Prefab Sprout

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Prefab Sprout
Allgemeine Informationen
Herkunft Witton Gilbert, England
Genre(s) Pop-Rock, New Wave, Pop-Jazz, Synth Pop, Indie-Pop
Gründung 1977
Aktuelle Besetzung
Paddy McAloon
Ehemalige Mitglieder
Martin McAloon (1977–2010)
Daniel James (1977–1983)
Gesang
Wendy Smith (1982–2000)
Schlagzeug
Michael Salmon (1983–1984)
Schlagzeug
Graham Lant (1984)
Schlagzeug
Neil Conti (1984–1992)

Prefab Sprout ist eine britische Popband aus Witton Gilbert, County Durham. Seit 2010 ist Paddy McAloon das einzige Mitglied. Bekannt wurde Prefab Sprout in den 1980er Jahren mit von Jazz und New Wave beeinflusstem Pop.

Der in Newcastle geborene Gitarrist und Songwriter Paddy McAloon (* 7. Juni 1957) gründete die Band 1977 zusammen mit seinem Bruder Martin (* 4. Januar 1962) am Bass und Daniel James am Schlagzeug. McAloon gab als Inspiration für den Bandnamen den Song Jackson von Nancy Sinatra an, bei dem er die Textzeile „hotter than a pepper sprout“ („schärfer als ein Paprikaspross“) missverstanden habe. Prefab Sprout bedeutet im Deutschen „Fertighaus[1]-Sprössling“. Bandbiograf Stewart Mason von Allmusic ist der Meinung, der Name sei lediglich eine Erfindung des heranwachsenden McAloon ohne tiefere Bedeutung.[2] Die Band machte sich in den Pubs von Newcastle einen Namen und produzierte nach Absagen der Schallplattenindustrie in Eigenregie 1982 die Single Lions in My Own Garden (Exit Someone), die bei Candle Records veröffentlicht wurde. Der Titel ist als Backronym die französische Stadt Limoges, an deren Universität eine Freundin McAloons studieren wollte.[2] James wurde am Schlagzeug durch Mick Salmon ersetzt. Wendy Smith (* 31. Mai 1963) stieg im selben Jahr als weibliche Gesangsstimme ein.

Durch die Single wurde Keith Armstrong[3] – ein Schallplattenverkäufer und Inhaber des in Newcastle beheimateten Musiklabels Kitchenware Records, bei dem später auch die Editors veröffentlichten – auf die Band aufmerksam[4] und nahm sie unter Vertrag. Die Single wurde 1983 bei Kitchenware wiederveröffentlicht und erreichte die britische Independent-Hitparade. Auch die zweite Single The Devil Has All the Best Tunes konnte sich dort platzieren und machte das Schallplattenlabel CBS auf die Band aufmerksam, welches Kitchenware einen Vertriebsvertrag anbot. Finanziell entsprechend ausgestattet nahmen Prefab Sprout weitere Singles und das Debütalbum Swoon auf, das 1984 veröffentlicht wurde. Mit der Single Don’t Sing und dem Album erreichte die Band erstmals die britischen Single- und Albumcharts.[5] Ende 1984, nach der Veröffentlichung der Single When Love Breaks Down, verließ Lant die Band und Neil Conti wurde neuer Schlagzeuger.[6]

Das von Thomas Dolby produzierte zweite Album Steve McQueen[7] brachte der Band neben Platz 14 der britischen Albumcharts[5] die erste Auszeichnung mit einer Goldenen Schallplatte des britischen Phonoverbandes BPI.[8] Die Tochter des Schauspielers Steve McQueen verhinderte die Veröffentlichung unter diesem Titel in den USA, sodass das Album dort als Two Wheels Good veröffentlicht wurde.[2] Es wurde der einzige Erfolg der Briten in den USA. 1985 wurden mit Faron Young und Appetite zwei weniger erfolgreiche Singles ausgekoppelt, denen 1986 noch Johnny Johnny (das auf dem Album Goodbye Lucille #1 hieß) folgte. Erneut von Dolby produziert, wurde 1988 das Album From Langley Park to Memphis veröffentlicht, das Platz 5 der britischen Albumcharts erreichte[5] und eine weitere Goldenen Schallplatte nach sich zog.[8] Zu den Studiogästen auf dem Album zählten Pete Townshend und Stevie Wonder.[9] 1989 folgte das Album Protest Songs,[10] das bereits kurz nach der Aufnahme des Albums Steve McQueen entstanden war, und 1990 das Album Jordan: The Comeback.[11]

Erst mit der Single The Sound of Crying gelang Prefab Sprout 1992 die erste Chartnotierung in den deutschen Singlecharts. Die erste Albumnotierung in Deutschland konnte das 1997er Album Andromeda Heights verbuchen.[5] Zu diesem Zeitpunkt bestand die Band formal nur noch aus Paddy und Martin McAloon.

Am 7. September 2009 wurde zum ersten Mal seit acht Jahren neues Material der Band angekündigt. Dabei wurde ein 1993 bereits fertig aufgenommenes Album, dessen Veröffentlichung aber zugunsten von Andromeda Heights verworfen worden war, im Originalzustand ohne weitere Bearbeitung der Songs unter dem ironischen Namen Let's Change the World with Music veröffentlicht.[12][13] Das Album wurde von Paddy McAloon allein veröffentlicht; somit ist die Band seit diesem Zeitpunkt ein Soloprojekt. Dies begründet McAloon damit, dass er seit den 1990er Jahren an Tinnitus und einer Augenerkrankung leidet und deshalb nicht mehr mit anderen Musikern zusammen spielen kann. Er erklärte jedoch auch, dass die Band an sich noch bestehe.[14]

Im Oktober 2013 erschien das neunte Studioalbum Crimson/Red.[15] Es konnte die erste Chartplatzierung der Band in der Schweiz erreichen.

