Qinjing

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Das Buch namens Qínjīng (chinesisch 禽經 / 禽经, Pinyin Qínjīng – „Klassiker der Vögel“) ist das früheste ornithologische Werk Chinas. Der Überlieferung nach wurde es von Shi Kuang (Shī Kuàng, 师旷) in der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen verfasst und von Zhang Hua (张华) (232–300)[1] aus der Zeit der Westlichen Jin-Dynastie kommentiert. 1 Heft (juan).[2]

Da darin Werke aus der Zeit nach Shi Kuang zitiert werden, sogar bis in die letzten Jahre der Südlichen Song-Dynastie hinein, ist leicht ersichtlich, dass sowohl die Verfasserangabe als auch die Angaben zum Kommentator (d. h. Zhang Hua aus der Zeit der Jin-Dynastie) falsch sind.

Lu Dian (1042–1102) aus der Nördlichen Song-Dynastie hat es in seinem Tierbuch namens Piya zuerst zitiert;[3] wahrscheinlich ist es ein unter einem anderen Namen veröffentlichtes Werk der Tang- oder Song-Zeit.

Das Buch berichtet über den (chinesischen mythischen) Phönix (fènghuáng) und mehrere Dutzend weitere bekannte Vogelarten, wie zum Beispiel Krähe, Fasan, Geier, Kranich, Kuckuck oder Rebhuhn. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Ökologie, außerdem schenkt es der Anpassung des Körperbaus Aufmerksamkeit. Zum Beispiel heißt es darin: „Der Lebenszweck des Pelikans ist das Wasser, der des Spechtes das Holz.“ „Lebewesen fressende Vögel haben einen langen Schnabel, Körnerfresser einen kurzen.“ Nahezu sämtliches Wissen dieses Werkes ist durch Beobachtung erworben, es hat eine gewisse wissenschaftliche Bedeutung.

Es ist eine wichtige Quelle zur Geschichte der chinesischen Ess- und Trinkkultur.

Shi Kuang: der legendäre Musikmeister Kuang

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Der angebliche Verfasser Shi Kuang („Musikmeister Kuang“) war ein berühmter Musiker des chinesischen Altertums, der am Hof von Herzog Ping (Jin Ping gong) im alten Staat Jin der Frühlings- und Herbstperiode tätig war und für sein gutes Gehör bekannt war. Der Legende nach wurde er ohne Augen geboren. Über ihn sind viele Legenden verbreitet; unter anderem ist von ihm im Buch Zhuangzi, und vor allem im reichen Legendenschatz des Zuozhuan des Öfteren die Rede. Es wird berichtet, dass er dem Herzog Ping den Angriff der Armee des Staates Qi auf den Staat Jin berichtete; aus den Vogelrufen wusste er, wann sich Qi zurückzog.

Weitere ornithologische Aufzeichnungen

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Frühe ornithologische Aufzeichnungen sind noch das in der alten Bücherreihe Tang Song congshu enthaltene Werk namens Guihai qinzhi 1 juan[4] „Aufzeichnungen über Vögel aus Guihai (d. h. aus dem fernen Süden) in einem Heft (juan)“ Es stammt von Fan Chengda (1126–1193), dem Politiker und Dichter der Südlichen Song-Dynastie, der auch für seine Reiseberichte bekannt ist.

Wichtige Drucke (Auswahl)

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Das Buch fand in vielen alten Bücherreihen Aufnahme (z. B. im Tang Song congshu oder im prestigeträchtigen Siku quanshu der Qianlong-Ära), woraus auf seine Popularität und seinen hohen Stellenwert geschlossen werden kann.

Moderne Ausgaben

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Unter dem Titel Shi Kuang Qinjing wurde die Ausgabe der Bücherreihe namens Umfassende Sammlung von Congshu im Jahr 1991 im Verlag Zhonghua shuju 中华书局 in Peking nachgedruckt. Sie hat die ISBN 7-101-00894-1.

  • Cihai („Meer der Wörter“ – 辞海, chinesisch).
  • Zhongguo pengren wenxian tiyao („Übersicht der wichtigen Literatur der chinesischen Ess- und Trinkkultur“ – 中国烹饪文献提要, chinesisch).
  • Zhongguo renming da cidian – lishi renwu juan („Großes chinesisches Personenlexikon. Band: Historische Persönlichkeiten“ – 中国人名大辞典: 历史人物卷). Shanghai Lexicographical Publishing House[5], Shanghai 1990, ISBN 7-5326-0033-5 (chinesisch).

Einzelnachweise

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  1. Von ihm stammt der „Aufzeichnung der Naturkunde“ (Bowu zhi, 博物志 ‚Aufzeichnung der reichhaltigen Dingen der Natur‘), von dem ein früher Druck in der Büchersammlung namens Mice huihan enthalten ist. Dieses Buch wurde von R. Greatrex ins Englische übersetzt: The Bowu zhi. An Annotated Translation (Stockholm 1987). Fan Ning 范宁 hat eine kritische moderne chinesische Edition besorgt, sie ist unter dem Titel Bowu zhi jiaozheng (博物志校正 ‚abgeglichene Aufzeichnung der Naturkunde‘) erschienen, Beijing: Zhonghua shuju, 1980. Die gesammelten Schriften des Zhang Hua tragen den Titel Jin Zhang Sikong ji und sind in der Buchreihe Han Wei Liuchao baisan mingjia ji enthalten.
  2. Unsere Darstellung stützt sich überwiegend auf die Angaben im Cihai und im Zhongguo pengren wenxian tiyao, wobei letzteres es chronologisch auf den ersten Blick zunächst unter der Jin-Dynastie einordnet.
  3. Seine gesammelten Schriften sind unter dem Titel Taoshan ji erschienen, ein bekannter Druck ist der der Bücherreihe Juzhenban congshu; ein bekannter Druck des erwähnten Buches Piya ist im Sammelwerk Wuya quanshu (五雅全书) enthalten.
  4. Zhongguo pengren wenxian tiyao, S. 8.
  5. „Shanghai Lexicographical Publishing House“ (chinesisch 上海辭書出版社 / 上海辞书出版社, Pinyin Shànghǎi Císhū Chūbǎnshè)