Quecksilber(II)-cyanid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Struktur von Quecksilber(II)-cyanid
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-cyanid
Andere Namen

Quecksilbercyanid

Summenformel Hg(CN)2
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 592-04-1
EG-Nummer 209-741-6
ECHA-InfoCard 100.008.857
PubChem 11591
Wikidata Q257127
Eigenschaften
Molare Masse 252,62 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

4,0 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

320 °C (Zersetzung in Quecksilber, Blausäure und Dicyan)[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+310+330​‐​373​‐​410
EUH: 032
P: 260​‐​361​‐​273​‐​280​‐​301+310​‐​302+352​‐​304+340[1]
MAK

0,1 mg·m−3 [1]

Toxikologische Daten

26 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Quecksilber(II)-cyanid ist eine chemische Verbindung mit der Summenformel Hg(CN)2.

Quecksilber(II)-cyanid entsteht beim Lösen von Quecksilber(II)-oxid in Cyanwasserstoffsäure, beim Kochen von Quecksilberoxid mit Berliner Blau oder von schwefelsaurem Quecksilberoxid mit gelbem Blutlaugensalz.

Quecksilber(II)-cyanid bildet farb- und geruchlose Kristalle, die sich in Wasser und einigen polaren organischen Lösungsmitteln lösen. Interessant ist die äußerst geringe Dissoziation in Quecksilber(II)- und Cyanid-Ionen in wässriger Lösung. Die Verbindung ist sehr giftig.

Sicherheitshinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilbercyanid ist hochgiftig. Die Verbindung ist im Hinblick auf die Hg2+ Ionen viel gefährlicher als andere Cyanide. Es belastet den Organismus gleichzeitig mit Quecksilberionen und Cyanidionen. Es muss fern von jeglichen Säuren in dicht schließenden Gefäßen aufbewahrt werden, da sonst der hochgiftige Cyanwasserstoff entsteht.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h Eintrag zu Quecksilber(II)-cyanid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter die Gruppeneinträge zu organic compounds of mercury with the exception of those specified elsewhere in this Annex und salts of hydrogen cyanide with the exception of complex cyanides such as ferrocyanides, ferricyanides and mercuric oxycyanide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 18. März 2017. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Eintrag zu Mercuric cyanide in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)