erstligaspielen mit 26 Toren für Trondheim zum neuen Serienmeister Lillestrøm SK Kvinner, mit dem sie auf Anhieb Meister und mit 18 Toren Torschützenkönigin wurde. Beide Erfolge konnte sie 2018 wiederholen, wobei ihr in diesem Jahr sogar 21 Tore gelangen. Als Meister des Jahres 2017 nahm sie mit Lillestrøm an der UEFA Women’s Champions League 2017/18. Im Dezember 2018 wurde sie für die Wahl zu Norwegens Fußballerin des Jahres nominiert. Nach der WM 2019 verstärkte sie die norwegische Fraktion beim FC Chelsea, wo sie einen Dreijahresvertrag erhielt.

Guro Reiten durchlief alle norwegischen Juniorinnenmannschaften. Im Mai 2011 hatte sie ihre ersten Einsätze in der U-19-Mannschaft, direkt bei der U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2011 in Italien. Zwischen 2013 und 2016 hatte sie 14 Einsätze in der U-23-Mannschaft, die aber an keinen UEFA- und FIFA-Turnieren teilnahm. Am 14. Januar 2014 hatte sie dann bei einem kleinen Turnier in La Manga gegen Spanien ihren ersten Einsatz in der A-Nationalmannschaft, als sie in der 63. Minute eingewechselt wurde. Drei Tage später spielte sie dann gegen England über die vollen 90 Minuten. Am 13. Februar hatte sie dann gegen Griechenland in der Qualifikation für die WM 2015 ihren ersten Pflichtspieleinsatz und spielte auch da über 90 Minuten. Im März nahm sie dann am für Norwegen katastrophal verlaufenen Algarve-Cup 2014 teil, bei dem die Norwegerinnen erstmals kein Spiel gewinnen konnten. Nach zwei Einsätzen in den beiden letzten WM-Qualifikationsspielen durch die sich die Norwegerinnen für die WM qualifizierten und einem Freundschaftsspiel gegen Neuseeland, musste sie mehr als zwei Jahre auf ihren nächsten Einsatz warten, in denen sie aber für die U-23-Mannschaft spielte. Erst zum Algarve-Cup 2017 wurde sie wieder für die A-Nationalmannschaft nominiert und in drei Spielen eingesetzt.

Im Juni wurde sie auch für die EM 2017 nominiert und dort im Eröffnungsspiel gegen die Niederlande eingewechselt. Im ersten Spiel nach der EM-Endrunde, einem WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland erzielte sie zwei Tore und auch beim folgenden Qualifikationsspiel gegen die Slowakei gelang ihr ein Tor. Sie kam in allen acht Qualifikationsspielen zum Einsatz und war mit insgesamt vier Toren drittbeste Torschützin der Norwegerinnen. Ihren ersten Turniererfolg hatte sie 2019 mit dem Gewinn des Algarve-Cups. Am 2. Mai wurde sie für die WM 2019 und damit ihre ersten WM nominiert. Bei der WM kam sie in den fünf Spielen der Norwegerinnen zum Einsatz. Im ersten Gruppenspiel gegen Nigeria erzielte sie das erste Turniertor für die Norwegerinnen.

Knut Hamsun (gebürtig Knud Pedersen, * 4. August 1859 im Fylke Oppland, Norwegen; † 19. Februar 1952 in Nørholm bei Grimstad) war einer der bedeutendsten norwegischen Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts. Er erhielt 1920 den Literaturnobelpreis für sein Werk Segen der Erde, das 1917 als Markens Grøde in Norwegen erschienen war.

Hamsuns Ruhm als Schriftsteller wird überschattet von seinem aktiven Eintreten für den Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zu einer hohen Geldstrafe wegen Kollaboration mit den deutschen Besatzern verurteilt.

