R-469A

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R-469A ist die Bezeichnung für ein Kältemittelgemisch. Es besteht aus 35 % Kohlenstoffdioxid (R-744), 32,5 % Difluormethan (R-32) und 32,5 % Pentafluorethan (R-125).

Das Gemisch wurde von der TU Dresden und Weiss Technik (ein Unternehmen der Schunk Group), entwickelt.[1] Ausgangspunkt für die Entwicklung war die Einschränkung der Verwendung des Kältemittels Fluoroform (R-23) durch die EU-Verordnung 517/2014[2] über fluorierte Treibhausgase. R-23 war zu diesem Zeitpunkt das am häufigsten genutzte Kältemittel um Temperaturen bis −70 °C zu erreichen. Seit 2014 ist die Inverkehrbringung von R-23 in kältetechnischen Neuinstallationen und Geräten nur noch im Rahmen von Übergangsregelungen erlaubt. Diese führten unter anderem zu einer deutlichen Verknappung der verfügbaren Menge und zu einem enormen Preisanstieg[3].

Ziel des Projektes war die Entwicklung eines neuen Kältemittels für Temperaturen bis −70 °C, das die Anforderungen der EU-Verordnung erfüllt und nicht brennbar oder toxisch ist. 2019 wurde das Gemisch bei der ASHRAE für die Erteilung einer R-Nummer angemeldet, welchen im selben Jahr vergeben wurde.[4]

Eigenschaften Wert[5]
Zusammensetzung

35 % R-744 (CO2)
32,5 % R-32 (CH2F2)
32,5 % R-125 (C2HF5)

durchschnittl. molare Masse [g/mol] 59,1
Bubble Point [°C] −78,5
Taupunkt [°C] −61,5

R-469A ist ein chemisch stabiles, farbloses und geruchloses Gasgemisch.[6] Da es ungiftig und nicht brennbar ist, wurde es in die Sicherheitsgruppe A1 eingestuft. Das Treibhauspotential (GWP) von R-469A beträgt 1357 und damit weniger als 10 % dessen von R-23 (GWP 14800[2]). Durch den geringen GWP-Wert erfüllt es die Anforderungen der EU-Verordnung 517/2014 an Kältemittel für Neuanlagen auch ohne die sonst notwendige Ausnahmegenehmigung. Anlagen mit dem Kältemittel R-469A sind bis 3,6 kg Füllmenge von der Leckageprüfung gemäß EU-Verordnung 517/2014 freigestellt[7].

R-469A wird in Prüfschränken für die Klimasimulation verwendet, die Tieftemperaturen bis −70 °C erreichen. Es dient als Ersatz für R-23. Die Eigenschaften von R-469A in Hinsicht auf Abkühlrate, Wärmekompensation oder Luftverteilung sind nahezu identisch mit denen von R-23. Dadurch sind die Prüfergebnisse von Anlagen mit beiden Kältemitteln direkt vergleichbar.[8]

  • WT69

Einzelnachweise

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  1. Neues Kältemittel ohne R23. In: Plastverarbeiter.de. 1. Juli 2019, abgerufen am 19. Dezember 2019.
  2. a b Verordnung (EU) Nr. 517/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über fluorierte Treibhausgase und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 842/2006. 20. Mai 2014 (europa.eu [abgerufen am 19. Dezember 2019]).
  3. BOC: Guide to updated EU f-gas regulation (517/2014). Hrsg.: BOC. 1. September 2014, S. 8.
  4. Veröffentlichung der Zulassung durch die ASHRAE. (PDF) Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  5. ashrae.org: ANSI/ASHRAE Addendum to ANSI/ASHRAE Standard 34-2019, abgerufen am 1. Januar 2020.
  6. Datenblatt zu WT69 bei Weiss Technik. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Dezember 2019; abgerufen am 19. Dezember 2019.
  7. Klimatests ohne Leckageprüfung. Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  8. Neues Kältemittel WT69 für Tiefkälte-Anwendungen. Abgerufen am 19. Dezember 2019.