Portal:Schach/Ausgezeichnete Artikel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Übersicht   Ausgezeichnete Artikel   Mitmachen   Diskussion

Ausgezeichnete Artikel aus dem Bereich Schach

Lesenswerte Artikel

Schach (von persisch Schah / شاه /‚König‘ – daher die stehende Metapher: „das königliche Spiel“) ist ein strategisches Brettspiel, bei dem zwei Spieler abwechselnd Spielfiguren auf einem Spielbrett bewegen. Ziel des Spiels ist, die als König bezeichnete Spielfigur des gegnerischen Spielers so anzugreifen, dass keine Abwehr durch Schlagen (Entfernen) der angreifenden Figur, Schützen mittels einer anderen eigenen Figur oder Ausweichen auf ein nicht angegriffenes Feld mehr möglich ist. Eine solche Stellung wird Schachmatt genannt (aš-šāh māta / الشاه مات / ‚der Schah ist gestorben‘) und bedeutet das Ende des Spiels und den Sieg des mattsetzenden Spielers. Der König der besiegten Seite wird nicht vom Schachbrett entfernt, das Mattsetzen ist somit der letzte Zug des Spiels. Ein einzelnes Spiel wird beim Schach auch Partie genannt. Im Unterschied zu populären Würfel- und Kartenspielen ist beim Schach das spielerische Können der Kontrahenten und nicht der Zufall schon in der einzelnen Partie entscheidend.

In Europa und vielen anderen Teilen der Welt ist Schach allgemein bekannt und das bedeutendste Brettspiel. Das wettkampfmäßig gespielte Schach ist großteils im Weltschachbund (FIDE) organisiert.


Wilhelm Steinitz (* 14. Mai 1836 in Prag; † 12. August 1900 in New York) war ein bedeutender österreichisch-amerikanischer Schachspieler aus Böhmen und der erste allgemein anerkannte Schachweltmeister. Er gilt als Revolutionär der Schachtheorie, der die damals vorherrschende Spielweise des stürmischen Angriffsschachs, des sogenannten „romantischen Schachs“, scharf kritisierte. Mit einer erstmals wissenschaftlichen Herangehensweise formulierte Steinitz heute noch gültige strategisch-positionelle Grundsätze und legte somit den Grundstein für die moderne Schachtheorie.


Emanuel Lasker (* 24. Dezember 1868 in Berlinchen, Preußen; † 11. Januar 1941 in New York City) war ein deutscher Schachgroßmeister, Mathematiker und Philosoph. Er war der zweite offizielle Schachweltmeister und der bisher einzige deutsche. Mit einer Amtszeit von 27 Jahren (1894 bis 1921) ist er der längstregierende Träger dieses Titels in der Geschichte.

Lasker komponierte einige Endspielstudien, deren berühmteste ein systematisches Manöver zeigt, welches heutzutage unter dem Namen Lasker-Manöver bekannt ist.


Alexander Aljechin (* 19. Oktober/31. Oktober 1892 in Moskau, Russland; † 24. März 1946 in Estoril, Portugal) war ein russischer Gardeoffizier und Schachspieler, emigrierte 1921 als Gegner des Bolschewismus nach Frankreich; 1927/35 und 1937/46 vierter Schachweltmeister; hervorragender Schachtheoretiker.

Aljechin war der erste Schachweltmeister, der nach dem Verlust des Titels diesen zurückerobern konnte und der bislang einzige, der ihn bis zu seinem Tod behielt. Eine nach ihm benannte Schacheröffnung ist die Aljechin-Verteidigung.

Aljechin gehörte zu den stärksten Blindschachspielern seiner Zeit. Im Blind-Simultan-Schach stellte er zweimal einen Weltrekord auf.


Mary Rudge (* 6. Februar 1842 in Leominster; † 22. November 1919 in London) war im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts die führende Schachspielerin Englands. Nach ihrem überlegenen Sieg beim „Ersten internationalen Schachturnier für Damen“ im Jahre 1897 in London, zählte man sie zu den stärksten Spielerinnen weltweit. Das British Chess Magazine betitelte sie nach diesem Erfolg – 30 Jahre vor dem ersten offiziellen Wettbewerb um die Schachkrone der Frauen – als erste Schachweltmeisterin.

Nachdem Lasker bei einer Simultanveranstaltung in einer besseren Stellung fehlgriff, stand Mary Rudge auf Gewinn. Die Partie konnte nicht zu Ende gebracht werden, Lasker gestand aber unmittelbar danach, „inoffiziell“, die Niederlage gegen Rudge ein.


Vincenz Grimm (* um 1800 in Wien; † 15. oder 16. Januar 1872 in Pest) war ein österreichisch-ungarischer Kunsthändler, Lithograf, Kartograf, Kunstmaler und Schachspieler. Als Geburtsjahr wird zum Teil abweichend 1810 angegeben. Der Vorname wird in den Quellen manchmal auch mit Vinzenz oder Vincze wiedergegeben, die englische Umschrift lautet Vincent.