Rauma ist eine Kommune im norwegischen Fylke Møre og Romsdal. Die Kommune hat 7019 Einwohner (Stand: 1. Januar 2022). Verwaltungssitz ist die Ortschaft Åndalsnes. Dort liegt unter anderem mit dem Straßenabschnitt Trollstigen ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Gemeinde grenzt im Norden und Nordosten an Molde, im Südosten an Lesja, im Süden an Skjåk, im Westen an die Kommune Fjord sowie im Nordwesten an Vestnes. Die Erhebung Puttegga stellt mit einer Höhe von 1999,16 moh. den höchsten Punkt der Kommune Rauma sowie des Fylkes Møre og Romsdal dar. Über die Hälfte der Gemeindefläche liegt auf über 900 moh. Der Fylkesvei 63 beinhaltet den serpentinenreichen Straßenabschnitt Trollstigen. Der Abschnitt bildet eine der bekanntesten Touristenstraßen Norwegens. Die Straße Trollstigen führt hinauf auf den Pass Alnesreset zwischen den Bergen Alnestinden im Westen und Skarfjellenden im Südosten. Hier verlässt sie die Kommune Rauma und wechselt in die Kommune Fjord.

In der Kommune befinden sich mehrere Kirchen. Die Stabkirche Rødven ist die einzige Stabkirche in der Region Romsdal. Sie wurde um das Jahr 1300 herum erbaut.

Märtha Louise von Norwegen ist eine Angehörige des norwegischen Königshauses und Geistheilerin. Sie ist das älteste Kind von König Harald V. von Norwegen und dessen Frau Sonja von Norwegen. Märtha Louise von Norwegen wurde nach ihrer Großmutter Märtha von Schweden und ihrer Ururgroßmutter Louise von Schweden-Norwegen benannt. Sie entstammt dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder Haakon verbrachte sie ihre Kindheit in ländlicher Umgebung auf dem königlichen Gut Skaugum in Asker bei Oslo. 1990 trainierte sie in Großbritannien Springreiten und war später Mitglied der norwegischen Nationalmannschaft im Springreiten. 2000 beendete sie ihre Reitkarriere. Zwischen 1992 und 1997 absolvierte sie in Oslo eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.

Märtha Luise von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg nahm bis 2022 Aufgaben für das Königshaus wahr. Prominent wurde ihre Tätigkeit als Geistheilerin. Ihre Aktivitäten als Geistheilerin und Verwendung des Titels „Prinzessin“ in ihrer Geschäftstätigkeit wurden in Norwegen immer wieder kontrovers diskutiert. 2019 kündigte sie an, den Titel nicht mehr für ihre kommerzielle Tätigkeit zu verwenden. Sie verlobte sich im Juni 2022 mit Durek Verrett und erklärte im November 2022, zukünftig keine offiziellen Aufgaben des Königshauses mehr wahrzunehmen.

Barcode ist eine Hochhausreihe in der norwegischen Hauptstadt Oslo. Die Hochhausreihe liegt im Stadtviertel Bjørvika im Sentrum, dem Osloer Stadtzentrum. Barcode besteht aus zwölf Hochhäusern. Diese wurden von unterschiedlichen Architekturbüros entworfen, haben verschiedene Höhen, Breiten und Architekturstile. Gemeinsam haben sie, dass sie vergleichsweise schmal für ihre Länge sind. Das Gebäude DEG 16 ist mit 67 Metern das höchste, das MAD-bygget ist mit einer Breite von 7,8 Metern das schmalste. Der gesamte Komplex setzt sich aus etwa 180.000 m² Bürofläche und 400 Wohnungen zusammen. Die Bauphase dauerte von 2005 bis 2016 an.

Die Erbauung der Hochhausreihe erfolgte im Rahmen des Stadterneuerung-Projekts Fjordbyen (deutsch Die Fjordstadt). Im Zuge des Projekts sollten die Gebiete um den Oslofjord, die zuvor als Hafenflächen genutzt worden waren, umgebaut werden. Es wurde geplant, in Fjordnähe Wohnungen, Freizeiteinrichtungen und Bürogebäude zu errichten. Betroffen war damit auch das Gebiet um die Bucht Bjørvika, welches das größte Teilgebiet des Fjordbyen-Projekts darstellt. Dass das Gebiet erneuert werden sollte, war vom Osloer Stadtrat bereits 1988 und damit vor der Verabschiedung des Fjordbyen-Projekts im Jahr 2000 beschlossen worden. Das Bjørvika-Projekt gehört zu den größten Bauprojekten der Geschichte Oslos.

