Müritz

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Müritz
Der Müritzhals vor Röbel
GKZ DE: 5923
Geographische Lage Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Zuflüsse Elde
Abfluss Reeckkanal (Elde), Bolter Kanal, Mirower Kanal
Orte am Ufer Waren (Müritz), Röbel/Müritz, [Rechlin]
Daten
Koordinaten 53° 25′ N, 12° 41′ OKoordinaten: 53° 25′ N, 12° 41′ O
Höhe über Meeresspiegel 62,1 m ü. NHN
Fläche 112,6 km²[1]
Länge 17,8 km[1]
Breite 9,9 km[1]
Volumen 737,0 Mio. m³ / 0,74 km³dep1 [1]
Maximale Tiefe 31,0 m[1]
Mittlere Tiefe 6,5 m[1]
pH-Wert 7,5–8,0
Einzugsgebiet 663 km²[1]

Besonderheiten

größter innerdeutscher See

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Die Müritz [ˈmyːʁɪts] (wohl von slawisch „kleines Meer“, vgl. niedersorbisch mórjo, polnisch morze, „Meer“) ist ein See innerhalb der Mecklenburgischen Seenplatte im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist der größte See, der vollständig innerhalb Deutschlands liegt. Der Bodensee ist zwar mehr als viermal so groß wie die Müritz, an ihm haben aber auch Österreich und die Schweiz Anteile.

Die gesamte Müritz ist Bestandteil der Bundeswasserstraße Müritz-Elde-Wasserstraße[2] mit der Wasserstraßenklasse I; zuständig ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe.

Im Osten grenzt an den See der Müritz-Nationalpark an, Deutschlands größter terrestrischer Nationalpark.

Das Müritzbecken kann in mehrere große Buchten gegliedert werden. Gegenüber dem flachen Ostteil des Sees ist die Westseite durch rinnenartige Vertiefungen wie die Röbeler und die Sietower Buchten gegliedert. An der Stadt Waren (Müritz) im Norden des Sees befindet sich die Binnenmüritz mit der tiefsten Stelle des Sees (−31 m), die nur eine schmale Verbindung mit dem Hauptbecken der Müritz aufweist. Im Süden des Sees liegt die Kleine Müritz, von der nach Süden der Müritzarm mit dem Müritzsee an seinem Ende abzweigt. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 29 km, in Ost-West-Richtung etwa 13 km. Die Müritz hat ein Einzugsgebiet von etwa 663 km². Die Müritz wird von der Elde von Süden nach Norden durchflossen und hat von der Binnenmüritz über den gut zwei Kilometer langen Reeckkanal (auch Eldenburger Kanal) Verbindung nach Westen zum Kölpinsee. Da sie außerdem nach Osten über den Mirower Kanal, der Bestandteil der Müritz-Havel-Wasserstraße ist, und den Bolter Kanal sowie über Ketten daran anschließender Seen die Havel speist, ist sie künstlich zu einem bifurkierenden Gewässer geworden.

Die Müritz entstand während der letzten Eiszeit zwischen dem Pommerschen und dem Frankfurter Stadium. Ursprünglich war die gesamte Mecklenburgische Seenplatte ein großer See, der sich infolge der Seespiegelabsenkung in mehrere kleinere miteinander verbundene Seen gliederte.

Die Wasserspiegelhöhe der Müritz wurde in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach vor allem durch menschliche Eingriffe verändert. Lag sie ursprünglich im 12. Jahrhundert noch bei 60,5 Meter über dem Meeresspiegel, so wurde das Gewässer zum Betrieb von Mühlen unter anderem im Verlauf des Eldeabflusses in mehreren positiven wie negativen Schritten bis auf 64,35 Meter im Jahr 1737 aufgestaut. Bereits 1739 wurde der Mühlenstau wieder um 1,51 Meter abgesenkt. Im Zuge zweier Elderegulierungen und zweier weiterer Veränderungen des Mühlenstaus befand sich der Wasserspiegel 1836 mit 62 m ü. NN auf dem heutigen Niveau.[3]

1990 wurde der Müritz-Nationalpark als geschütztes Areal mit 322 km² Fläche am Ostufer der Müritz ausgewiesen, der stellenweise eine einzigartige Flora und Fauna aufweist. Zur Landschaftspflege werden hier Fjäll-Rinder und Gotlandschafe eingesetzt. Als Naturschutzgebiete sind die Halbinseln Großer Schwerin und Steinhorn sowie deren Umfeld im Südwesten und das Müritzsteilufer bei Rechlin im Südosten des Sees ausgewiesen. Mit Ausnahme der durch den Nationalpark abgedeckten kleinen Wasserfläche im Osten der Müritz ist die gesamte Müritz Landschaftsschutzgebiet.

Die besondere Form der Müritz bewirkt, dass es im Grunde nur ein Ost- und ein Westufer gibt. Die Uferzonen im Westen sind durch Wiesen, kleine Wälder und auf sanften Hügeln geschwungene Felder geprägt. Auf der Ostseite gehört ein Teil des Nationalparks zum Uferbereich. Hier finden sich zumeist Feuchtgebüsche, Bruchwald und Schilfrohrzonen. Weitläufige Kiefernwälder schließen sich an.

Die größte Stadt an der Müritz ist Waren (Müritz). Weitere Orte sind (im Uhrzeigersinn) Rechlin, Priborn, Vipperow, Ludorf, Röbel/Müritz, Gotthun, Sietow und Klink.

Teilgewässer und angrenzende Gewässer

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Müritzhals, im Hintergrund die Röbeler Marienkirche
Bootshäuser vor Röbel
Eis-Beseitigung bei „Majors Eck“
Eis-Beseitigung am Volksbad („Majors Eck“) an der Müritz in Waren, Februar 2003

Der See selbst heißt Müritz und nicht Müritzsee, dies ist lediglich eine historische Bezeichnung. Der eigentliche Müritzsee schließt südlich an den Müritzarm an. Die Müritz hat folgende Teilgewässer bzw. Abschnitte:

  • Binnenmüritz, der Nordteil des Sees bei Waren (Müritz),
  • Sietower Bucht,
  • Röbeler Binnensee und
  • Zähnerlank im Westen,
  • Kleine Müritz zwischen Rechlin und Vipperow und
  • Müritzarm im Süden, ein von der Elde durchflossener sehr schmaler Abschnitt des Sees bei Priborn, südlich von Priborn mündet die Elde in die Müritz ein,
  • Müritzsee von der Eldeeinmündung bis Buchholz, wo die Müritz-Elde-Wasserstraße beginnt.

angrenzende Gewässer:

Commons: Müritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Müritz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands: Teil 2 Mecklenburg-Vorpommern (PDF; 3,5 MB)
  2. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 35 der Chronik (Memento des Originals vom 22. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. Fred Ruchhöft: Der Wasserstand der „Oberen Seen“ in Mecklenburg in Mittelalter und früher Neuzeit in: Archäologische Berichte aus Mecklenburg-Vorpommern, Bd. 6, 1999