Quesnelia
Quesnelia | ||||||||||||
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Aufrechter Blütenstand von Quesnelia quesneliana | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Quesnelia | ||||||||||||
Gaudich. |
Die Quesnelia sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie Bromelioideae in der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die etwa 22 Arten kommen nur im östlichen Brasilien vor.
Beschreibung und Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild und Blätter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Quesnelia-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Exemplare derselben Art wachsen als Epiphyten oder terrestrisch. Es handelt sich um Trichter- bzw. Zisternenbromelien. Es sind kleine bis große Arten mit 0,2 bis zu 1 Metern Trichterdurchmessern.
Die derben Laubblätter enden in einer Stachelspitze. Die Blattränder sind immer am Rande bewehrt (wie bei allen Vertretern der Bromelioideae). Saugschuppen sind hauptsächlich auf der Blattunterseite zu sehen, befinden sich aber auch auf der Blattoberseite im unteren Bereich unterhalb der Wasseroberfläche.
In den Blatttrichtern sammeln sich oft größere Mengen an Wasser. In vielen Blatttrichtern gibt es kleine Biotope mit mehreren Tierarten, Algen und Wasserpflanzen.
Blütenstände, Blüten und Früchte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf relativ kurzen oder bis zu 1 Meter langen, aufrechten bis überhängenden Blütenstandsschäften befinden sich die Blütenstände. In meistens ansehnlichen, nur kurze Zeit haltbaren, einfachen, ährigen Blütenständen (Infloreszenzen) sind die vielen Blüten zylindrisch dicht bis locker angeordnet. Als Besonderheit bildet Quesnelia lateralis zusätzliche, scheinbar seitenständige Blütenstände (daher das Artepitheton), aber es sind Kindel, die kaum erkennbare Blätter ausbilden und sofort blühreif sind. An den Blütenständen sitzen beschuppte, auffällig gefärbte Hochblätter (Brakteen); sie sind rosafarben bis bläulich-rot. Es ist meist kein Blütenstiel vorhanden.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die Blüten sind seitlich zusammengedrückt. Die drei mehr oder weniger asymmetrischen Kelchblätter[1] sind höchstens kurz an ihrer Basis verwachsen. Die drei roten, violetten, blauen bis fast schwarzen Kronblätter sind oberhalb des Fruchtknotens frei. Bei den blaublühenden Arten sind Vögel die Bestäuber. Die Kronblätter besitzen an ihrer Basis zwei Schüppchen (Ligula). Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die inneren Staubblätter sind auf einem großen Teil ihrer Länge mit den Kronblättern verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem vollständig unterständigen Fruchtknoten verwachsen.
Es werden saftarme Beeren gebildet.
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charles Gaudichaud-Beaupré stellte die Gattung Quesnelia 1842 in Voyage Autour du Monde ..., Botanique, Tafel 54 auf. Der Gattungsname Quesnelia ehrt entweder den französischen Konsul in Französisch-Guayana, M. Quesnel, der die ersten Pflanzenexemplare nach Frankreich brachte, oder François Alexandre Quesné (1742–1820).[2] Typusart ist Quesnelia rufa Gaudich. Synonyme für Quesnelia Gaudich. sind: Guesmelia Walp., Lievena Regel.[3]
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Quesnelia ist auf das östliche Brasilien beschränkt.
Es gibt 18 (Luther 2008) bis 23 (Stand 2021) Quesnelia-Arten:[4][3][5] |
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Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Blütenstände nicht so lange haltbar sind wie beispielsweise bei Aechmea, findet man diese Arten selten in privaten Sammlungen. Aber in fast allen botanischen Gärten findet man mindestens eine Art dieser relativ anspruchslosen, aber dekorativen Pflanzen.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3.
- Lyman B. Smith, Robert Jack Downs: Bromelioideae (Bromeliaceae) In: Flora Neotropica, Monograph 14, Part 3, 1979. (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
- Valquíria Rezende Almeida, Andrea Ferreira da Costa, André Mantovani, Vânia Gonçalves-Esteves, Rosani do Carmo de Oliveira Arruda, Rafaela Campostrini Forzza: Morphological Phylogenetics of Quesnelia (Bromeliaceae, Bromelioideae), In: Systematic Botany, Volume 34, Issue 4, 2009, S. 660–672. doi:10.1600/036364409790139619
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Valquíria Rezende Almeida, Andrea Ferreira da Costa, André Mantovani, Vânia Gonçalves-Esteves, Rosani do Carmo de Oliveira Arruda, Rafaela Campostrini Forzza: Morphological Phylogenetics of Quesnelia (Bromeliaceae, Bromelioideae), In: Systematic Botany, Volume 34, Issue 4, 2009, S. 660–672. doi:10.1600/036364409790139619
- ↑ Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae. In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Quesnelia klicken zuletzt eingesehen am 6. April 2021
- ↑ Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, XIV - 2014 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.
- ↑ Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names. online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 6. April 2021
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Quesnelia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Informationen hauptsächlich zur Kultur aus Bromeliad culture and information von der South East Michigan Bromeliad Society.