Possjolok imeni Alexandra Kosmodemjanskowo

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Koordinaten: 54° 44′ N, 20° 22′ O

Karte: Oblast Kaliningrad
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Possjolok imeni Alexandra Kosmodemjanskowo

Possjolok imeni Alexandra Kosmodemjanskowo (russisch Посёлок имени Александра Космодемьянского, übersetzt Alexander-Kosmodemjanski-Siedlung; deutsch Metgethen[1][2]) liegt in der Kaporner Heide und ist ein Stadtteil des Zentralny rajon (Zentralrajon) der russischen Stadt Kaliningrad. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 11.000.

Metgethen, westlich von Königsberg, auf einer Landkarte von 1910
Metgethen in der Schlacht um Königsberg im April 1945

Die erste urkundliche Erwähnung des prußischen Dorfes Metgethen stammt aus dem Jahr 1278: „in campo, qui dicitur Myntegeiten“.[3] Der Name bezieht sich auf einen geistigen Führer namens Myntete. Zum ansehnlichen Gutshof gehörte im 18. Jahrhundert eine katholische Kapelle.[4] Der Gutsbezirk wurde am 1. Februar 1818 dem neugebildeten Landkreis Königsberg zugewiesen und am 1. April 1939 bei der Kreisneuordnung in die Stadt Königsberg eingemeindet.[5] Im Jahr 1894 wurde Metgethen mittels eines Bahnhofes der Linie Pillau-Prostken an das Schienennetz der Ostpreußischen Südbahn angeschlossen.[6]

Im Jahr 1820 hatte der Ort 29 Einwohner in zwei Häusern,[7] 1885 waren es 302 Einwohner und 1933 bereits 1.946.[6]

Ursprünglich war Metgethen ein Gutsbezirk. Darin gab es ein Schloss als Herrenhaus. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf einem Teil des Gutsgeländes die „Waldvillen-Kolonie“ errichtet. 1913 wurde die Landgemeinde Metgethen gegründet und vom Gutsbezirk abgetrennt. Der Ort blühte rasch auf und wurde als Mittelpunkt der Kaporner Heide das beliebteste Naherholungsziel der Königsberger, gut zu erreichen mit der Bahn nach Pillau. Es gab in der Nähe den historischen „Vierbrüder-Krug“ und das „Forsthaus Metgethen“. 1912 wurde am Ufer des Hubertus-Sees die Wirtschaftliche Frauenschule „Kronprinzessin Cecilie“ gegründet, die spätere Landfrauenschule des Reifensteiner Verbandes (das Gebäude existiert nicht mehr). 1916 wurde eine Höhere Mädchen- und Knaben-Schule eröffnet. Unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs baute eine Kleinsiedlungsgesellschaft die „Gartenstadt Metgethen“, nördlich der Bahnlinie. 1925 wurde die Waldkirche geweiht, ein Achteckbau mit bekrönendem Turm. In Metgethen gab es die 1939 gebaute Provinzial-Feuerwehrschule mit charakteristischem, hohen Schlauchturm. Entfernt von Metgethen lagen die Rieselfelder für die Abwässer von Königsberg.

Im Februar 1945, im Verlauf der Schlacht um Königsberg, war der Ort Schauplatz des Massakers von Metgethen an deutschen und ukrainischen Zivilisten. Am 29. Januar war die Rote Armee über Metgethen nach Großheidekrug zum Frischen Haff vorgestoßen und hatte damit die Straßen- und Eisenbahnverbindung zwischen Königsberg und Pillau unterbrochen. Am 19. Februar konnte die Wehrmacht in harten Kämpfen mit gleichzeitigen Vorstößen vom Samland und von Königsberg her Metgethen zurückerobern und damit diese für die Evakuierung der Bevölkerung und Verwundeten sowie den Nachschub wichtigen Verbindungen für mehrere Wochen wiederherstellen.

Bis 1946 behielt der Ort seinen deutschen Namen (Метгетен), dann wurde er in Lesnoje (Лесное) umbenannt. Im Jahre 1956 erhielt der Ort den heutigen Namen nach dem in der Schlacht um Königsberg gefallenen, postum als Held der Sowjetunion ausgezeichneten Alexander Kosmodemjanski,[7] dem Bruder von Soja Kosmodemjanskaja. An der Stelle seines Todes beim damaligen Vierbrüderkrug in der Kaporner Heide (Staatsforst Kobbelbude), etwa auf halbem Wege zwischen der heute nach Kosmodemjanski benannten Siedlung und Wsmorje (früher Groß Heydekrug) an der Chaussee Kaliningrad – Baltijsk, befindet sich ein Gedenkstein mit Büste.

Auf Schloss und Rittergut Metgethen waren unter anderem ansässig

Söhne und Töchter des Ortes

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Commons: Metgethen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ostpreußenkarte 1 : 300.000. In: ostpreussenkarten.de.vu. Archiviert vom Original am 31. Januar 2004; abgerufen am 26. Juni 2019.
  2. bildarchiv-ostpreussen.de Detailkarte
  3. Grasilda Blažiene: Die baltischen Ortsnamen im Samland. In: Wolfgang Schmid (Hrsg.): Hydronymia Europaea, Sonderband II. Steiner Verlag, Stuttgart 2000, S. 94
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, S. 13.
  5. Landkreis Samland. territorial.de, abgerufen am 10. Januar 2011
  6. a b Michael Rademacher: Königsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b Seite der Stadt Königsberg. klgd.ru (russisch); abgerufen am 10. Januar 2011