Privatgymnasium Borromäum

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Privatgymnasium Borromäum
Das Privatgymnasium Borromäum in Salzburg
Schulform Gymnasium
Gründung 1849
Adresse Gaisbergstraße 7
5020 Salzburg
Ort OsterreichÖsterreich Salzburg, Österreich
Bundesland Salzburg
Staat Österreich
Koordinaten 47° 48′ 2″ N, 13° 3′ 51″ OKoordinaten: 47° 48′ 2″ N, 13° 3′ 51″ O
Träger Erzdiözese Salzburg
Leitung Maria Weikinger
Website www.borromaeum.at

Das Privatgymnasium Borromäum ist ein Erzbischöfliches Privat-Gymnasium in Salzburg, es war bis zum Herbst 2020 die letzte reine Bubenschule Österreichs. Schulerhalter ist die Erzdiözese Salzburg.

1849 erhielt der seit 1836 existierende Konvikt des Erzbistums Salzburg eine eigene Lehranstalt: das „Collegium Borromaeum“ im ehemaligen Graf-Lodron-Laterano-Primogenitur-Palast (seit 1978 in den Gebäudekomplex Neues Mozarteum integriert). Die Schule ist benannt nach dem hl. Kardinal Karl Borromäus aus der ital. Adelsfamilie Borromeo. Anfangs zogen 40 Buben ein, die im Akademischen Gymnasium in dem Universitätsgebäude unterrichtet wurden.

1879 wurde es als „Fürsterzbischöfliches Privatgymnasium Collegium Borromaeum“ staatlich anerkannt. Mit der Errichtung war das Ziel verbunden, zur Heranbildung zukünftiger Geistlicher beizutragen, auch wenn sich nicht alle für diese Laufbahn entschieden. Um 1900 wurden bereits 200 Knaben unterrichtet, die fast alle in dem Internat am Mirabellplatz untergebracht werden.

1910 zog die Schule auf die Arenberggründe (Stadtteil Parsch) um. Die Pläne hierzu entwarfen Matthäus Schlager sowie Balthasar Kaltner (Weihbischof von Salzburg). Das Gebäude wurde von Kardinal Johannes Katschthaler eingeweiht.

1914 - 1918 Im Ersten Weltkrieg wird ein Teil des Hauses ein Militärspital. In den letzten Kriegsjahren war der Mangel an Heizmaterial und Lebensmitteln sehr groß. Von den 74 zum Kriegsdienst eingezogenen Schülern sind 45 gefallen. 1918 Nach dem Krieg konnte mit Hilfe amerikanischer Gönner der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden.

1938 wurde die Schule durch das NS-Regime enteignet und in Gaismair-Hof umbenannt.

1939 wurde es in die „NS-Erziehungsanstalt Kreuzberg“ umgewandelt. In dem Gebäude wurden auch Ämter des Reichsnährstandes untergebracht.

1946 nahm das Borromäum wieder seinen Schul- und Internatsbetrieb auf.

1951 wurde ab dem 31. Juli im Borromäum eine dreitägige internationale Pfadfinderkonferenz abgehalten. Es kamen Delegationen aus 34 Ländern. Die Konferenz wurde von Lady Olave Baden Powell of Gilwell eröffnet. Die Konferenz war der Auftakt zum Weltjamboree in Bad Ischl 1957, an dem dann 15.000 Personen aus der weltweiten Pfadfinderbewegung teilgenommen haben.

1962/63 konnten 23.000 m² Grundstücke von der angrenzenden Landwirtschaft erworben werden. Auf diesem Gelände entstanden die Sportanlagen der Schule, wobei auch Hühner und Schweine gehalten wurden und Gemüse für den Eigenbedarf des Internatsbetriebes angebaut wurde.

