Premiermajor

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Premiermajor war im 18. – 19. Jahrhundert in der Reichsarmee, in Dänemark, Schweden und im Russischen Zarenreich ein militärischer Dienstgrad. In der Rangordnung stand er zwischen Major und Oberstleutnant.

Wappen von Dänemark

Dänemark führte im 18./19. Jahrhundert in seinem Heer die Unterteilung des Dienstgrades Major in „Tertsmajor“ (Dritter Major), „Sekondmajor“ (Zweiter Major) und „Premier Major“ (Erster Major)[1][2] ein. Auch am dänisch-königlichen Hofe in Kopenhagen dienten Offiziere im Rang des Premiermajors[3].

Wappen des Zarenreichs Russland

Zur Zeit der Regentschaft Katharinas der Großen dienten auch dänische Offiziere, teilweise mit deutscher Herkunft, in den kaiserlich-russischen Streitkräften. So zum Beispiel die Premiermajore Karl Friedrich von Kaltenborn (* 1723), Karl Helmut von Lepel (* 1742) späterer dänischer Generalmajor, Kaspar von Munthe af Morgenstjerne (* 1744) und Christian Karl Pogrell (* 1734)[4]. Mit der Regierungsübernahme des gebürtigen Karl Peter Ulrich Herzog von Schleswig-Holstein (1728–1762) als Zar Peter III. fand in dem kaiserlich-russischen Offizierskorps ein bedeutender Wandel ein. Der preußenfreundliche Fürst leitete den Aufbau einer eigenen Armee ein, in der sich das preußische Vorbild widerspiegelte. In dieser neu formatierten Armee gab es Offiziersdienstgrade des Premier- und Secondmajor, in der Rangfolge stand der Premiermajor zwischen dem Major und Oberstleutnant. Auch hier war die deutsche Herkunft unverkennbar, wie zum Beispiel die Premiermajore: Buckner, Finck, Hein (sen.), Hübner, von Knorring, von Linstow, Ramm (sen.) oder Stasse.[5] Demzufolge wurden auch Premiermajore mit hohen russischen Militärorden ausgezeichnet, zum Beispiel: Premiermajor Fürst Bagration mit dem Orden des Heiligen Wladimir in der 4. Klasse und Premiermajor Graf Witgenstein mit dem Kriegsorden der 3. Klasse.[6]

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

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Römisch-kaiserlich und Königliches Wappen

In einigen Reichsarmeen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde der Dienstgrad Premiermajor eingeführt. So waren die Truppen des Schwäbischen Reichskreises Bestandteil der Reichsarmee des Heiligen Römischen Reiches. Es führte, wie zum Beispiel beim Fürstenbergischen Kreis-Infanterie-Regiment, auch den Dienstgrad Premiermajor. So wurde Karl Freiherr von Neuenstein um 1795 zum Premier-Major des schwäbischen Kreises im Regimente Fürstenberg befördert. Gleichwohl findet auch ein Seconde-Major v. Freystedt Erwähnung.[7]

Wappen von Schweden

In Schweden hatte die Unterteilung des Dienstgrades Major mehr einen finanziellen auf den Sold bezogenen Hintergrund. So wurden in verschiedenen Regimentern um 1758 der Dienstgrad Secondmajor und Premiermajor eingeführt. 1807 wurden im Skaraborg Regiment[8] die Dienstgradgruppierungen von Premiermajor, Premieradjutant und Sekundmajor in Förste Major (Erster Major) und Förste Adjutant umbenannt. Diese Dienstgrade hatten in Schweden bis 1927 Bestand.[9]

Neuestes Reglement der russischkaiserlichen Truppen zu Pferde und zu Fuß: mit taktischen Versuchen: nebst sechs Plans Verlag Prost, 1776 Original von Bayerische Staatsbibliothek Digitalisiert 28. Juli 2011 (Aufgaben des Premiermajores, Seiten 70, 73, 75, 77, 80, 81 und 100) [8]

Einzelnachweise

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  1. Premiermajor. da:Major#Major i forsvaret
  2. Allmänt om officerare (Allgemeines über Offizier). Auf: Militaria – Hans Högman (schwedisch) [1]
  3. Auflistung einiger Premiermajore, in: Kongelig Dansk Hof-og Stats-Calender, Verlag Mercurius, 1832, Original von Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisiert 24. Sept. 2014 [2], aufgerufen am 7. August 2017
  4. Dänische Offiziere der russischen Armee im 18. Jahrhundert in: Institut Deutsche Adelsforschung [3]
  5. Das Kaiserliche Russische Offizierskorps 1762 – Truppenzugehörigkeit deutscher Offiziere im Zarenreich im 18. Jahrhundert. Auf: Institut Deutsche Adelsforschung – Forschungen und Quellennachweise zum deutschen Adel [4], aufgerufen am 7. August 2017
  6. Journal von Rußland, Band 4,Verlag Graff, 1795, Original von Bayerische Staatsbibliothek, Digitalisiert 14. Juli 2011 [5]
  7. Das Fürstlich Fürstenbergische Kontingent. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften. Siebenter Band. Freiburg im Breisgau. In Comission bei Stoll & Bader.1888, Thomas Zech[6]
  8. Skaraborg Regiment en: Skaraborg Regiment (infantry)
  9. Secundmajor und Premiermajor. In SVENSKA AKADEMIENS ORDBOK [7]