Portal:Wissenschaft/Artikel des Monats/2011-02
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Wissenschaftszweig des Monats
[Quelltext bearbeiten]Die Ökotrophologie (gr. οικος oikos „Haus“, τροφη trophe „Ernährung“ und -logie) ist das Studienfach der Haushalts- und Ernährungswissenschaft. Ökotrophologen stellen in ihrem Tätigkeitsfeld oft eine Schnittstellenposition zwischen Endverbraucher und Lebensmittelunternehmen dar und kommunizieren dementsprechend mit den unterschiedlichsten Anspruchsgruppen.
Die Ökotrophologie beschäftigt sich sowohl mit naturwissenschaftlich-medizinischen als auch mit psycho-soziologischen und ökonomischen Fächern und ist nicht zu verwechseln mit der Trophologie, die sich hauptsächlich mit den naturwissenschaftlichen Aspekten der Ernährung beschäftigt. Die Lehrgebiete umfassen also die naturwissenschaftlichen Fächer wie Ernährungslehre einschließlich Diätetik und Gesundheitslehre, die soziologischen Fächer wie Haushalts- Beratungs- und Verbrauchslehre und Sozialpolitik, wirtschaftswissenschaftliche Elemente wie Ökonomie und Personalmanagement, sowie an manchen Standorten die in der Hauswirtschaft relevante Technik. Schnittstellen zwischen den Disziplinen bilden Fächer wie die Ernährungsökologie und die Ernährung in Entwicklungsländern. mehr
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Wissenschaftler des Monats
[Quelltext bearbeiten]Maximilian Oskar Bircher-Benner (* 22. August 1867 in Aarau; † 24. Januar 1939 in Zürich) war ein Schweizer Arzt und Ernährungswissenschaftler. Er entwickelte das Birchermüesli und gilt als Pionier der Vollwertkost.
Maximilian Bircher studierte nach Ablegung seiner Matur Medizin in Wien, Dresden, Berlin und Zürich, wo er 1891 promovierte. Schon während seines Studiums beschäftigte er sich mit Naturheilkunde, Hydrotherapie und Diätetik. 1891 eröffnete er in Zürich eine Praxis als praktischer Arzt. Durch die Behandlung einer magenkranken Frau kam Bircher-Benner auf die Idee, eine Rohkost-Diät zu entwickeln, die er auch im Selbstversuch testete, als er an Gelbsucht erkrankte. Der bekannteste Bestandteil seiner Diät, die als Vollwertkost zu bezeichnen ist, war das Bircher-Müesli. 1897 war aus der Praxis bereits eine kleine Privatklinik geworden. 1903 veröffentlichte er die Schrift Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energetik. Seine These: Nicht ihr Gehalt an Nährstoffen sei für die Qualität der Nahrungsmittel entscheidend, sondern die in ihnen auf eine nicht näher bezeichnete Weise gespeicherte Sonnenenergie. Bei Medizinern und Naturwissenschaftlern stieß Bircher-Benners Ernährungslehre ("Sonnenlichtnahrung") bereits in der Zeit ihrer Entstehung auf Skepsis und Ablehnung, da sie biochemischen Erkenntnissen widersprach. Auch seine Theorie, dass rohe Nahrungsmittel wertvoller seien als gekochte und pflanzliche Nahrung wertvoller als Fleisch, widersprach den damals vorherrschenden Ansichten zur Ernährung, die unter anderem von Justus Liebig entwickelt wurden. mehr