Ruderklub am Wannsee

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Ruderklub am Wannsee
Name Ruderklub am Wannsee e. V.
Vereinsfarben rot-weiß
Gründung 13. September 1906
Vereinssitz Scabellstraße 8, 14109 Berlin
Mitglieder 633 (Stand: 2019)
Website raw-berlin.org

Der Ruderklub am Wannsee e. V. (RaW) ist ein am 13. September 1906 gegründeter Ruderverein in Berlin-Wannsee.[1] Mit 633 Mitgliedern (Stand: 2019)[2] ist er einer der mitgliederstärksten Rudervereine in Berlin.

Der RaW teilt sich in die Bereiche Leistungssport, Stammklub (Erwachsenen/Mastersrudern) sowie den „Jung-RaW“.

Am 13. September 1906 gründeten elf Herren in einem Zehlendorfer Lokal den Ruderklub am Wannsee. Sie entschieden sich für einen Standort am Großen Wannsee, „wo der malerische Ausblick auf den bewaldeten Ufervorsprung des Havelecks auch den weniger romantisch veranlagten Naturfreund mindestens nachdenklich stimmte“. Der neue Vorstand erwarb ein rund 2000 m² großes Grundstück am Ostufer des Großen Wannsees und beauftragte den Architekten Walter Hackbarth mit dem Bau eines im Landhausstil gehaltenen Klubhauses, das Anfang 1908 eingeweiht wurde. Gegründet als reiner Männerverein nimmt der RaW seit 1974 auch Frauen als Mitglieder auf.

Insel Kälberwerder

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Der Ruderklub am Wannsee ist Eigentümer der etwa 5.000 m² großen Insel Kälberwerder. Sie liegt an der Berliner Unterhavel in direkter Nähe zur Pfaueninsel. Kälberwerder wurde im Jahr 1909 vom RaW-Mitglied Albert Thiemt gekauft; er stellte sie dem Verein zuerst unentgeltlich zur Verfügung und vererbte sie im Jahr 1926 dem RaW. Zu Ehren der beiden Olympiasieger (1936, 2004) wurden auf der Insel jeweils eine Eiche (1936 die damals vergebene Olympia-Eiche) gepflanzt und Bronzetafeln aufgestellt.

Vereinsstruktur

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Im Stammklub findet der allgemeine Sportbetrieb des RaW statt. Je nach Alter und Ruderfertigkeit bilden sich verschiedene Gruppen (Ruderanfänger, U-30-Gruppe, RaW-Masters, Damenabteilung etc.). Neben regelmäßigen Ruderterminen gibt es zahlreiche Wanderfahrten. Außerdem nimmt der Stammklub an Sternfahrten zu anderen Berliner Clubs teil.

Der Jung-Raw ist mit 110 Mitgliedern (Stand: 2019) eine der größten Jugend-Rudergruppen in Berlin. Neben der Teilnahme an Regatten stehen auch die Teilnahme an Wanderfahrten ins In- und Ausland im Vordergrund. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren übernimmt ein Team aus ehrenamtlichen Betreuern. Die Jugendleitung des RaW wurde mit dem „Senatspreis für die Besten Jugendarbeit Berlins“ für das Jahr 2007 ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhielt der Verein noch vier weitere Male (bis 2014).

Der Jung-RaW ist in drei Pools unterteilt. Im C-Pool werden Anfänger ab zehn Jahren ausgebildet. Der B-Pool stellt den breitensportlichen Bereich der Jugendabteilung dar. Die wichtigsten Veranstaltungen des B-Pools sind die Breitensportveranstaltungen der Berliner Ruderjugend (BRJ) wie ein Hallensport- und Schwimmfest, sowie Sternfahrten und die vom Verein selbst veranstalteten Ereignisse. Im A-Pool ist der Rennruderbereich der Jugendabteilung beheimatet.

Darüber hinaus sind die größten Veranstaltungen des Jung-RaW zwei jährliche Wanderfahrten. Zu Beginn der Saison findet die Frühjahrswanderfahrt statt, die im Berliner Umland über vier Tage und etwa 200–350 km verläuft. Sie dient in erster Linie dem Sammeln von Fahrtenerfahrung und der Vorbereitung auf die Sommerwanderfahrt in den Berliner Sommerferien. Die zweiwöchige Wanderfahrt schließt das Zurücklegen von bis zu 600 km Streckenlänge im In- und Ausland ein und endet in der Regel in einer größeren europäischen Stadt.

Neben dem Breitensport hat der Leistungssport im RaW eine große Tradition. Seit seiner Gründung stellt der Verein regelmäßig Sportler in den Nationalmannschaften des Deutschen Ruderverbandes und gewann zahlreiche Medaillen bei nationalen und internationalen Meisterschaften. Die etwa 20 Sportler werden vom hauptamtlichen Trainer Vladimir Vukelic betreut oder trainieren in den Trainingsgruppen des Bundesstützpunktes Rudern Berlin.

