Princess Amelia

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Princess Amelia
Risszeichnung des ähnlichen britischen Dreideckers Cambridge mit 80 Kanonen von 1755.
Risszeichnung des ähnlichen britischen Dreideckers Cambridge mit 80 Kanonen von 1755.
Schiffsdaten
Flagge Großbritannien Großbritannien
Schiffstyp Linienschiff (Dreidecker)
Klasse Einzelschiff
Bauwerft Woolwich Dockyard, London
Baukosten 45.062 £
Bestellung 28. März 1751
Kiellegung 15. August 1751
Taufe 1. November 1755
Stapellauf 7. März 1757
Indienststellung 2. Mai 1757
Außerdienststellung 21. Juli 1783
Streichung aus dem Schiffsregister November 1788
Verbleib Im März 1818 zum Abbruch verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 50,29 m (Lüa)
Breite 14,34 m
Tiefgang (max.) 5,21 m
Vermessung 1.579 3994 tons (bm)
 
Besatzung 650 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

80 Kanonen

  • 26 × 32-Pfünder
  • 26 × 18-Pfünder
  • 24 × 9-Pfünder
  • 4 × 6-Pfünder

Die Princess Amelia war ein 80-Kanonen-Linienschiff 3. Ranges der britischen Marine, das von 1757 bis 1783 in Dienst stand.

Das am 28. Märzjul. / 8. April 1751greg. bestellte Schiff wurde von dem Surveyor of the Navy Joseph Allin dem Jüngeren nach den Richtlinien des 1745 Establishment[A 1] entworfen und unter der Bauaufsicht des Schiffbaumeisters Israel Pownoll im Marinearsenal von Woolwich (London) am 15. August 1751 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 7. März 1757 und die Indienststellung am 2. Mai 1757. Das mit Baukosten von 45.062 Pfund 12 Schilling und 7 Pence (siehe Pfund Sterling) zu Buche schlagende Schiff war, neben der 1755 vom Stapel gelaufenen Cambridge, der letzte Dreidecker mit 80 Kanonen der britischen Marine.[1]

Einsatzgeschichte

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Seeschlacht auf der Doggerbank

Bei Indienststellung der Princess Amelia befand sich Großbritannien im Krieg mit Frankreich und seinen Verbündeten (Siebenjähriger Krieg). Das Schiff war daher ab September 1757, als Flaggschiff von Konteradmiral Thomas Brodrick, Teil der britischen Landung bei der französische Stadt Rochefort. Diese konnte aber durch die Franzosen abgewehrt werden. Anschließend verlegte das Schiff ab Februar 1758 nach Nordamerika, wo es an der Belagerung der Festung Louisbourg, unter Admiral Edward Boscawen, und 1759 an der Belagerung von Québec beteiligt war. Diesem folgte 1761 die Operation zur Besetzung der französischen Insel Belle-Île vor der bretonischen Küste. Mit Unterzeichnung des Friedens von Paris am 10. Februar 1763 endete der Krieg zwischen Großbritannien und Frankreich.

Die Princess Amelia, war bereits am 23. Januar 1763 im Zuge der friedenbedingten Flottenverkleinerung außer Dienst gestellt und aufgelegt worden. In den beiden folgenden Jahren wurde das Schiff für 13.363 Pfund 3 Schilling und 10 Pence bei der Marinewerft in Portsmouth überholt. Ein Reaktivierung erfolgte im ersten Halbjahr 1771 für 9.347 Pfund 11 Schilling und 7 Pence. Hierbei wurde die Princess Amelia ausgerüstet um Vizeadmiral George Rodney, dem Kommandeur der Jamaica Station, zwischen Juni 1771 und September 1773 als Flaggschiff zu dienen. Nach Rückkehr von diesem Einsatz wurde sie wiederum außer Dienst gestellt und aufgelegt.

Ein erneute Reaktivierung erfolgte im Zuge des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Die Princess Amelia wurde aber nur in europäischen Gewässern eingesetzt und war im August 1781 an Schlacht auf der Doggerbank gegen die niederländische Marine beteiligt, wobei ihr Kommandant John Macartney getötet wurde. Diesem Einsatz folgte eine Beteiligung im Oktober 1782, als Flaggschiff von Konteradmiral Sir Richard Hughes, an der Seeschlacht am Kap Spartel gegen eine spanisch-französische Flotte. Nach Ende des Krieges wurde das Schiff am 21. Juli 1783 ein weiteres Mal außer Dienst gestellt. Im November 1788 wurde es an das Board of Customs (Zollbehörde) übergeben und damit von der Marineliste gestrichen.

Am 24. März 1818 verlegte das alte Schiff vom Stangate Creek am Medway nach Sheerness, wo es ab 11. Juni für 2.610 Pfund verkauft wurde.[1]

Technische Beschreibung

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Die Princess Amelia war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 50,29 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 14,34 Metern und einen Tiefgang von 5,21 Metern.[1] Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den zwei Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Bewaffnung bestand aus 80 Kanonen.

Unteres
Batteriedeck
Mittleres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 26 × 32-Pfünder 26 × 18-Pfünder 24 × 9-Pfünder 4 × 6-Pfünder 80 Kanonen
(349,195 kg)

Die Besatzung hatte eine Stärke von 650 Mann.

Liste der Kommandanten

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Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
Kapitän Richard Edwards 2. Mai 1757 30. Mai 1757
Kapitän Edward Pratten 30. Mai 1757 18. Juni 1757
Kapitän Samuel Graves 18. Juni 1757 19. Oktober 1757
Kapitän Philip Durell 19. Oktober 1757 6. Januar 1758
Kapitän John Bray 6. Januar 1758 6. April 1761
Kapitän John Montagu 6. April 1761 22. Juni 1762
Kapitän Richard Howe 22. Juni 1762 23. Januar 1763
außer Dienst bzw. aufgelegt
Kapitän Samuel Marshall 24. Januar 1771 31. Mai 1773
Kapitän Andrew Barkley 31. Mai 1773 24. September 1773
außer Dienst bzw. aufgelegt
Kapitän Digby Dent 26. Dezember 1776 3. Dezember 1778
Kapitän George Robinson Walters 13. Dezember 1778 1. Oktober 1779
Kapitän John Macartney 1. Oktober 1779 5. August 1781
Kapitän Billy Douglas 15. August 1781 10. Juli 1782
Kapitän John Reynolds 10. Juli 1782 16. April 1783
Kapitän John Willett Payne 16. April 1783 20. Juli 1783
  1. Als 1745 Establishment wird eine Richtlinie für Bewaffnung und Abmessungen von Schiffen bezeichnet, die für die Royal Navy zwischen 1747 und 1766 gebaut wurden.

Ähnliche Schiffe

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  • Cumberland – englisches 80-Kanonen-Schiff (Dreidecker) von 1695
  • Tonnant – französisches 80-Kanonen-Schiff (Zweidecker) von 1743
  • Brian Lavery: The Ship of the Line Band 1: The development of the battlefleet, 1650–1850. Conway Maritime Press, London 2003, ISBN 0-85177-252-8 (englisch).
  • Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail 1714 to 1792: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2007, ISBN 978-1-84415-700-6 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. a b c Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail 1714 to 1792., S. 26.