Priesterseminar St. Sulpice (Paris)
Das Priesterseminar Saint-Sulpice in Paris war eine Ausbildungsstätte der römisch-katholischen Kirche, die von Jean-Jacques Olier gegründet wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jean-Jacques Olier erhielt am 25. Juni 1642 die Pfarrei Saint-Sulpice in Paris und transferierte dorthin ein Priesterseminar in Vaugirard (heute Teil des 15. Arrondissements von Paris), das sich noch in der Gründungsphase befand. Nach der Gründung der Kongregation der Sulpizianer übernahmen diese die Leitung. Jean-Jacques Olier ließ ein Seminar bauen, das im Jahr 1651 als Grand Séminaire für Alumnen aller französischen Bistümer eingeweiht wurde. Dieses Gebäude wurde in der Revolution enteignet und 1811 niedergerissen. In den Wirren dieser Zeit führte Jacques-André Émery das Seminar und die Kongregation. Von 1820 bis 1838 wurde ein neues Gebäude gebaut, das bis 1906 als Seminar bestand, als es durch das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat aufgelöst wurde. Damals wurde dorthin ein Teil des Finanzministeriums verlagert. Das Generalat der Sulpizianer und das Seminar zogen nach Issy-les-Moulineaux, wo sie sich bis heute befinden.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jean-Jacques Olier machte Saint-Sulpice zum Zentrum der École française de spiritualité. Dank deren Popularität in Frankreich wurde das Priesterseminar äußerst berühmt und bildete viele bedeutende Kleriker Frankreichs bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts aus. Saint-Sulpice nahm großen Einfluss auf die Priesterpersönlichkeit des französischen Klerus weit über die Kongregation der Sulpizianer hinaus.
Bedeutende Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philippe Molac: Histoire d'un dynamisme apostolique: la compagnie des prêtres de Saint-Sulpice. Cerf, Paris 2008, ISBN 978-2-204-08713-1.
- Henry Joly: La compagnie de Saint-Sulpice Bloud et Gay, Paris 1914.