Die größten sportlichen Erfolge der Vergangenheit waren die Goldmedaille von Katrin Rutschow-Stomporowski im Einer bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 und die Silbermedaille von Julia Richter im Doppelvierer bei den Olympischen Spielen in London 2012. Weiterhin nahmen an den Olympischen Spielen 2012 Tina Manker (Platz 9 im Doppelzweier) und Linus Lichtschlag (Platz 6 im Leichtgewichts-Doppelzweier) erfolgreich teil.[3]

Olympische Spiele

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Jahr Platzierung Bootsklasse Name
1936 Gold Zweier mit Steuermann Dieter Arend
1976 Bronze Zweier ohne Steuermann Thomas Strauß
1980 Olympiaboykott Sabine Hinkelmann, Eicke Roeloffs
1984 4. Doppelvierer mit Steuerfrau Ute Kumitz
1988 6. Doppelvierer Andreas Reinke
1996 5. Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Bernhard Stomporowski, Michael Buchheit, Martin Weis
2000 Bronze Einer Katrin Rutschow-Stomporowski
11. Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Martin Weis
2004 Gold Einer Katrin Rutschow-Stomporowski
6. Zweier ohne Steuermann Jan Herzog
2012 Silber Doppelvierer Julia Richter
6. Leichtgewichts-Doppelzweier Linus Lichtschlag
9. Doppelzweier Tina Manker
2016 Ersatzfrau Julia Richter

Weltmeisterschaften

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Jahr Platzierung Bootsklasse Name
1981 4. Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Andreas Nowka, Ulrich Wagner
1982 7. Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Andreas Nowka, Ulrich Wagner
1987 Silber Leichtgewichts-Achter Bernhard Stomporowski
1988 4. Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Klaus Altena, Bernhard Stomporowski
1989 Gold Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Klaus Altena, Bernhard Stomporowski
1990 Gold Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Klaus Altena, Bernhard Stomporowski
1991 Gold Leichtgewichts-Doppelzweier Michael Buchheit
1992 Bronze Leichtgewichts-Achter Klaus Altena, Bernhard Stomporowski
1993 5. Zweier ohne Steuerfrau Gerte John
1994 Bronze Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Bernhard Stomporowski
1995 Bronze Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Bernhard Stomporowski, Michael Buchheit
Silber Zweier ohne Steuerfrau Gerte John
1996 Gold Leichtgewichts-Achter Vladimir Vukelic
Bronze Vierer ohne Steuerfrau Gerte John
1997 Bronze Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Jan Herzog, Martin Weis
1998 Gold Leichtgewichts-Achter Vladimir Vukelic, Bernhard Stomporowski
1999 Silber Einer Katrin Rutschow-Stomporowski
2001 Gold Einer Katrin Rutschow-Stomporowski
7. Zweier ohne Steuermann Jan Herzog
2002 Bronze Einer Katrin Rutschow-Stomporowski
2003 Silber Einer Katrin Rutschow-Stomporowski
2005 7. Zweier ohne Steuermann Jan Herzog
2007 Silber Leichtgewichts-Doppelvierer (für Großbritannien) Mathilde Pauls
2009 Bronze Doppelvierer Karsten Brodowski
9. Doppelzweier Tina Manker
2010 Gold Leichtgewichts-Doppelvierer Linus Lichtschlag
Bronze Doppelvierer Tina Manker, Julia Richter
7. Leichtgewichts-Doppelzweier Linus Lichtschlag
2011 Gold Doppelvierer Tina Manker, Julia Richter
4. Leichtgewichts-Doppelzweier Linus Lichtschlag
2013 Gold Doppelvierer Julia Richter
2014 8. Doppelzweier Julia Richter
2015 13. Einer Julia Richter

Europameisterschaften

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Jahr Platzierung Bootsklasse Name
1938 Gold Zweier ohne Steuermann Rudolf Eckstein, Heinz Stelzer
1973 5. Achter Heiko Köpke, Dieter Wilcke
2007 4. Leichtgewichts-Doppelzweier (für Großbritannien) Mathilde Pauls
2010 Gold Leichtgewichts-Doppelzweier Linus Lichtschlag
Silber Doppelvierer Tina Manker, Julia Richter
2011 11. Achter Hendrik Bohnekamp
2013 Gold Doppelvierer Julia Richter
2014 Silber Doppelvierer Julia Richter
2015 9. Einer Julia Richter
2016 10. Einer Julia Richter

Einzelnachweise

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  1. 100 Jahre Ruderklub am Wannsee, Hrsg.: Ruderklub am Wannsee e. V., 2006, S. 19
  2. Klub-Nachrichten des Ruderklub am Wannsee e. V., 1–2019, 110. Jahrgang: Nr. 701, S. 5
  3. 100 Jahre Ruderklub am Wannsee, Hrsg.: Ruderklub am Wannsee e. V., 2006, S. 186

Koordinaten: 52° 25′ 45,4″ N, 13° 10′ 58,6″ O