Im Verlauf der Revolution von 1848/49 übernahm Grimm eine Leitungsfunktion bei der ungarischen Banknotendruckerei. Als die Unabhängigkeit des Landes gewaltsam niedergeschlagen wurde, musste er fliehen und lebte daraufhin als Emigrant in der Türkei.


Das Damenproblem ist eine Denksportaufgabe: Man finde eine Stellung für acht Damen auf einem Schachbrett derart, dass keine zwei Damen sich gegenseitig nach den Regeln des Schach schlagen können (es wird angenommen, dass jede Figur jede andere angreifen könnte). Anders gesagt sollen sich keine zwei Damen die gleiche Reihe, Linie oder Diagonale teilen.

Das klassische Problem mit 8 Damen hat 92 verschiedene Lösungen. Wenn man solche, die durch Drehen oder Spiegeln des Brettes aufeinander abgebildet werden, nur einfach zählt, bleiben 12 eindeutige Lösungen übrig.

Das Damenproblem tauchte auch in The 7th Guest auf, einem Computerspiel aus den 1990er Jahren.


Die Schachkomposition ist eine Form des Schachspiels, die ihre Wurzeln im Partieschach hat, sich jedoch in den letzten 150 Jahren mehr oder weniger verselbstständigt hat. Es handelt sich um „Schach ohne Partner“.

Eine Schachkomposition besteht gewöhnlich aus einer Schachstellung, einer Forderung und Angaben zu Autor, Quelle der Erstveröffentlichung. Schachkompositionen werden in Schachspalten von Tageszeitungen oder Zeitschriften, aber auch in Schachzeitschriften veröffentlicht.


Ein Schachprogramm ist ein Computerprogramm zum Spielen von Schach. Es läuft entweder auf Allzweckcomputern wie PCs als ein Programm unter vielen oder in speziell zum Schachspielen angefertigten Schachcomputern. Die Entwicklung von Schachprogrammen ist eine Disziplin des Computerschachs.

In den Jahren 1942 bis 1945 schrieb Konrad Zuse das weltweit erste Schachprogramm in seiner neu entwickelten Programmiersprache, dem Plankalkül. Es gab aber noch keine Compiler für diese Sprache.


Eine Schachuhr ist eine Uhr mit zwei Zeitanzeigen, die so miteinander verbunden sind, dass zur gleichen Zeit nur ein Uhrwerk laufen kann. Dies dient dazu, bei einer Schachpartie die Bedenkzeit der Spieler zu begrenzen.

Schachuhren wurden zwar für das Schachspiel entwickelt, können aber prinzipiell auch bei anderen strategischen Brettspielen für zwei Spieler – beispielsweise dem Damespiel oder Go – verwendet werden.


Lebendschach ist eine seit Jahrhunderten anzutreffende Schachform, bei der Schach mit lebenden Figuren gespielt wird beziehungsweise Schachfiguren durch Menschen in Kostümen dargestellt werden.

Das Spiel kann sowohl in großen Hallen als auch unter freiem Himmel ausgeübt werden. Ernsthafte Partien sind dabei eher die Ausnahme, meist werden einstudierte Partien aufgeführt. Eine Sonderform des Lebendschachs, die auf den Tanz Bezug nimmt, besteht im Schachballett.


Die Schachweltmeisterschaft 1986 war ein Zweikampf zwischen Garri Kasparow und Anatoli Karpow um den Weltmeistertitel im Schach. Der Revanchekampf für Karpows Niederlage im Vorjahr war bereits die dritte Schachweltmeisterschaft zwischen Kasparow und Karpow und die 33. insgesamt, hundert Jahre nach der ersten Schachweltmeisterschaft 1886. Zwischen dem 28. Juli und dem 8. Oktober 1986 wurden in London und Leningrad jeweils zwölf Partien gespielt. Kasparow gewann mit 12,5:11,5 Punkten und verteidigte somit seinen Weltmeistertitel.


Arthur William Dake (* 8. April 1910 in Portland, Oregon; † 28. April 2000 in Reno, Nevada) war ein US-amerikanischer Schachspieler. In den 1930er Jahren gehörte er zu den besten Spielern seines Landes und gewann mit der Nationalmannschaft die Schacholympiaden 1931, 1933 und 1935. Danach beendete er seine professionelle Schachkarriere und trat später nur noch sporadisch in der Turnierarena auf. 1954 erhielt er den Titel eines Internationalen Meisters (IM), 1986 wurde er zum Großmeister ehrenhalber (HGM) ernannt. 1991 wurde er in die US Chess Hall of Fame aufgenommen.

Exzellente Artikel

Michail Tal (9. November 1936 in Riga – 27. Juni oder 28. Juni 1992 in Moskau) war ein lettisch-sowjetischer Schachspieler und von 1960 bis 1961 der achte Schachweltmeister. Bei der Schachweltmeisterschaft 1960 setzte er sich im Alter von 23 Jahren gegen Michail Botwinnik durch und wurde damit zum bis dahin jüngsten Spieler, der den Titel des Schachweltmeisters erringen konnte. Beim Revanchekampf 1961 verlor er den Titel wieder an Botwinnik. Der „Zauberer von Riga“ machte sich durch seinen taktisch geprägten und risikoreichen Spielstil einen Namen. Zeit seines Lebens machte ihm seine Gesundheit zu schaffen. Obwohl er schwer nierenkrank war, rauchte er viel und trank exzessiv, was der Grund seiner zahlreichen Leistungsschwankungen war.

