Rösa

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Rösa
Gemeinde Muldestausee
Wappen von Rösa
Koordinaten: 51° 37′ N, 12° 29′ OKoordinaten: 51° 36′ 58″ N, 12° 29′ 21″ O
Höhe: 97 m
Fläche: 21,12 km²
Einwohner: 649 (30. Sep. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 06774
Vorwahl: 034208

Rösa ist ein Ortsteil der Gemeinde Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.

Schloss Rösa vom Park aus

Geografie und Verkehr

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Brösa
Kirche

Rösa liegt zwischen Leipzig und Lutherstadt Wittenberg am Südrand der Dübener Heide und an der Mulde. Direkt durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 183 von Bitterfeld-Wolfen nach Bad Düben. Bis 1964 existierte noch eine Fährverbindung über die Mulde nach Löbnitz.

Zu Rösa gehörte der Ortsteil Brösa (am 1. November 1970 nach Rösa eingemeindet).

1346 wurde Rösa erstmals urkundlich erwähnt.[2] Das Schloss Rösa, heute eine Grundschule, war seit 1532 im Besitz der Grafen zu Solms. Die Solms’sche Familienlinie Rösa gehörte zum Haus zu Solms-Sonnenwalde mit Stammsitz in der Niederlausitz. Als Stammvater der genealogische Linie Rosa gilt nach dem Gothaischen Hofkalender Karl Georg Heinrich zu Solms-Sonnenwalde (1728–1796).[3] Besonders namhaft war zu Beginn Otto Heinrich Ludwig Reichsgraf[4] zu Solms-Tecklenburg, vermählt mit Louise von Bär. Auf Rösa waren dann unter anderem Carl Graf zu Solms-Sonnenwalde (1761–1835), verheiratet mit Johanna Charlotte von Prittwitz und Gaffron, dann in der Erbfolge ihr Sohn, der Ritter[5] des Johanniterordens, Hofjägermeister[6] und Kammerherr Friedrich Graf zu Solms-Sonnenwalde (1800–1879),[7] sowie wiederum deren Nachfahre Major Friedrich Ludwig Graf zu Solms-Sonnenwalde (1829–1906). Letztgenannter stand als Amtsvorsteher ebenso dem Amtsbezirk Rösa vor.[8] Um 1922, also einige Jahre vor der großen Wirtschaftskrise, beinhaltete das Rittergut Rösa und Fürstlich-Gräfliches zu Solms’sches Stammgut 829 ha. Des Weiteren gab es noch weitere kleine Flächenanteile in den Gemeinden Rösa und Krina.[9] Der letzte Besitzer, Mitglied[10] der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Friedrich Graf zu Solms -Tecklenburg (1864–1946), wurde 1945 enteignet. Er verstarb am 23. Januar 1946 im Bitterfelder Krankenhaus und wurde auf dem Friedhof neben der Kirche bestattet. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels gilt die Linie zu Solms-Rösa als erloschen.

Rösa und Brösa gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Bitterfeld.[11] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1944 gehörten.[12]

Die Orte Rösa, Brösa und Pouch galten allgemein als arm, wie die Volksmunddichtung beschreibt:

„In Rese, Brese, Poch ,/ da schrei’n se himmelhoch;
Da müssen se sich ernehr’n/ von lauter Heidelbeern;
Und wenn se keine fin’n/ da müssen sie Besen bin’n;
Und wenn se das nicht könn’n,/ da müssen se betteln geh’n.“

Seit dem 1. Januar 2010 gehört die ehemals selbständige Gemeinde Rösa zur Einheitsgemeinde Muldestausee.[13] Die ehemalige Gemeinde gehörte der Verwaltungsgemeinschaft Muldestausee-Schmerzbach an.

Die letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin, Katrin Hopfe, wurde am 16. März 2008 gewählt.

Blasonierung: „In Silber ein blauer Schräglinks-Wellenbalken, begleitet von je einer roten, schwarz gebarteten Rose in silbernen Butzen.“

Die stilisierten Rosen nehmen Bezug zum Ortsnamen, während der Wellenbalken auf den Fluss Mulde verweist. Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß.

