Prachtzwergkauz

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Prachtzwergkauz

Prachtzwergkauz (Glaucidium sjostedti)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Gattung: Sperlingskäuze (Glaucidium)
Art: Prachtzwergkauz
Wissenschaftlicher Name
Glaucidium sjostedti
Reichenow, 1893

Der Prachtzwergkauz (Glaucidium sjostedti, Syn.: Taenioglaux sjostedti), auch Prachtkauz oder Pracht-Sperlingskauz genannt,[1] ist eine Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae).[2]

Diese Art wird von einigen Autoren zusammen mit weiteren der Gattung Taenioglaux zugerechnet.[3][4]

Die lateinische Bezeichnung ehrt den Zoologen Yngve Sjöstedt.[5]

Die Art kommt in Zentralafrika vor, in Äquatorialguinea, der Demokratischen Republik Kongo, in Gabun, Kamerun, Nigeria und der Republik Kongo.[6][7]

Ihr Verbreitungsgebiet umfasst überwiegend Waldgebiete im Tiefland sowie von Teilen des Kamerunberges.[8]

Der Prachtzwergkauz ist 20 bis 25 cm groß und wiegt etwa 140 g. Kopf und Nacken sind braun mit weißer Bänderung, das Gesicht ist braun mit gelbbraun bis weißer Bänderung, die Iris ist gelb, die Wachshaut und der Schnabel sind blassgelb. Die Oberseite ist rotbraun mit weißen Flecken auf den Flügeldecken, die Unterseite ist hellbraun mit rotbrauner Bänderung.[8]

Der Ruf des Männchens wird als 3 bis 6 über wenige Sekunden gerufene Töne „kroo-kroo-kroo-kroo“ beschrieben.[8]

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten wie auch Spinnentieren, Mäusen, kleinen Schlangen, Schalentieren und jungen Vögeln.

Die Brutzeit liegt zwischen Juli in Gabun und Februar bis Dezember in Kamerun. Das Nest wird in Höhlen angelegt.[8]

Gefährdungssituation

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Die Prachtzwergkauz gilt als nicht gefährdet (‘‘least concern‘‘).

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung des Prachtzwergkauzes erfolgte 1893 durch Anton Reichenow unter dem wissenschaftlichen Namen Glaucidium sjöstedti. Das Typusexemplar wurde nahe des Kamerunbergs gesammelt.[9] Bereits 1832 führte Friedrich Boie die für die Wissenschaft neue Gattung Glaucidium ein.[10][A 1] Dieser Name leitet sich von γλαυξ (glaux) für Eule ab. Der eigentliche Name ist die Diminutivform und bedeutet deshalb kleine Eule.[11] Der Artname sjostedti ist Bror Yngve Sjöstedt (1866–1948) gewidmet.[9]

  • Friedrich Boie: Generalübersicht der ornithologischen Ordnungen, Familien und Gattungen. In: Isis von Oken. Band 19, 1826, S. 969–981 (biodiversitylibrary.org).
  • Claus König, Friedhelm Weick: Owls of the World. Christopher Helm, London 2008, ISBN 978-0-7136-6548-2
  • Anton Reichenow: Glaucidium sjöstedti n. sp. von Kamerun. In: Ornithologische Monatsberichte. Band 6, Nr. 4, 1893, S. 65 (biodiversitylibrary.org).

Einzelnachweise

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  1. Eulenwelt
  2. Prachtzwergkauz, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank
  3. H. Mikkola: Owls of the World - A Photographic Guide. 2. Auflage. Bloomsbury, 2013, ISBN 978-1-4729-0593-2.
  4. C. König, F. Weick, J,-H. Becking: Owls A Guide to the Owls of the World. Pica Press, 1999, ISBN 1-873403-74-7, S. 354–355.
  5. J. A. Jobling: Key to Scientific Names in Ornithology. In: J. Del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. De Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona. 2019 (abgerufen auf www.hbw.com am 6. August 2019).
  6. IOC World Bird List Owls
  7. Owlpages
  8. a b c d Handbook of the Birds of the World
  9. a b Anton Reichenow (1893), S. 65.
  10. Friedrich Boie (1832), S. 970.
  11. Glaucidium The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  1. Boie kategorisierte den Australzwergkauz (Glaucidium nana (King, PP, 1827)) und den Sperlingskauz (Glaucidium passerinum (Linnaeus, 1758)) in die neue Gattung.