Trotz seines riskanten und unbeständigen Spiels hatte er auch nach dem Verlust des Weltmeistertitels große Turniererfolge zu verbuchen: So gewann er insgesamt sechsmal die sowjetische Meisterschaft, nur Botwinnik kam auf die gleiche Anzahl. Er blieb zwischen Oktober 1973 und Oktober 1974 in 95 aufeinanderfolgenden Partien ungeschlagen, was bis heute eine der längsten Serien im Spitzenschach darstellt. Dabei entwickelte Tal im späteren Verlauf seiner Karriere seine Spielweise in Richtung eines universelleren, solideren Stils weiter.

Informative Listen

Die Liste der Partien der Schachweltmeisterschaft 1934 führt sämtliche Partien auf, die vom 1. April bis 14. Juni 1934 zwischen dem seit 1927 amtierenden Weltmeister Alexander Aljechin (Frankreich) und dem Herausforderer Efim Bogoljubow (Deutsches Reich) beim Wettkampf um den Weltmeistertitel im Schach gespielt wurden. Schiedsrichter war Albert Hild.

Ursprünglich war die Weltmeisterschaft auf 30 Partien bei einer Siegbedingung von mindestens sechs Siegen eines Spielers angesetzt, doch Aljechin hatte seinen Titel bereits nach 25 Partien verteidigt, da ihm laut Reglement ein Unentschieden genügte. Der Wettkampf wurde noch fortgesetzt, um einen Sieg Aljechins nach Punkten zu ermöglichen; nach dem Remis in der 26. Partie war dieser sichergestellt.


Die Liste der Partien der Schachweltmeisterschaft 1986 führt sämtliche Partien auf, die beim Wettkampf und den Weltmeistertitel im Schach zwischen dem seit 1985 amtierenden Weltmeister Garri Kasparow und dem Herausforderer Anatoli Karpow (beide Sowjetunion) gespielt wurden. Schiedsrichter des vom 28. Juli bis 8. Oktober 1986 dauernden Zweikampfs war Lothar Schmid.

Die Weltmeisterschaft ging über 24 Partien, bei einer Siegbedingung von mindestens 12,5 Punkten eines Spielers. Im Falle eines unentschiedenen Wettkampfes durfte Kasparow laut Reglement seinen Titel behalten; Kasparow gewann 12,5:11,5 und blieb Weltmeister.


Anzahl der lebenden Großmeister pro Jahr. Der anfangs langsame Anstieg hat sich ab dem Jahr 1990 deutlich verstärkt.

Die Liste der Schachgroßmeister führt sämtliche Schachspieler auf, die den Titel des Großmeisters (GM) erhalten haben. Er ist neben dem Weltmeistertitel der höchste Titel im Schach und wird vom Weltschachbund FIDE nach bestimmten Kriterien auf Lebenszeit vergeben. Träger und Trägerinnen des Ehrengroßmeistertitels und des Frauengroßmeistertitels finden keine Berücksichtigung in der Liste.

27 von der FIDE ausgewählte Spieler erhielten 1950 als Erste den Titel. Die Marke von 100 Großmeistern wurde 1967, also 17 Jahre nach Beginn der Titelvergabe erreicht; bis zum 200. Titelträger dauerte es nur 12 Jahre, also bis 1979. 2004 erreichte die Anzahl 1000 Großmeister; bis zur Marke von 1100 vergingen nur 2 Jahre bis 2006. Insgesamt lässt sich somit eine inflationäre Entwicklung der Titelträger erkennen, deren Ursachen jedoch unklar sind.


Die Liste der Schachspieler mit einer Elo-Zahl über 2700 listet alle Schachspieler auf, die laut der FIDE eine beste Elo-Zahl von mindestens 2700 erreicht haben. Spieler, die diese Wertungszahl erfüllt haben, werden inoffiziell mitunter als Super-Großmeister bezeichnet. Die Elo-Zahl, die für die Spielstärke eines Spielers steht, wurde 1970 eingeführt (nicht berücksichtigt sind hier die nachträglich berechneten historischen Elo-Zahlen).

Die bisher höchste Wertungszahl 2882 erreichte Magnus Carlsen im Mai 2014. Sechs weiteren Spielern, Garri Kasparow, Wesselin Topalow, Wladimir Kramnik, Viswanathan Anand, Lewon Aronjan und Fabiano Caruana, gelang es, einen Elo-Wert über 2800 zu erreichen. Die Liste nennt neben der besten Elo-Zahl auch das Jahr, in dem der Spieler erstmals einen Elo-Wert von 2700 erreicht oder überboten hat, und das Jahr, in dem ihm der Großmeistertitel verliehen wurde. Außerdem werden das Geburtsjahr und das Herkunftsland des Spielers und eventuelle Weltmeistertitel genannt.