Ab den 1980er Jahren ging der Internatsbetrieb stark zurück und wurde 2001 ganz eingestellt. In den Internatsräumen wurden verschiedene Institute der Erzdiözese, darunter auch die „Katholische Pädagogische Hochschule Edith Stein“ für die Ausbildung katholischer Religionspädagogen, untergebracht.

2002 bis 2006 wurde das Borromäum saniert.

Seit 2020 wurde die Schule in ein Gymnasium für Buben und Mädchen umgewandelt, wobei 2022 etwa 460 Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden. Als Schwerpunkte werden Musik sowie Natur und Technik gepflegt.

2022 werden auf den freien Grundstücken von der Erzdiözese Wohnhäuser für den allgemeinen Wohnungsmarkt zur Vermietung gebaut.

  • 2014–2024 Winfried Penninger
  • Ab 2024 Maria Weikinger

Das EB.-PG. Borromäum verfügt über weitläufige Außenflächen inklusive mehrerer Fußballfelder, einem Beachvolleyballplatz, einem Street-Soccer-Platz, Sprint- und Weitsprungstrecken und einer Laufrunde, genannt die „Borromäumsrunde“. Eine großräumige Sporthalle rundet das sportliche Angebot ab.

Das Gebäude beherbergt einen Kunstsaal, zwei Werkräume, zwei Musiksäle, und einen Meditationsraum. Zudem einen Biologie/Chemiesaal, einen Physiksaal, eine Bibliothek sowie zwei große Computerräume. Der alte Turnsaal ist heute der sogenannte „Festsaal“ und wird für Feierlichkeiten und Veranstaltungen genutzt. Des Weiteren befindet sich im Mittelteil des Gebäudes der Speisesaal der Schüler sowie eine hauseigene Kirche. Im obersten Stockwerk ist zudem ein Oratorium untergebracht.

Die Speisen der Schüler und der Lehrerschaft werden frisch in der Küche des Hauses zubereitet, in der Großen Pause können die Schüler zudem Jause an einem Kiosk im Atrium des Gebäudes erwerben.

Zurzeit sind große Umbauarbeiten des Geländes sowie Umstrukturierungen des Schulbetriebs in Planung.[1] Auf dem Bildungscampus wird eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik mit 16 Klassen und mit zugehörigem Kindergarten errichtet. Entlang der Gaisbergstraße entstehen auch mehrere Baukörper mit Mietwohnungen und Geschäftszeilen.

Pro Jahrgang der Unterstufe werden zwei bis drei erste Klassen aufgenommen, jede mit einem Schwerpunkt (Naturwissenschaften oder Musik), der zumindest bis zur Oberstufe weitergeführt wird. Je nach Anzahl der Schüler des Jahrgang beim Eintritt in die Oberstufe, werden eine bis drei Klassen (nach etwaiger Zusammenlegung) weitergeführt, wobei nach Möglichkeit der Schwerpunkt beibehalten wird.

Die Schule wird ab dem Herbst 2020 erstmals in ihrem mehr als 100-jährigen Bestehen Mädchen aufnehmen. Damit gibt es in Österreich ab Herbst 2020 keine reinen Bubenschulen mehr.[1]

Schüler und Absolventen

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  • Magda Krön: Das Borromäum. Vom Knabenseminar zum modernen Gymnasium. In: Bastei – Magazin des Stadtvereins Salzburg. 71. Jahrgang, 2022, S. 12–14.
  • Otto Hauck, Magda Krön: Zukunft Bildungscampus. In: Bastei – Magazin des Stadtvereins Salzburg. 71. Jahrgang, 2022, S. 15.
Commons: Borromäum (Salzburg) – Sammlung von Bildern
  • Georg Eder: Untergang und Auferstehung des Borromäums 1938–1946. Online (abgerufen am 11. März 2012; PDF; 436 kB)

Einzelnachweise

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  1. a b Salzburger Nachrichten: Borromäum: "Mit den Mädchen kommt neues Leben in die Schule". Abgerufen am 15. Juli 2019.