Proto-Koreanische Sprache
Die proto-koreanische Sprache ist eine rekonstruierte Vorform der koreanischen Sprache. Sie wurde in der Bronze- und Eisenzeit gesprochen.
Als die drei Königreiche Koreas gebildet wurden, hatte Proto-Koreanisch sich bereits zu Alt-Koreanisch entwickelt.[1]
Grammatik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koreanisch besitzt agglutinierende Morphologie und Adpositionen um grammatische Fälle zu unterscheiden. Unter anderem teilt es sich auch einige Ähnlichkeiten mit Japanisch und Ainu.
Vokabular
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altkoreanische Wörter kommen größtenteils in einer mehrsilbigen Form vor und weisen Vokalharmonie als auch eine KVK(V)-Struktur auf. Die Personalpronomen für ich, wir, du sind entsprechenderweise na, uri and nə. Es lassen sich vereinzelte Kognate zu benachbarten Sprachfamilien aufzufinden, hauptsächlich mit der Proto-Japanischen aber auch mit der Proto-Tungusischen.[2] Das Wort für Buddha, ist z. B. in Altjapanisch als */pətəkəɨ/ und in Mandschu als fucihi aufzufinden, jedoch lässt sich die irreguläre Konsonantenparallele der letzten Silbe nur durch einen koreanisches Ursprung erklären, da die vorigen Sprachen keinerlei Kontakt zueinander hatten.[3] Das Wort für Buddha hatte somit den phonetischen Wert */putəke/, während die letzte Silbe laut Thomas Pellard auf den Adelstitel aus Goguryeo und Buyeo 加 *kə zurückgeführt werden kann. Der erste Wortbestandteil ist von dem mittelchinesischen Wort bɨu duo und letztendlich von Sanskrit Buddha abgeleitet.[3]
Numerale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vorhandenen Proto-Koreanischen Numerale sind mithilfe von Texten belegt, die jedoch in chinesischen Schriftzeichen geschrieben wurden.
Proto-/Altkoreanisch[4] | Mittelkoreanisch[5] | Frühmodernes Koreanisch | |
---|---|---|---|
1 | *hət(V)-/*hətan | hʌnáh | hʌna |
2 | *tupɨr | tǔlh | tul |
3 | se-/*seki | sə̌jh | səyhs |
4 | ne-/*neki | nə̌jh | nəyhs |
5 | *tasəs | tasʌ́s | tasʌs |
6 | *jəsəs | jəsɨ́s | jəsəs |
7 | *nirkup | nilkúp | ilkop |
8 | *jətərp | jətɨ́lp | jʌtʌp |
9 | *ahop | ahóp | ahop |
10 | *jer | jə́lh | jəl |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 최기호, 국어사 서설 "The History of the Korean Language", 제8회 국외 한국어교사 연수회 "8th Research Conference of Korean Language Teachers Abroad", 2004
- ↑ Vovin, Alexander (2006), “Why Manchu and Jurchen Look So Un-Tungusic”, in Alessandra Pozzi, Juha Janhunen and Michael Weiers, editors, Wiesbaden: Harrassowitz, pages 255–266
- ↑ a b Pellard, Thomas (2014), “The Awakened Lord: The Name of the Buddha in East Asia” in Journal of the American Oriental Society.
- ↑ ——— (2012), "The relationship between Japanese and Korean" (PDF), in Tranter, Nicolas (ed.), The Languages of Japan and Korea, Routledge, pp. 24–38, ISBN 978-0-415-46287-7.
- ↑ Lee, Ki-Moon; Ramsey, S. Robert (2011), A History of the Korean Language, Cambridge University Press, ISBN 978-1-139-49448-9.