Quatuor Ysaÿe (1984)
Das Quatuor Ysaÿe, international auch Ysaÿe Quartet, war ein von 1984 bis 2014 bestehendes französisches Streichquartett.[1][2] Es wurde von dem Bratschisten Miguel da Silva zu dessen Studienzeiten am Pariser Konservatorium gegründet und ist nach dem belgischen Violinisten, Quartettspieler und Komponisten Eugène Ysaÿe benannt.[1][2] Eine Verwechslung mit dem musikgeschichtlich hoch wirksamen originalen Ysaÿe Quartet (1886) von Eugène Ysaÿe und Mathieu Crickboom ist eigentlich im jeweiligen Kontext ausgeschlossen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit seiner Gründung arbeitete das Quatuor Ysaÿe eng mit Walter Levin vom LaSalle Quartett und mit dem Kölner Amadeus-Quartett zusammen.[1] 1988 gewann das Quatuor Ysaÿe als erstes französisches Streichquartett beim Concours international d’Evian.[1][2]
Das Quartett trat regelmäßig in den großen amerikanischen, asiatischen und europäischen Konzertsälen auf.[1] Es nahm an Festivals wie der Schubertiade in Schwarzenberg oder dem Schleswig-Holstein-Festival teil.[1] Das Interesse des Ensembles an Aufführungen zeitgenössischer Musik war ein Katalysator für die Komposition neuer Werke von Komponisten wie André Boucourechliev, Pascal Dusapin und Thierry Escaich.[1]
Die Diskographie des Quatuor Ysaÿe enthält Aufnahmen von Werken von Mozart, Mendelssohn, Debussy, Ravel und Fauré bei Labeln wie Harmonia Mundi, Philips und Decca.[1]
2001 wurde das Quartett für die Aufnahme der gesamten Quartette von André Boucourechliev mit dem Grand Prix de l'Académie Charles Cros ausgezeichnet.[1] Seit 1994 entwickelte das Quatuor Ysaÿe ein tiefgehendes Interesse an der Lehre und richtete am Conservatoire Supérieur de Paris eine Streichquartettklasse ein.[1]
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guillaume Sutre (Violine I) (gefolgt von Christophe Giovaninetti)
- Luc-Marie Aguera (Violine II) (gefolgt von Romano Tommasini)
- Miguel da Silva (Bratsche)
- Yovan Markovitch (Violoncello) (gefolgt von Carlos Dourthe, Michel Poulet, Marc Coppey, François Salque)
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ysaye Quartet. In: www.artsmg.com. Archiviert vom am 26. September 2007; abgerufen am 11. Juni 2020 (englisch).
- Marie-Aude Roux: Ysaÿe, vie et mort d'un quatuor à cordes. Le Monde, 18. Januar 2014, archiviert vom am 28. Dezember 2018; abgerufen am 11. Juni 2020 (französisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Quatuor Ysaÿe bei Discogs
- Quatuor Ysaÿe bei MusicBrainz (englisch)
- Quatuor Ysaÿe (Website des Ensembles). Archiviert vom am 22. Juni 2019; abgerufen am 11. Juni 2020 (französisch).