Race across the Alps

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Das Race across the Alps (RATA) ist ein dem Extremsport zugeschriebener, einmal jährlich im Sommer ausgetragener durch Österreich, die Schweiz und Italien führender Straßen-Radmarathon.

Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung von Franz Venier, Othmar Peer und Max Wassermann, dem ehemaligen Organisator des Dreiländergiro. Venier, ein bekannter Tiroler Extremsportler, wollte 2000 beweisen, dass es möglich ist, elf Anstiege der Hors Catégorie mit insgesamt 14.535 Höhenmetern innerhalb von 32 Stunden zu erklimmen. Seine Fahrt wurde vom ORF dokumentiert und er erreichte nach rund 27 Stunden das Ziel.

Im Folgejahr kam es darauf hin mit 40 Teilnehmern zur ersten Austragung des RATA. Es hat mittlerweile eine sehr hohe Popularität erlangt, die Teilnehmerzahl übersteigt – auch auf Grund der zahlreichen Höchstschwierigkeiten – in der Regel jedoch nicht 50 Teilnehmer.

RTL Television überträgt das Rennen in Österreich teilweise live. Gleich bei der ersten Austragung des Race across the Alps konnte man einen Überraschungssieger verzeichnen, als sich der Österreicher Gerrit Glomser den ersten Platz sicherte. Glomser war bis dato lediglich als „normaler“ Radrennfahrer in Erscheinung getreten – zudem hatte er erst wenige Tage zuvor die Tour de Suisse beendet. Ähnlich verhält es sich mit dem Italiener Maurizio Vandelli, der bislang vier Auflagen gewinnen konnte – drei zwischen 2008 und 2010 sogar in Serie – und damit Rekordsieger des Rennens ist. Auch 2011 lag er in Führung, musste jedoch infolge einer Magenverstimmung aufgeben. Der Sieger des RATA erhält ein Preisgeld von 3000 Euro, der Zweitplatzierte 2000 Euro und der Drittplatzierte 1000 Euro. Es folgen Abstufungen bis zu 200 Euro für den zehnten Rang.

Streckenverlauf

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Start- und Zielort des Race across the Alps ist traditionell die Gemeinde Nauders im Westen Tirols. Die durch Österreich, die Schweiz und Italien führende Strecke misst in der Regel 540 Kilometer und ist damit etwa so lang wie die Maratona dles Dolomites (138 km), der Dreiländergiro (168 / 134 km) und der Ötztaler Radmarathon (238 km) zusammengerechnet. Es müssen zirka 13.700 Höhenmeter erklettert werden und angestrebtes Ziel eines jeden teilnehmenden Radfahrers ist es, das RATA binnen 24 Stunden zu beenden. Um als „Finisher“ gelistet zu werden, darf ein 32-Stunden-Limit nicht überschritten werden. Die Strecke ist während des RATA nicht gesperrt, da es sich um eine so genannte Radtouristik-Veranstaltung handelt. Die Fahrer müssen also auch auf den Straßenverkehr achten und die Straßenverkehrsordnungen strikt beachten.

Im Jahr 2021 gewann der Tiroler Dominik Schranz das Rennen in der neuen Rekordzeit von 20 Stunden und 03 Minuten vor dem Deutschen Thomas Hoffmeister mit 20 Stunden und 33 Minuten. Damit blieben beide unter der bisher schnellsten Zeit des bis dato vierfach Siegers Robert Petzold[1]

Im Jahr 2023 gewann Robert Petzold zum fünften Mal das RATA und ist somit der alleinige Rekordsieger. Dabei blieb Robert Petzold mit der bisher schnellsten gefahrenen Zeit von 19 Stunden und 41 Minuten unter der Grenze von zwanzig Stunden.

Der Streckenverlauf beinhaltete folgende Passhöhen:

