Primmodell
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In der Modelltheorie, einem Teilgebiet der mathematischen Logik, nennt man ein Modell einer Theorie Primmodell, wenn sich dieses Modell in jedes Modell dieser Theorie elementar einbetten lässt.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden ist eine abzählbare Theorie ohne endliche Modelle.
ist ein Primmodell der Theorie genau dann, wenn für alle mit eine Abbildung existiert mit
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der algebraische Abschluss des Primkörpers (bzw. ) ist ein Primmodell der Theorie der algebraisch abgeschlossenen Körper der Charakteristik (bzw. 0).
- ist ein Primmodell der dichten linearen Ordnungen ohne Extrema.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aus dem Satz von Löwenheim-Skolem folgt, dass ein Primmodell abzählbar ist.
- Ist -kategorisch, so ist das abzählbare Modell ein Primmodell.
- Zwei Primmodelle einer Theorie sind isomorph.
- Eine Theorie hat genau dann ein Primmodell, wenn die isolierten Typen dicht liegen.
Beispiel einer Theorie ohne Primmodell
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Theorie der Sprache besitzt kein Primmodell: Die Sprache enthält für jedes ein einstelliges Prädikat .
(Zur Notation: ist die Menge aller endliche Folgen, die nur aus Nullen oder Einsen bestehen.)
Die Axiome der Theorie sind ( durchläuft alle endlichen Folgen):
Die Theorie hat keine isolierten Typen und daher auch kein Primmodell.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilfrid Hodges: Model theory. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-30442-3.
- Chang, Chen C., Keisler, H.Jerome: Model Theory. Amsterdam [u. a.], North-Holland, 1998.
- Prestel, Alexander: Einführung in die Mathematische Logik und Modelltheorie. Vieweg, Braunschweig 1986. (Vieweg-Studium; 60: Aufbaukurs Mathematik). ISBN 3-528-07260-1. 286 S.
- Philipp Rothmaler: Einführung in die Modelltheorie. Spektrum Akademischer Verlag, 1995, ISBN 978-3-86025-461-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Ziegler: Skript Modelltheorie 1. (PDF; 649 kB)