Radio-Zentrale Mitteldorf

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Die Radio-Zentrale Mitteldorf war eines der ersten Radio-Fachgeschäfte in Niedersachsen[1] und in seiner Branche eines der führenden Unternehmen in Norddeutschland.[2] Die in der ersten Hälfte der 1920er Jahre durch den Rundfunk-Pionier Franz Wilhelm Mitteldorf in Hannover gegründete Firma wurde insbesondere durch seine „Beschallungen“ auf Großveranstaltungen überregional bekannt.[1]

Nachdem der Namensgeber des Unternehmens schon zu Beginn des Rundfunks als Verbandsfunktionär an führender Stelle in Berlin tätig geworden war, gründete er 1924 in Hannover die Radio-Zentrale Mitteldorf, zunächst als Fachgeschäft für Radio-[2] und Rundfunk-Gerätschaften.[1]

Nach den durch Gründer organisierten ersten Schallplatten-Konzerten im NORAG-Nebensender Hannover und der Funkausstellung 1925 in der hannoverschen Stadthalle[1] machte das Unternehmen schon in seinen frühen Jahren in Verbindung mit der Funkindustrie verschiedene Übertragungsversuche, beispielsweise 1928 beim ersten Start des von dem Kraftfahrzeug-Hersteller Opel entwickelten Raketenwagens Opel RAK1 „auf der Hasenheide.“[2]

Unterdessen hatte die Radio-Zentrale Fr. W. Mitteldorf GmbH mit Sitz in der Braunschweiger Straße 2 um 1927 „Sprechapparate“ in ihr Angebots-Portfolio aufgenommen.[3]

Seine technischen Anlagen setzte das Unternehmen vor allem bei Groß-Übertragungen ein, etwa bei politischen Kundgebungen, auf Schützenfesten, Sechstagerennen, verschiedenen Ruderregatten und anderen Veranstaltungen.[1]

Auf Ausstellungen wurde die Firma, die neben dem Hauptsitz Filialen am Georgsplatz sowie in Elberfeld-Barmen und Burgdorf unterhielt, „mehrfach mit goldenen Medaillen, 1. Preisen und anderen hohen Auszeichnungen prämiert“.[2]

Am 31. Dezember 1937 erfolgte eine Neueintragung der Firma beim Amtsgericht Hannover als Radio-Zentrale Fr. W. Mitteldorf.[4]

Während des Zweiten Weltkrieges wurden durch die Luftangriffe auf Hannover sowie die Fliegerbomben-Abwürfe auf andere Städte „sämtliche Geschäfts-, Werkstatt- und Lagerräume“ des Unternehmens[2] weitgehend zerstört,[1] dennoch konnte die Firma beinahe durchgängig zumindest Teilbereiche im Verkauf und für den Reparatur-Betrieb in Hannover aufrechterhalten.[2]

Nach der Instandsetzung des Werkstatt- und Verstärker-Hauses[2] konnte die Fr. W. Mitteldorf, Radio-Zentrale am Standort Breite Straße 2[5] in der Nachkriegszeit das Nachbargrundstück mit besonderen Vorführkabinen sowie einem neuen Ladengeschäft ausgebaut werden.[2]

Im Herbst 1953 wurde in der Erich-Möller-Passage in der Schillerstraße das nach Entwürfen von Stadtbaudirektor Erich Stürzenacker gestaltete „Schallplatten-Kabinett Mitteldorf“ eingerichtet, in dem neben „allen Schallplatten-Fabrikaten“ angeboten und wiederum Vorführkabinen sowie eine Abteilung für Großlautsprecher vorgehalten wurden.[2] Der weitere Ausbau orientierte sich zudem an den jeweils neuesten Entwicklungen auf dem Rundfunk- und dem einsetzenden Fernsehmarkt.[1]

Am 7. Oktober 1965 wurde das Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht.[4]

  • Rundfunk-Neuheiten 1938–1939, 14-seitige Broschur mit zahlreichen Abbildungen, 1938

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Waldemar R. Röhrbein: Mitteldorf, Franz Wilhelm, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 257
  2. a b c d e f g h i 30 Jahre Radio-Zentrale Mitteldorf, in: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover 1954, unter Mitarbeit bei der textlichen und illustrativen Gestaltung von Heinz Lauenroth, Ewald Brix und Herbert Mundhenke, Verlag: Adolf Sponholtz Verlag Kommandit-Gesellschaft, Hannover (Seelhorststraße 46), September 1954, S. 174
  3. Zeitschrift für Instrumentenbau, Bd. 48 (1927), S. 91; Vorschau über Google-Bücher
  4. a b Radio-Zentrale Fr.W.Mitteldorf, Hannover✝︎ auf der Seite der Wirtschaftsauskunft northdata.de
  5. Adressbuch der Stadt Hannover 1943, 141. Ausgabe unter Benutzung amtlicher Quellen, Teil 1: Haushaltungsvorstände, handelsgerichtlich eingetragene Firmen und Gewerbebetriebe nach Namen geordnet, Hannover: Verlag August Scherl Nachfolger, 1943, S. 371; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft