Postleitzahl (Jugoslawien)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Postleitzahlen wurden in Jugoslawien am 1. Januar 1971 eingeführt. Sie waren von Anfang an fünfstellig. Die erste Ziffer gab die Leitzonen an, die nach den jugoslawischen Teilrepubliken ausgerichtet waren. Die Leitzonen 1 bis 3 lagen in Serbien, 4 und 5 in Kroatien, 6 umfasste Slowenien, 7 Bosnien und Herzegowina, 8 Montenegro und 9 Mazedonien. Die ersten beiden Ziffern bezeichneten das Leitgebiet, bei dessen Hauptort zur Bildung der Postleitzahl drei Nullen angehängt wurden. In Abweichung zu der strikten Zuordnung zu den Teilrepubliken erhielt in den 1980er Jahren das Leitgebiet mit dem Hauptort Mostar die „montenegrinische“ Nummer 88.

Die ehemaligen jugoslawischen Postleitzahlen werden weiterhin in den Nachfolgestaaten Serbien und Montenegro verwendet. In Nordmazedonien hat man die erste Ziffer 9 gestrichen und verwendet die übrigen Ziffern als vierstellige Postleitzahlen. In Bosnien und Herzegowina wurden die Postleitzahlen an die Verwaltungsstrukturen angepasst. Die anderen Nachfolgestaaten Slowenien, Kroatien und Kosovo haben neue Postleitzahl-Systeme.

Die Leitgebiete und ihre Hauptorte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Leitzone 1
Leitgebiet Hauptort Bemerkungen
11 Belgrad
12 Požarevac
14 Valjevo
15 Šabac
16 Leskovac
17 Vranje Dieses Leitgebiet wurde erst später eingerichtet (spätestens 1985)[1]. Vranje hatte zunächst die PLZ 18500.
18 Niš
19 Zaječar

Das Leitgebiet 13 wurde nicht eingerichtet.

Leitzone 2
Leitgebiet Hauptort
21 Novi Sad
22 Sremska Mitrovica
23 Zrenjanin
24 Subotica
25 Sombor
26 Pančevo

Die Leitzone 2 umfasst(e) die Vojvodina. Die Leitgebiete 27 bis 29 wurden nicht eingerichtet.

Leitzone 3
Leitgebiet Hauptort
31 Titovo Užice
32 Čačak
34 Kragujevac
35 Zwetosarevo
36 Kraljevo
37 Kruševac
38 Priština

Das Leitgebiet 38 umfasste den Kosovo. Die Leitgebiete 33 und 39 wurden nicht eingerichtet.

Leitzone 4
Leitgebiet Hauptort
41 Zagreb
42 Varaždin
43 Bjelovar
44 Sisak
47 Karlovac
48 Gospić

Die Leitgebiete 45, 46 und 49 wurden nicht eingerichtet.

Leitzone 5
Leitgebiet Hauptort
50 Dubrovnik
51 Rijeka
52 Pula
54 Osijek
55 Slavonski Brod
56 Vinkovci
57 Zadar
58 Split
59 Šibenik

Das Leitgebiet 50 war das einzige in Jugoslawien, dessen Nummer als zweite Ziffer eine Null aufwies. Das Leitgebiet 53 wurde nicht eingerichtet.

Leitzone 6
Leitgebiet Hauptort
61 Ljubljana
62 Maribor
63 Celje
64 Kranj
65 Nova Gorica
66 Koper
68 Novo mesto
69 Murska Sobota

Das Leitgebiet 67 wurde nicht eingerichtet.

Leitzone 7
Leitgebiet Hauptort Bemerkungen
71 Sarajewo
72 Zenica
73 Goražde Dieses Leitgebiet wurde erst später eingerichtet (spätestens 1985)[1]. Goražde hatte zunächst die PLZ 71400.
74 Doboj
75 Tuzla
76 Brčko Dieses Leitgebiet wurde erst später eingerichtet (spätestens 1987)[2]. Brčko hatte zunächst die PLZ 75300.
77 Bihać
78 Banja Luka
79 Prijedor Dieses Leitgebiet wurde so erst später eingerichtet (spätestens 1984)[3]. Vorher hatte das Leitgebiet 79 den Hauptort Mostar. Dieses bekam dann die Nummer 88. Prijedor hatte zunächst die PLZ 78300.
Leitzone 8
Leitgebiet Hauptort Bemerkungen
81 Titograd
84 Bijelo Polje
85 Bar Dieses Leitgebiet wurde erst später eingerichtet (spätestens 1984)[4]. Bar hatte zunächst die PLZ 81350.
88 Mostar Dieses Leitgebiet hatte zunächst die Nummer 79 (längstens bis 1984)[3].

Zeitweise gab es offenbar auch die Leitgebiete 82 mit dem Hauptort Kotor (PLZ zunächst 81330, sonst 85330), 83 Nikšić (PLZ sonst 81400) und 86 Budva (PLZ zunächst 81310, sonst 85310), was aber wieder rückgängig gemacht wurde.[5]

Leitzone 9
Leitgebiet Hauptort Bemerkungen
91 Skopje
92 Štip
96 Ohrid Dieses Leitgebiet wurde erst später eingerichtet (spätestens 1985)[1]. Ohrid hatte zunächst die PLZ 97300.
97 Bitola

Weitere Leitgebiete gab es in dieser Leitzone (offenbar) nicht.

Postleitzahl-Verzeichnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Spisak postanskih brojeva jedinica postanske mreze SFR Jugoslavije, 1971
  • Popis poštanskih brojeva u SFRJ, PTT, 1971
  • Priručnik za primenu poštanskog broja, SFRJ, 1971.
  • Na poštnih pošilkach: poštne številke (Auf Postsendungen: Postleitzahlen), Zeitungsartikel im Dolenjski list, Novo mesto, vom 7. Januar 1971, S. 5 (slowenisch) [PDF-Datei, 8,2 MB]
  • Imenik mesta u Jugoslaviji (Ortsnamen in Jugoslawien) von 1973 mit dem Stand von November 1972 auf books.google.de (mit der Möglichkeit, über die dortige Suchfunktion zu bekannten Postleitzahlen oder auf gut Glück den zugehörigen Ort zu finden)
  • Imenik naseljenih mesta u SFRJ (Namen der Wohnorte in der SFRJ) von 1985 auf books.google.de (mit der Möglichkeit, über die dortige Suchfunktion zu bekannten Postleitzahlen oder auf gut Glück den zugehörigen Ort zu finden)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Gemäß dem Wohnortverzeichnis von 1985.
  2. Banke SOUR-a, 1987, S. 298, auf books.google.de
  3. a b Publications de L'Institut Mathématique, Belgrad, Band 36, 1984, S. 118, auf books.google.de
  4. Godišnjak Pomorskog muzeja u Kotoru, Bände 31–32, 1984, auf books.google.de
  5. Bei books.google.de findet man solche Angaben.