Produktkette
Die Produktkette (engl. Chain of Custody) dokumentiert den Fluss von Materialien und Rohstoffen über mehrere Stationen bis zum Endprodukt. Sie ist wichtig für die Zertifizierung von Rohstoffen und deren Rückverfolgbarkeit. Um sicherzustellen, dass die Endprodukte auch wirklich die Anforderungen des Standards erfüllen verfolgen die Initiativen den Materialfluss über die Produktkette hinweg.[1] So soll zweifelsfrei nachvollziehbar sein, ob ein Rohstoff aus nachhaltiger Gewinnung stammt. Häufig enthalten Endprodukte wie Papier Material aus unterschiedlichen Quellen. Deshalb werden auch Mindestwerte festgelegt, wie hoch der Anteil nachhaltiger Materialien sein muss, damit das Endprodukt noch das Siegel tragen darf.[2] Über die Zertifizierung der Produktkette wird Nachhaltigkeit über die gesamte Lieferkette bescheinigt.[3][1]
Die Zertifizierung der Produktkette ist aufwendig, da die Produktketten sehr komplex sein können, mit fünf bis neun Stationen an geografisch unterschiedlichen Orten, von Rohstoffgewinnung in der Mine bis zum Endprodukt.[1][4] Zudem gibt es zehntausende Produzenten der Metalle Zinn, Tantal, Wolfram und Gold. Deshalb macht sich das Conflict-Free Smelter Program Chokepoints zunutze.[4] In diesem Fall sind das die Schmelzanlagen und Raffinerien. Von diesen gibt es nach einer Schätzung von Young (2015) etwa 500 weltweit, aber lediglich 200 bis 300 produzieren Materialien für die Elektronik-, Automobil- und Luftfahrtindustrie.[4] So eignen sich diese Chokepoints, um den Materialfluss zu überwachen.[4] Es ist auch der letzte Punkt, an dem die Herkunft überprüft werden könnte, denn nach dem Schmelzprozess ist diese nicht mehr feststellbar.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Renzo Mori Junior, Daniel M. Franks & Saleem H. Ali: Designing Sustainability Certification for Impact: Analysis of the design characteristics of 15 sustainability standards in the mining industry. Brisbane 2015 (englisch, researchgate.net [PDF]).
- ↑ Ben Cashore & Graeme Auld: Forestry Review. In: Mike Barry et al. (Hrsg.): Toward Sustainability: The Roles and Limitations of Certification. RESOLVE, Inc., Washington, D.C. 2012, S. A90.
- ↑ Mike Barry et al.: Toward Sustainability: The Roles and Limitations of Certification. RESOLVE, Inc., Washington, D.C. 2012 (englisch, resolv.org [PDF]).
- ↑ a b c d e Steven B. Young: Responsible sourcing of metals: certification approaches for conflict minerals and conflict-free metals. In: The International Journal of Life Cycle Assessment. 2015, S. 14, doi:10.1007/s11367-015-0932-5 (englisch, link.springer.com).