Quarkkäulchen
Quarkkäulchen (von mitteldeutsch Kaule „Kugel“) oder Quarkkeulchen, vogtländisch als Gebackene Kließ oder Quarkkließle bezeichnet, sind flache, in der Pfanne gebratene Klößchen aus Quarkteig, die in Form und Größe flachen Frikadellen ähneln.[1]
Zubereitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Teig der sächsischen Süßspeise besteht aus geriebenen Pellkartoffeln und magerem Quark, sowie Eiern und Mehl. Das Verhältnis von Kartoffeln zu Quark variiert von Rezept zu Rezept recht stark (z. B. 3:1,[2] 7:5,[3] 4:3[4] oder gar 1:1[5][6]), dabei gilt: je mehr Mehl durch Kartoffeln ersetzt wird, desto lockerer wird der Teig.[7] Gewürzt wird der Teig mit Zucker und Zimt und abgeriebener Zitronenschale oder Zitronensaft. Zur Verfeinerung können Rosinen zugegeben werden, die zuvor wahlweise in braunen Rum eingelegt wurden.[2] Aus dem Teig werden bis zu 1 cm dicke[8] Frikadellen geformt, welche in heißem Fett beidseitig goldbraun gebraten werden.
Beilagen und Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch warm mit Zimtzucker bestreut werden die Käulchen mit Kompott serviert.[4][2] Meist gibt es Apfelmus dazu,[3] in einigen Regionen Sachsens auch Pflaumenmus.[8] Als Nachtisch werden sie oft mit Puderzucker, Vanilleeis und pürierten Früchten angerichtet.[9] Zu Kaffee, Tee oder Kakao werden sie kalt gegessen.[7]
Herzhafte Quarkkäulchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der herzhaften Variante der Quarkkäulchen werden anstelle von Zucker und Rosinen der Quarkmasse klein geschnittene „harte Wurst“ oder ausgebratene Speckwürfel zugesetzt.[4] Gewürzt wird der Teig mit Paprika oder Pfeffer.[10]
Ähnliche Gerichte ohne Kartoffeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quarkbratlinge, Quarkplinsen oder Quarkpuffer bestehen aus Teig ohne Kartoffeln: hier wird der Quark mit Milch und Eiern, Mehl und Stärkemehl verrührt. Der Teig wird mit Salz, gehacktem Kümmel, Schnittlauch und einer kleinen Zwiebel kräftig abgeschmeckt. Die goldbraun gebratenen Bratlinge werden anschließend mit Kräutern bestreut und mit grünem Salat serviert.[11] Süß abgeschmeckt werden auch sie mit gedünsteten Früchten aufgetragen.[12]
Quarkklöße werden nicht gebraten, sondern in Salzwasser ziehen gelassen. Der Teig der Quarkknödel wird mit geriebener Semmel und Grieß verrührt,[13] Altenburger Quarkfladen mit Mehl, geriebener Semmel und Käse.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sächsische Quarkkeulchen. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie; abgerufen am 8. Dezember 2008.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Susann Brennero: Leckereien von Oma und Mutti auf die Schnelle selbst gemacht. 13 Lieblingsrezepte für Eilige. neobooks Self-Publishing, 2013, ISBN 978-3-8476-2694-7, Rosinenbomber – Wer es süß liebt, der wird die Quarkkeulchen mit Obst bald lieben. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Sächsische Quarkkeulchen. ( des vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie; abgerufen am 8. Dezember 2008.
- ↑ a b Sächsische Quarkkeulchen. In: Adventskalender der TU Chemnitz 2004; abgerufen am 8. Dezember 2008.
- ↑ a b c Hanna Enderlein: Unser großes Kochbuch. Vom Frühstück bis zum Abendbrot. Hrsg.: Verlag für die Frau, Redaktion Hauswirtschaft. 8. Auflage. Leipzig 1970, DNB 456538550, Quarkkäulchen, S. 366 (2006, ISBN 3-89798-166-1).
- ↑ Quarkkeulchen mit Apfelmus. So lecker schmeckt die klassische Nachspeise aus der DDR. In: kabeleins.de. ProSiebenSat.1 Digital GmbH, 21. August 2014, abgerufen am 10. Dezember 2014.
- ↑ Klassiker der DDR. Sächsische Quarkkeulchen. In: bild.de. Axel-Springer, 10. Mai 2013, abgerufen am 10. Dezember 2014.
- ↑ a b Ralph Haenel: Schlesisch Deutsche Küche. Wie bei uns zu Hause gekocht wurde. lulu.com, 2005, ISBN 1-4116-3305-9, Quarkkeulchen, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Rainer Eisenschmid, Christoph Münch, Madeleine Reincke: Dresden (= Baedeker Reiseführer). 14. Auflage. MairDuMont, 2013, ISBN 978-3-8297-1362-7, Sächsische Quarkkäulchen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Christine von Brühl: Gebrauchsanweisung für Dresden. 5. Auflage. Piper Verlag, München 2012, ISBN 978-3-492-95824-0, Essen Sie Kuchen oder: Vom Reinheitsgebot bei Stollen und anderen kulinarischen Raffinessen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Erstausgabe: 2005).
- ↑ Wir kochen gut. Rezepte mit Tradition. 14. (42.) Auflage. BuchVerlag für die Frau, Leipzig 2008, ISBN 978-3-932720-53-6, Quarkkäulchen, süß und herzhaft, S. 128.
- ↑ Wir kochen gut. Rezepte mit Tradition. 14. (42.) Auflage. BuchVerlag für die Frau, Leipzig 2008, ISBN 978-3-932720-53-6, Quarkpuffer, S. 128.
- ↑ Hanna Enderlein: Unser großes Kochbuch. Vom Frühstück bis zum Abendbrot. 8. Auflage. Verlag für die Frau, Leipzig 1970, DNB 456538550, Quarkbratlinge, S. 366. (2006, ISBN 3-89798-166-1)
- ↑ Wir kochen gut. Rezepte mit Tradition. 14. (42.) Auflage. BuchVerlag für die Frau, Leipzig 2008, ISBN 978-3-932720-53-6, Quarkpuffer, S. 128.
- ↑ Hanna Enderlein: Unser großes Kochbuch. Vom Frühstück bis zum Abendbrot. 8. Auflage. Verlag für die Frau, Leipzig 1970, DNB 456538550, Altenburger Quarkfladen, S. 365. (2006, ISBN 3-89798-166-1)