Die zur Hochhausreihe zählenden Gebäude wurden nacheinander nördlich der Dronning Eufemias gate erbaut. Das bebaute Gebiet lag bis ins 19. Jahrhundert unter Wasser. Während der Bauphase wurden Schiffswracks und andere Gegenstände gefunden, die von Archäologen des Norsk Maritimt Museum ausgegraben wurden./

Gaute Ormåsen ist ein norwegischer Sänger, Songwriter und Schauspieler. Zeitweise trat er nur unter seinem Vornamen als Gaute auf. Erste Bekanntheit erlangte er durch seinen zweiten Platz in der Castingshow Idol im Jahr 2003.

Ormåsen stammt aus der Stadt Brumunddal in der Kommune Ringsaker. Im Alter von 20 Jahren nahm er im Frühjahr 2003 an der ersten Staffel der Castingshow Idol teil. In der Show belegte er im Finale hinter Kurt Nilsen den zweiten Platz. Mit seiner Debütsingle Chasing Rainbows konnte Ormåsen sich im gleichen Jahr auf dem ersten Platz der norwegischen Musikcharts platzieren. Sein Debütalbum New Kid In Town kam ebenfalls im Jahr 2003 heraus. Bei seinem 2006 erschienenen zweiten Album G for Gaute wechselte Ormåsen zu Liedern in norwegischer Sprache. Das im Album enthaltene Lied Kjærlighet er mer en forelskelse wurde zu einem von Ormåsens größten Hits.

Mit dem Lied Synk eller svøm trat Ormåsen beim Melodi Grand Prix 2010, dem norwegischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest, an. Er konnte sich schließlich nicht für das MGP-Finale qualifizieren. Beim Melodi Grand Prix 2013 nahm Ormåsen ein zweites Mal am MGP teil. Mit dem Lied Awake gelang ihm im dritten Halbfinale als Dritter der Einzug ins Finale des Vorentscheids.

Jarl Magnus Riiber ist ein norwegischer Nordischer Kombinierer. Seine größten Erfolge waren der Gewinn des Gesamtweltcups in den Saisons 2018/19, 2019/20, 2020/21 und 2021/22 sowie die Goldmedaille im Einzel von der Normalschanze bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 und 2021. Mit 53 Weltcupsiegen ist er der nach Siegen erfolgreichste Kombinierer aller Zeiten.

In der Weltcup-Saison 2019/20 gewann Riiber das Nordic Combined Triple in Seefeld sowie den Gesamtweltcup. Auch in den Weltcup-Saisonen 2020/21 und 2021/22 gewann er den Gesamtweltcup. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2023 in Planica gewann Riiber sowohl den Einzelwettkampf auf der Normalschanze als auch den Teamwettkampf.

Fredrik Parelius (1879–1970) war ein norwegischer Jurist, der ein bewegtes Leben als Schriftsteller, Afrikareisender und Partylöwe führte. Seine eigenen Erlebnisse waren der Ausgangspunkt für exotische Geschichten aus dem Kongo mit viel Verständnis und Sympathie für die einheimische Bevölkerung und einer kritischen Haltung gegenüber der Kolonialregierung sowie Romane aus Kristiania mit sehr guten Zeit- und Milieubeschreibungen aus der Unter- und Oberschicht.

Als unehelicher Sohn eines Dienstmädchens wuchs er bei Pflegeeltern auf. Seine Schul- und Universitätsausbildung finanzierte er selbst durch Arbeit, u. a. als Landarbeiter, Verkäufer und Angestellter. Nach seinem juristischen Abschluss arbeitete er drei Jahre im Kongo-Freistaat als Richter und danach auf verschiedenen Plantagen als Verwalter. Zurück in der Heimat lebte er als Rechtsanwalt, Schriftsteller und Kunstmanager und unterstützte während des Zweiten Weltkriegs als Vorstand der Künstlervereinigung Kunstnerforeningen notleidende Künstler auch finanziell.

Von seinen acht Büchern erschienen seine zwei besten 1931 in deutscher Übersetzung im Verlag der Büchergilde Gutenberg (sie sind noch immer antiquarisch erhältlich). Die Kritiker heben seine Sympathie für die einfachen Menschen im Kongo und in Kristiania hervor und seine zugleich einfühlsame und realistische Schilderung.