Puppendoktor
Als Puppendoktor bezeichnet man einen Restaurator von Puppen. Analog wird die Werkstatt des „Puppendoktors“ oft als „Puppenklinik“ bezeichnet.
Der Beruf des Puppendoktors bzw. -restaurators ist staatlich nicht anerkannt und wird meist durch ein Praktikum erlernt. Besonders kostbare Puppen werden allerdings auch durch ausgebildete Restauratoren anderer Fachgebiete restauriert, etwa die Porzellanköpfe durch Keramikrestauratoren oder die Kleider durch Fachleute für Textilien.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Berufszweig entstand mit der starken Verbreitung empfindlicher Wachs- oder Porzellanköpfe bei Puppen. Hauptsächlich werden Puppen aus Celluloid (z. B. Schildkröt), Porzellan, Wachs, Holz und Stoff restauriert.
In Österreich und Deutschland waren es bis vor einigen Jahren meistens Friseure, die sich der Reparatur an Puppen annahmen. Dieses lag vor allen Dingen auch daran, dass Puppen früher oftmals Perücken aus Echthaar besaßen, die bei Friseuren angefertigt wurden.
Manche Puppendoktoren bieten ihre Dienste auch auf einschlägigen Fachmärkten für Antiquitäten oder altes Spielzeug an. Dabei werden allerdings nicht nur alte Puppen restauriert, die als Antiquitäten gelten können, sondern auch neuere Stücke, die als liebgewordene Kindheitserinnerung von ihren mittlerweile erwachsenen Besitzern zur Reparatur gebracht werden.
Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Populär wurde der Beruf des Puppendoktors auch als Gestalt der DDR-Kindersendung Unser Sandmännchen (Frau Puppendoktor Pille mit der großen klugen Brille[1]).
- Richard C. Schneider stellte in seinem Videoblog Wo Europa begann die Puppenreparaturwerkstatt Squatriti in Rom vor.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutschlandkarte „Puppen- und Teddykliniken“ des ZEITmagazins, 12. Oktober 2016
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lena Mastalerz: Ein Leben voller Anekdoten. Porträt: Die meisten Menschen kennen sie nur als Frau Puppendoktor Pille: die Schauspielerin Urte Blankenstein. Märkisches Medienhaus, Frankfurt/Oder 20. Juli 2024, S. 10 und 12 (16 S., „Der Randberliner“, Märkischer Sonntag, Sonderveröffentlichung vom 20. Juli 2024).