Pseudoanthidium tenellum
Pseudoanthidium tenellum | ||||||||||||
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Pseudoanthidium tenellum, Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pseudoanthidium tenellum | ||||||||||||
(Mocsáry, 1879) |
Pseudoanthidium tenellum (Synonym: Anthidium tenellum) ist eine kleine dunkle Wildbiene mit hellen Flecken und hellen Beinen aus der Familie der Megachilidae. Sie wird auch Salzsteppen-Zwergwollbiene genannt.[1][2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Zwergwollbiene wird 7 bis 8 mm groß, die Weibchen sind schwarz gefärbt, jedoch mit weißen Flecken am Hinterleib und am Hinterkopf ja einen halbmondförmigen gelben Fleck. Ihre Beine sind orangerot. Ihre, für die Megachilidae typische, Bauchbürste ist weiß. Die Männchen tragen am Kopf weiße Behaarung, das Gesicht (Clypeus und Mandibeln) ist weißlich, ihre Beine sind heller als bei den Weibchen. Die Art ist sehr ähnlich wie Pseudoanthidium nanum.[3][1]
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pseudoanthidium tenellum ist eine ausgesprochen seltene Art, jedoch mit sehr weiter Verbreitung, die in einigen europäischen Ländern gefunden wurde. Sie ist in Ungarn und im Süden der Slowakei nachgewiesen, sowie in Rumänien, Bulgarien, Serbien, Deutschland und Österreich. Die Art ist auch aus Algerien gemeldet und andererseits sie wurde auch in Tadschikistan und sogar in der Nähe von Nowosibirsk nachgewiesen.[2][4][5]
In Deutschland ist P. tenellum erst seit dem Jahr 1996 aus Sachsen-Anhalt nachgewiesen, in Österreich kommt sie im Burgenland und in Niederösterreich vor.[2]
Pseudoanthidium tenellum kommt in Deutschland auf Salzböden vor, in Ungarn sind sie in Feucht-Gebieten mit Röhricht, mit reicher Bienen und Wespenfauna verbreitet.[2][4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist solitär, sie bildet eine Generation im Jahr, in Mitteleuropa fliegt sie von Juni bis Ende August. Die Weibchen sammeln Pollen von Korbblütlern der Unterfamilie Carduoideae.[2] Erst vor kurzem wurden Nester der Art beschrieben.[4] Sie sind in Rohrkolben (reed galls), jeweils 2 bis 5 Brutzellen sind in einem Nest, die mit weißen oder gelben Pflanzenfasern umgeben sind. Ein Eingang ist nicht zu erkennen.
Parasiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurden Stelis punctulatissima, Gasteruption nigrescens (Gasteruptiidae), Leucospis biguetina (eine Erzwespe) und Miltogramma punctata (Sarcophagidae) als Parasiten gefunden.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Paul Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. E. Ulmer, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8186-0123-2, S. 578, 586.
- ↑ a b c d e Scheuchl E., Willner W.: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2016, ISBN 978-3-494-01653-5, S. 792.
- ↑ Wollbienen: Anthidium tenellum. Abgerufen am 11. Februar 2023.
- ↑ a b c d Petr Bogusch, Petra Houfková Marešová, Alena Astapenková, Petr Heneberg: Nest structure, associated parasites and morphology of mature larvae of two European species of Pseudoanthidium Friese, 1898 (Hymenoptera, Megachilidae). In: Journal of Hymenoptera Research. Band 92, 31. August 2022, ISSN 1314-2607, S. 285–304, doi:10.3897/jhr.92.87215 (pensoft.net [abgerufen am 11. Februar 2023]).
- ↑ Megachilid bees (Hymenoptera: Megachilidae) of the forest-steppe and steppe zones of the West Siberian Plain to the eastward of Irtysh River - Far Eastern Entomologist. Abgerufen am 13. Februar 2023.