ReschenpassStilfser JochGaviapass – Passo dell'ApricaMortirolopass – Passo dell'Aprica – BerninapassAlbulapassFlüelapassOfenpassUmbrailpass – Reschenpass
Jahr Strecke
in km
Höhen-
meter
Goldmedaille Sieger Silbermedaille Zweiter Platz Bronzemedaille Dritter Platz
2023 525 14.500 Deutschland Robert Petzold/GER OsterreichÖsterreich Frederic Pasqualini/AUT Deutschland Robert Müller/GER
2022 525 14.000 Deutschland Robert Müller/GER OsterreichÖsterreich Frederic Pasqualini/AUT Deutschland Tobias Heß/GER
2021 533 13.600 OsterreichÖsterreich Dominik Schranz/AUT Deutschland Thomas Hoffmeister/GER Deutschland Robert Müller/GER
2019 450 A 10.700 Deutschland Thomas Hoffmeister/GER[2] OsterreichÖsterreich Robert Berger/AUT OsterreichÖsterreich Paul Lindner/AUT
2018 533 13.600 Deutschland Robert Petzold/GER[3]
OsterreichÖsterreich Daniel Rubisoier/AUT
OsterreichÖsterreich Dominik Schranz/AUT
2017 533 13.600 Deutschland Robert Petzold/GER OsterreichÖsterreich Patrick Hagenaars/AUT Deutschland Matthias Reinfried/GER
2016 533 13.600 Deutschland Robert Petzold/GER OsterreichÖsterreich Walter Sageder/AUT OsterreichÖsterreich Severin Zotter/AUT
2015 533 13.600 Deutschland Robert Petzold/GER OsterreichÖsterreich Walter Sageder/AUT Luxemburg Ralph Diseviscourt/LUX
2014 533 13.600 OsterreichÖsterreich Daniel Rubisoier/AUT OsterreichÖsterreich Venier Franz/AUT OsterreichÖsterreich Severin Zotter/AUT
2013 533 13.600 OsterreichÖsterreich Daniel Rubisoier/AUT Deutschland Rainer Steinberger/GER Schweiz Thomas Strebel/SUI
2012 533 13.600 OsterreichÖsterreich Daniel Rubisoier/AUT OsterreichÖsterreich Patrick Grüner/AUT OsterreichÖsterreich Paul Lindner/AUT
Schweiz Daniel Schnider/SUI
2011 533 13.600 Schweiz Reto Schoch/SUI Schweiz Thomas Strebel/SUI ItalienItalien Cesare Richini Plinio/ITA
2010 533 13.600 ItalienItalien Maurizio Vandelli/ITA OsterreichÖsterreich Paul Lindner/AUT Deutschland Pierre Bischoff/GER
2009 533 13.600 ItalienItalien Maurizio Vandelli/ITA OsterreichÖsterreich Eckkehard Dörschlag/AUT OsterreichÖsterreich Heinz Zörweg/AUT
2008 533 13.600 ItalienItalien Maurizio Vandelli/ITA OsterreichÖsterreich Heinz Zörweg/AUT Schweiz Daniel Wyss/SUI
2007 533 13.600 OsterreichÖsterreich Rene Fischer/AUT OsterreichÖsterreich Christoph Strasser/AUT Schweiz Samuel Nagel/SUI
2006 540 13.720 OsterreichÖsterreich Paul Lindner/AUT OsterreichÖsterreich Wolfgang Fasching/AUT OsterreichÖsterreich Rene Fischer/AUT
2005 540 13.720 Schweiz Daniel Wyss/SUI Schweiz Samuel Nagel/SUI OsterreichÖsterreich Gernot Turnosky/AUT
2004 540 13.720 OsterreichÖsterreich Valentin Zeller/AUT Schweiz Samuel Nagel/SUI FrankreichFrankreich Dominique Briand/FRA
2003 540 13.720 ItalienItalien Maurizio Vandelli/ITA Schweiz Daniel Wyss/SUI Liechtenstein Andrea Clavadetscher/SUI
2002 540 13.720 OsterreichÖsterreich Paul Lindner/AUT Slowenien Marko Baloh/SLO Slowenien Jure Robic/SLO
2001 509 12.150 OsterreichÖsterreich Gerrit Glomser/AUT Slowenien Marko Baloh/SLO OsterreichÖsterreich Herbert Meneweger/AUT
A 
Ohne Gavia: Abkürzung der Strecke aufgrund mehrmaliger längerer Sperrungen der Gavia-Straße im Jahr 2019 aufgrund von Erdrutschen.[4][5]

Einzelnachweise

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  1. Petzold wird RATA-Sieger in Rekordzeit, abgerufen am 22. April 2019
  2. Thomas Hoffmeister: RATA 2019 – Danke an meine Schweinecrew, an Petzracing und die vielen Unterstützer an der Strecke und im Social Media. In: strava.com. Strava, Inc., San Francisco, CA USA 94103, 28. Juni 2019, abgerufen am 4. November 2023.
  3. ex aequo; Race across the Alps 2018, abgerufen am 22. April 2019
  4. Bormio nach Santa Caterina Valfurva (Gavia Pass) Sperrung SP29. In: gs-forum.eu. MiJo Bikic, 12247 Berlin, 2019, abgerufen am 4. November 2023.
  5. Momentan gesperrt, Kommentare Passo di Gavia. In: quaeldich.de. quäldich.de GmbH, 10999 Berlin, 2019, abgerufen am 4. November 2023.