Sehenswürdigkeiten

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Glockenstuhl
  • Landschaftspark unterhalb der Schule (ehemaliges Schloss)
  • Romanische Kirche mit nach 1945 separiertem Glockenstuhl
  • Ehrenmal für die 33 Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges (1914–1918)

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Parkfest, ein Wochenende im August
  • Hans-Joachim Böttcher: Rösa – Der ehemalige Schloßgarten gewährt einen reizvollen Ausblick … In: Still und voll herber Schönheit … Schlösser und ihre Gärten in der Dübener Heide, Bad Düben 2006, ISBN 3-00-020880-1, S. 65–74.
Commons: Rösa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept für die Gemeinde Muldestausee. (PDF; 16.9 MB) S. 20, abgerufen am 22. August 2024.
  2. Otto Posse: Die Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Großen. Giesecke & Devrient, Leipzig 1881. Reprint 2016. DNB 1176307541
  3. Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-Statistischem Jahrbuch. 1896. In: „Der Gotha“. 133. Auflage. II. Abtheilung. Solms. b. Solms-Laubach, I. Sonnenwalder Linie. 1. Ast: Solms-Rösa. Justus Perthes, Gotha 19. November 1895, S. 231–233 (google.de).
  4. Bey dem hohen Vermählungs-Feste des Hochgebohrnen Grafen und Herrn, Herrn Otto Heinrich Ludwig Reichsgrafen zu Solms und Tecklenburg, [et]c. Erb- Lehn- und Gerichtsherrn auf Rösa, Crina und Schköna, Sr. Churfl. Durchl. zu Sachsen Hochbestallten Cammer-Junkers, mit der Hochwohlgebohrnen Fräulein, Fräulein Louisen Fridericken Wilhelminen von Bär [et]c. [et]c. welches den 12ten Novemb. 1765 zu Bärenburg höchst beglückt celebriret wurde, bezeugten hierdurch ihre Unterthänigkeit und Freude M. Johann Daniel Mulertt, Pfarrer zu Rösa. M. Johann Adolph Mulertt, Pfarrer zu Crina und Schköna [et]c. Christian Friedrich Hoffmann, Gerichtsverwalter zu Rösa, Crina und Schköna. In: Johannes Daniel Mulert, Johann Adolph Mulert, Christian Friedrich Hoffmann (Hrsg.): Hochzeitsglückwunsch auf Otto Heinrich Graf zu Solms-Tecklenburg und Luise Friederike Wilhelmine von Bär, 12. Nov. 1765. Selbstverlag, Rösa 12. November 1765, S. 1 f. (google.de).
  5. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. In: Johanniterorden (Hrsg.): Ritter nach Status. 1. Auflage. Ehrenritter, Graf Solms-Sonnenwalde-Rösa. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 31–144 (digitale-sammlungen.de).
  6. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart. In heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung. 2. Band L–Z. Grafen zu Solms, Sonnenwaldsche Unterlinie. Sonnenwalde-Rhaesa (Rösa). T. O. Weigel, Leipzig 1853, S. 481–482 (uni-duesseldorf.de).
  7. C. Herrlich: Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg. 1879. Hrsg.: Ritterlicher Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Johanniterorden. 20. Auflage. Nr. 9. Julius Sittenfeld, Berlin 26. Februar 1879, S. 49 (google.de).
  8. Handbuch der Provinz Sachsen. 1877. In: Ober-Präsident der Provinz Sachsen (Hrsg.): Öffentliche Bekanntmachungen. Civil-Behörden. XVII. Regierung Merseburg. Kreis Bitterfeld, Amtsbezirk Rösa. E. Baensch jun., Magdeburg 1877, S. 231 (google.de).
  9. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Bitterfeld. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 114–115 (slub-dresden.de).
  10. Fritz Graf Schwerin-Wendisch Wilmersdorf (Hrsg.): Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft. 1922. 32. Auflage. Selbstverlag, Wendisch Wilmersdorf bei Thyrow, Berlin 1922, S. 68 (google.de).
  11. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 22 f.
  12. Der Landkreis Bitterfeld. In: Gemeindeverzeichnis 1900.
  13. Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. StBA.