Quartier de Grenelle
Quartier de Grenelle | |
---|---|
Verwaltung | |
Staat | Frankreich |
Region | Île-de-France |
Stadt | Paris |
Arrondissement | 15. |
Demographie | |
Verkehrsanbindung | |
Metro |
|
Koordinaten | |
48° 51′ N, 2° 18′ O |
Das Quartier de Grenelle ist das 59. der 80 Quartiers (Stadtviertel) von Paris im 15. Arrondissement.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verwaltungsbezirk im 15. Arrondissement von Paris wird von folgenden Straßen begrenzt:
- Nordosten: Avenue de Suffren
- Nordwesten: Quai de Grenelle (mit der Île aux Cygnes), Quai de Branly an und in der Seine
- Südosten: Avenue de Lowendal und die Rue de la Croix-Nivert
- Südwesten: Rue des Entrepreneurs, Rue Linois und der Pont de Grenelle
Namensursprung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grenelle, früher eine eigenständige Gemeinde des ehemaligen Département Seine, ist seit 1860 das 59. Stadtviertel von Paris.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ebene von Grenelle bis zum XVIII. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher stand hier das Schloss von Grenelle (heute Place Duplex) und der Bauernhof von Grenelle.[1][2]
Von 1785 bis 1859: zu beiden Seiten der Mauer der Generalpächter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1785 wurde die Mauer der Generalpächter in der Ebene von Genelle errichtet, deren Bau im Jahr davor begann. Damit entstand eine Zollgrenze, die nur an den entsprechenden Übergängen (französisch Octroi) passiert werden konnte:
- Zollstation École-Militaire (heute Place Cambronne)[3]
- Zollstation Grenelle (heute Place Marcel Cerdan);[4]
- Zollstation Cunette (heute Place des Martyrs Juifs du Vélodrome d’Hiver).[5]
1840 wurde eine weitere Station errichtet:[6]
- Zollstation La Motte-Picquet (zwischen der Avenue gleichen Namens und der Rue du Commerce).[7]
Der Teil der Ebene von Grenelle, der nördlich der Mauer der Generalpächter lag, wurde zur Sektion des Invalides, als Paris 1790 in achtundvierzig Sektionen eingeteilt wurde. 1795 wurde die Sektion bei der Gründung der zwölf Arrondissements in das ehemalige 10. Arrondissement integriert und 1811 zum Quartier des Invalides.
Der südlich der Mauer gelegene Teil der Ebene von Grenelle gehörte bis 1830 zur Gemeinde Vaugirard. 1824 kaufte der Unternehmer Léonard Violet (Gemeinderat in Vaugirard) ungefähr 105 ha Land, das er schnell verpachtete:[2][8] Es war das Dorf Grenelle,[9] das im allgemeinen auch «Beau Grenelle»[10] wegen seines geradlinigen Straßennetzes, das sich bis heute erhalten hat, genannt wurde. 1830 trennte sich dieser Teil von Gemeinde Vaugirard, um die Gemeinde Grenelle zu gründen, die dann am 1. Jan. 1860 gegen den Widerstand der Bevölkerung, die fiskalische Nachteile befürchtete, nach Paris eingemeindet wurde.[11]
1859: Grenelle, 59. Quartier von Paris
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Quartier de Grenelle entstand zusammen mit dem 15. Arrondissement, was dem von Baron Haussmann unterzeichneten Dekret (3. November 1859) zu entnehmen ist.[12]
Heutige Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das französische Arbeitsministerium hat traditionell seinen Sitz im Hôtel du Châtelet in der Rue de Grenelle. Der Ausdruck „Grenelle“ wird in Frankreich daher synonym für das Ministerium gebraucht, ähnlich wie „Quai d’Orsay“ für das französische Außenministerium. Im Mai 1968 wurde hier das „Abkommen von Grenelle“ zwischen Regierung, Unternehmerverbänden und Gewerkschaften ausgehandelt, ein Wendepunkt in den Mai-Unruhen.
Dieses „Abkommen von Grenelle“ ist heute noch Namensgeber für Spitzengespräche zwischen Politik und Verbänden. Unter anderem hatte die Regierung für Oktober 2007 einen „Umweltgipfel“, einen Grenelle de l’environnement, anberaumt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolphe Joanne, Les Environs de Paris illustrés itinéraire descriptif et historique, Éditions Hachette, Paris, 1856, «article Grenelle» S. 143–144 (ancêtre des Guides bleus).
- Xavier Joubert, Vaugirard et Grenelle au fil des siècles. Histoire du quinzième arrondissement, S.P.I.G. imprimeur, Paris, 1960.
- Lucien Lambeau, Histoire des Communes annexées à Paris en 1859, tome Grenelle, Éditions Leroux, Paris, 1914, 0021-8103 1918 num 16 1 4859 S. 27
- Lucien Lambeau, Histoire des Communes annexées à Paris en 1859, tome Vaugirard, Éditions Leroux, Paris, 1912. Kapitel 3, Grenelle, S. 51–81) und ein Plan von 1734 von Grenelle und Vaugirard (S. 464; (Zusatzartikel: S. 393)
- Jean Phaure, Du village de Grenelle au XVe arrondissement de Paris, L. Thomas imprimeur, Paris, 1957
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.paris15histoire.com/
- ↑ a b Henri Cordier, Le vieux Paris. Grenelle (Lucien Lambeau. Histoire des Communes annexées à Paris en 1859 publiée sous les auspices du Conseil général. Grenelle), publié dans le Journal des savants, année 1918, volume 16, numéro 1, S. 27–32
- ↑ Beschrieben bei Alfred Delvau, Histoire anecdotique des Barrières de Paris, 1865, S. 277
- ↑ Alfred Delvau, S. 281
- ↑ Alfred Delvau, S. 287
- ↑ Die oberirdische Linie befindet sich jetzt an der Stelle der Mauer der Generalpächter. An den vier Kreuzungen der Barrieren in der Grenelle-Ebene liegen die vier Stationen „Bir-Hakeim“, „Dupleix“, „La Motte-Piquet-Grenelle“ und „Cambronne“.
- ↑ Alfred Delvau, S. 279
- ↑ « Le lotissement de Grenelle », paris-atlas-historique.fr
- ↑ Ordonnance du 22 octobre 1830 in Bulletin des lois du Royaume de France, 1831, zur Gründung von «le village de Grenelle et les terrains qui en dépendent» als unabhängige Gemeinde «Grenelle».
- ↑ Dictionnaire complet de tous les lieux de la France et de ses colonies, 1831, S. 64, article « Grenelle (le nouveau), ou Beau-Grenelle »
- ↑ Jacques Couvreur, « Naissance du XVe arrondissement », Auszug aus Bulletin de la Société d'histoire & archéologie du XVe arrondissement de Paris, Nr. 25
- ↑ Jules Le Berquier, «Arrêté du préfet de la Seine sur les circonscriptions des arrondissements et quartiers de Paris, du 3 novembre 1859», Administration de la commune de Paris et du département de la Seine ou…, Paris, chez P. Dupont, 1866, S. 470