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1984 Swoon UK22
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. März 1984
1985 Steve McQueen / Two Wheels Good (US-Titel) UK21
Gold
Gold

(35 Wo.)UK
US178[16]
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1985
1988 From Langley Park to Memphis UK5
Gold
Gold

(24 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. März 1988
1989 Protest Songs UK18
Silber
Silber

(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 19. Juni 1989
bereits 1985 aufgenommen, aufgrund des Erfolges von Steve McQueen aber erst 1989 veröffentlicht
1990 Jordan: The Comeback UK7
Gold
Gold

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. August 1990
1997 Andromeda Heights DE83
(4 Wo.)DE
UK7
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2. Mai 1997
2001 The Gunman and Other Stories DE74
(3 Wo.)DE
UK60
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. Juni 2001
2009 Let’s Change the World with Music DE46
(2 Wo.)DE
UK39
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. September 2009
bereits 1993 aufgenommen[17]
2013 Crimson/Red DE42
(1 Wo.)DE
CH92
(1 Wo.)CH
UK15
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2013
bereits zwischen 1997 und 2010 aufgenommen[18]
2019 I Trawl the Megahertz UK54
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. Mai 2003 als Soloalbum von Paddy McAloon; erst 2019 als Wiederveröffentlichung unter Prefab Sprout in den Charts
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1992 A Life of Surprises: The Best of Prefab Sprout UK3
Gold
Gold

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Juni 1992
1999 38 Carat Collection / (US-Titel)
Erstveröffentlichung: Oktober 1999
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1984 Don’t Sing
Swoon
UK62
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1984
1985 Faron Young
Steve McQueen
UK74
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1985
When Love Breaks Down
Steve McQueen
UK25
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1985
1986 Johnny Johnny
Steve McQueen
UK64
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1986
auf dem Album als „Goodbye Lucille #1“ veröffentlicht
1988 Cars and Girls
From Langley Park to Memphis
UK44
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. Februar 1988
The King of Rock’n’Roll
From Langley Park to Memphis
UK7
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: April 1988
Hey Manhattan
From Langley Park to Memphis
UK72
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 1988
1990 Looking for Atlantis
Jordan: The Comeback
UK51
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1990
We Let the Stars Go
Jordan: The Comeback
UK50
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1990
Jordan: The EP
UK35
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1990
1991 The Sound of Crying
A Life of Surprises: The Best of Prefab Sprout
DE79
(4 Wo.)DE
UK23
(5 Wo.)UK
1992 If You Don’t Love Me
A Life of Surprises: The Best of Prefab Sprout
DE60
(7 Wo.)DE
UK33
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 1992
All the World Loves Lovers
A Life of Surprises: The Best of Prefab Sprout
UK61
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1992
Life of Surprises
A Life of Surprises: The Best of Prefab Sprout
UK24
(4 Wo.)UK
1997 A Prisoner of the Past
Andromeda Heights
DE86
(9 Wo.)DE
UK30
(2 Wo.)UK
Electric Guitars
Andromeda Heights
UK53
(1 Wo.)UK

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Goldene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1995: für das Album From Langley Park to Memphis

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Frankreich (SNEP)0! S Gold10! P100.000snepmusique.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) 2× Silber2 4× Gold40! P660.000bpi.co.uk
Insgesamt  2× Silber2  5× Gold5

Einzelnachweise

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  1. englische Definition. In: Cambridge Dictionary. Abgerufen am 18. Juli 2019.
  2. a b c Stewart Mason: Prefab Sprout – Music Biography, Credits and Discography. In: allmusic.com. Rovi Corp., abgerufen am 13. August 2012.
  3. AN IMAGINARY COMPILATION ALBUM : #172 : KITCHENWARE RECORDS. In: THE NEW VINYL VILLAIN. 21. Juni 2018, abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  4. TheTitle: Prefab Sprout 3. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  5. a b c d e f g Chartquellen: DE AT CH UK
  6. Sproutnet Community-Drummers. 30. März 2013, abgerufen am 1. Juli 2023 (britisches Englisch).
  7. Kai Wichelmann: Prefab Sprout: Steve McQueen. Rolling Stone, 9. Juli 2015, abgerufen am 1. Juli 2023 (deutsch).
  8. a b Certified Awards Search. In: bpi.co.uk. Abgerufen am 13. August 2012 (Suchwort:Prefab Sprout).
  9. From Langley Park to Memphis — Prefab Sprout. In: Last FM. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  10. Prefab Sprout - Protest Songs Album Reviews, Songs & More | AllMusic. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  11. Prefab Sprout - Jordan: The Comeback Album Reviews, Songs & More | AllMusic. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  12. Anthony Loman: Sounds Write - Prefab Sprout's Let’s Change The World With Music. In: The Westmorland Gazette. 16. Oktober 2009, abgerufen am 19. April 2024 (englisch).
  13. Let’s Change the World with Music – Prefab Sprout (2009). In: Beatopolis. 18. Dezember 2014, abgerufen am 19. April 2024 (englisch).
  14. Interview mit Paddy McAloon vom 15. Oktober 2013, Die Welt
  15. Review von Crimson/Red von Caroline Sullivan für The Guardian, 3. Oktober 2013
  16. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7
  17. Kommentar zu Let's Change the World with Music bei De:Bug@1@2Vorlage:Toter Link/de-bug.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  18. Interview mit Paddy McAloon, Die Zeit, 7. Oktober 2013