Rückenkratzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hölzerner Rückenkratzer
Hölzerner Rückenkratzer in Verwendung; linkes Bild: Kratzen im Bereich der Acnestis

Der Rückenkratzer ist ein Stab, der in eine zum nachhaltigen Kratzen geeignete (also nicht scharfe), verschiedenartig ausgestaltete Kante ausläuft, oft gestaltet in Form einer stilisierten kratzenden Hand. Er erleichtert Menschen bei Juckreiz das Kratzen insbesondere an solchen Körperstellen, die mit den Fingern nur schwer erreichbar sind, hauptsächlich also im Bereich der Wirbelsäule von der oben liegenden Acnestis[1] bis hinunter zum Steißbein.

Der Rückenkratzer (Rückenschaber, Buckelkratzer) ist nicht zu verwechseln mit einer langstieligen Rückenbürste (Frottierbürste[2]) zum Reinigen des Rückens.

Verwendung bei Juckreiz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im flohreichen 18. Jahrhundert war das Hilfsmittel im höfischen Adel (vor allem für Damen) verbreitet und entsprechend schmuck ausgestaltet. Es wurde dann im 19. Jahrhundert vom Bürgertum übernommen. Juckreiz kann jederzeit außer durch Parasitenbefall auch durch andere Ursachen ausgelöst und dann mit einem Rückenkratzer zumindest vorübergehend gestillt werden. Rückenkratzer werden aus nur mäßig harten Materialien hergestellt, meist aus Holz, aber auch aus Kunststoff oder Metall, und immer mit abgerundeten Kanten, um Verletzungen zu vermeiden.

Für Nutztiere und Haustiere gibt es ähnliche Vorrichtungen, zum Beispiel Scheuerbäume.

In China hat sich aus dem Rückenkratzer das eher als dekorativer Talisman dienende Ruyi-Zepter entwickelt.

  • Robert Chambers: The Book of Days. A Miscellany of Popular Antiquities in Connection with the Calendar, Including Anecdote, Biography, & History, Curiosities of Literature, and Oddities of Human Life and Character. W. & R. Chambers, London und Edinburgh 1869. The Book of Days. Kapitel The Scratch-Back (englisch)
Commons: Backscratcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Acnestis im Wörterbuch bei Merriam Webster
  2. Johann Georg Krünitz: "Oekonomische Encyklopädie", Band 7, Seite 409.