Preah Ko
Preah Ko ist ein Tempel nahe der Stadt Siem Reap in Kambodscha. Er zählt zur Roluos-Gruppe.
Preah Ko wurde im späten 9. Jahrhundert während der Regentschaft von König Indravarman I. in der neuen Hauptstadt Hariharalaya errichtet und gemäß einer Inschrift am 25. Januar 880 eingeweiht. Das zentrale Heiligtum war Paramesvara gewidmet, zugleich ein Name des hinduistischen Gottes Shiva und der Beiname des früheren Königs Jayavarman II. Die Anlage besteht aus sechs Turmbauten auf einer gemeinsamen Basis: Nach Osten liegen nebeneinander gereiht die drei größeren Türme, wobei der mittlere, leicht zurückgesetzte Turm am höchsten gebaut ist; hinter jedem Turm (d. h. nach Westen) steht ein etwas kleinerer Turm. Im Osten der gemeinsamen Basis sind – den drei Osttürmen jeweils gegenüber – drei zu den Türmen blickende Stierfiguren errichtet; sie stellen Nandi dar, das Reittier des Gottes Shiva, und sind die Grundlage des modernen Namens des Tempels – „Tempel des Heiligen Ochsen“.
Umgeben ist das zentrale Heiligtum von zwei konzentrischen quadratischen Maueranlagen aus Laterit und einem umschließenden breiten Wassergraben. Sowohl die hier erstmals angelegten Mauern mit Gopuram (Tor-Türmen als Zugang zum Areal) als auch der Wassergraben und die heute als Bibliotheken bezeichneten freistehenden Zubauten wurden bei späteren Tempeln der Region charakteristische Elemente der Architektur Angkors.
Preah Ko ist namensgebend für den Baustil der Khmer zur Zeit der Herrschaft Indravarman I. geworden.[1]
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Preah Ko, Türsturz
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Preah Ko, Löwen am Zugang
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Bergmann, Berthold Schwarz, Annaliese Wulf: Kambodscha, Laos. Nelles Guide, München 2006, ISBN 3-88618-796-9.
- Michael Falser: The Pre-Angkorian Temple of Preah Ko. A Sourcebook of the History, Construction and Ornamentation of the Preah Ko Style. White Lotos Publication, Bangkok 2006, ISBN 974-4800-85-2.
- Michael Falser: Der prä-angkorianische Ziegeltempel von Preah Ko in Roluos bei Angkor, Kambodscha – Zur Geschichte, Komposition und Konstruktion. In: Architectura. Zeitschrift für Geschichte der Baukunst. Hg. von TU Berlin, Columbia University New York, Yale University. Band 37/Vol. 2 (2007), S. 195–212.
- Michael Freeman, Claude Jacques: Ancient Angkor. River Books, Bangkok 2006, ISBN 974-8225-27-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marilia Albanese: Angkor. National Geographic Art Guide. Hrsg.: National Geographic Society. G+J/RBA GmbH & Co. KG, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937606-77-4, S. 24 (italienisch: I tesori di Angkor. Übersetzt von Wolfgang Hensel).
Koordinaten: 13° 20′ 38″ N, 103° 58′ 21,8″ O