Preußensäule (Friedrichsfelde)

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Friedrichsfelder Preußensäule auf dem historischen Dorfanger

Das auf der Grünfläche der Alfred-Kowalke-Straße in Berlin-Friedrichsfelde stehende Kriegerdenkmal wird im Volksmund Preußensäule[1] genannt, weil es an die im Deutschen Krieg 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 auf Seiten Preußens gefallenen Bauernsöhne aus dem Dorf Friedrichsfelde erinnert. Die Gedenksäule steht unter Denkmalschutz.

Das ursprünglich aus weißem Marmor gefertigte Ehrenmal wurde von dem Fürstenwalder Bildhauer Thié gestaltet. Von ihm stammt auch die Gestaltung des sehr ähnlichen, noch adlerbekrönten Kriegerdenkmals in der Friedrichshagener Bölschestraße.[2] Die Preußensäule wurde im Jahr 1876 im Umfeld der Dorfkirche Friedrichsfelde auf dem Dorfanger zur Erinnerung an die acht namentlich genannten Personen aufgestellt. Die Einweihung erfolgte am 18. Oktober 1876. Als Initiator fungierte der Friedrichsfelder Küster Johann Christoph Zemlin.[3] Auf einem um 1880 entstandenem Gemälde ist zu sehen, dass die ursprüngliche weiße Marmorsäule südlich nahe dem Turm der alten, 1891 abgerissenen Kirche stand,[4] – in etwa an der Stelle des heutigen Kirchturms. Vor dem Abriss der alten Kirche hatte die Säule noch eine Umzäunung.[5] Ein Ansichtsfoto von 1908 mit der Säule im Vordergrund und der neuen Kirche im Hintergrund zeigt die Preußensäule an dem der Gegenwart entsprechenden Standort.[6]

Seit dem Zweiten Weltkrieg fehlt die krönende schwarze Adlerfigur. Das durch die Kriegseinwirkungen stark beschädigte Denkmal wurde 1989 abgebaut und durch die Kaulsdorfer Firma Schulz Naturstein GmbH nach historischen Vorlagen aus Sandstein rekonstruiert. Am 19. Oktober 1991 wurde die Nachbildung eingeweiht.

Sockel Ostseite

Auf einem 1,47 Meter hohen, hochrechteckigen Sockel ruht mit einer im attischen Stil profilierten Basis eine 3,5 Meter hohe Rundsäule, die in einer mehrstufigen Deckplatte endet. An allen vier Seiten des Sockels befindet sich ein vertieft angelegtes, profilgerahmtes Feld mit gemeißelter Inschrift.

Auf der Ostseite des Sockels steht unter dem Relief eines Eisernen Kreuzes am Band als Widmung:

Friedrichsfelde seinen in
den Jahren
1866, 1870 u. 1871
gefallenen Söhnen

Die Westseite trägt die Inschrift:

Sockel Westseite
Den Gefallenen zum
Gedächtnis.
Den Lebenden zur
Anerkennung.
Den künftigen Geschlech
tern zur Nacheiferung.

Die Inschrift der Nordseite:

Sockel Nordseite
1866.
Carl Lindicke.
2. Garde Regt. zu Fuss
gef. b. Königsgrätz am 3. Juli
Carl Metzdorf.
Brandg. Füs. Regt. No. 35 verw. b.
Königsgrätz gest. 11. Aug.
Wilhelm Ballwei.
Musketier der 6.Comp.
Brandg. Inf. Regt. No. 35
gest. 6. Aug.

Die Inschrift der Südseite:

Sockel Südseite
1870 u. 1871
Wilhelm Budach
Bn. Füs. Regt. No.35 gef. bei. Mars
la Tour
am 16. Aug.[7]
August Salzmann
Bn. Füs. Reg. No.35 verw. b. Mars la
Tour
am 16. Aug. gest. d. 30. Sept.[7]
Wilhelm Porth
60. Inf. Regt. gef. b. Gravelotte
am 18. Aug.
A. Carl Müller
60. Inf. Regt. verw. b. Gravelotte
am 18. Aug. gest. d. 26. Aug.
Wilhelm Kietzer
3. Garde Garnison Regt.
gest. d. 10. März in Mäinz
Commons: Preußensäule – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friedrichsfelde – Denkmäler. (denkfried.de).
  2. Denkmal - Gefallene Deutsche Einigungskriege. (berlin.de)
  3. Einwohner von Friedrichsfelde mit Karlshorst > Zemlin, E., Lehrerin. In: Berliner Adreßbuch, 1910, Teil V, S. 212 (In Friedrichsfelde, Schlossstraße, ist eine Lehrerin E. Zemlin aufgeführt die höchstwahrscheinlich eine Verwandte des hier genannten Küsters war).
  4. Jubiläum – 60 Jahre Neubau der Dorfkirche Friedrichsfelde. (paul-gerhardt.com)
  5. Foto Südwestansicht mit alter Kirche (artsandculture.google.com)
  6. Ralf Schmiedecke: Berlin-Lichtenberg im Wandel der Zeit. In: Die Reihe Archivbilder. Sutton Verlag, Erfurt 2008, S. 73. ISBN 978-3-86680-280-3
  7. a b Verlustliste:Weitere Details siehe Geburtsort Friedrichsfelde

Koordinaten: 52° 30′ 20,89″ N, 13° 31′ 5,77″ O