Radweg Deutsche Einheit
Der Radweg Deutsche Einheit ist ein touristischer Radwanderweg, der auf einer Gesamtstrecke von rund 1100 Kilometern von Bonn kommend durch sieben Bundesländer nach Berlin verläuft. Er verfolgt zum einen das Ziel, den Entwicklungsprozess und den Stand der Deutschen Einheit zu veranschaulichen. Neuartig ist das weitere Ziel, Radtourismus mit Angeboten digitaler Information zu versehen und eine Infrastruktur für Elektromobilität von Radfahrern zu errichten.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Konzept für den Radweg wurde 2015 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Zusammenarbeit mit den Bundesländern aus Anlass des Jubiläumsjahrs 25 Jahre „Deutsche Einheit“ entwickelt. 2016 wurde der Weg ausgeschildert.[1] Der Verlauf wurde so geplant, dass er auf weiter Strecke die Trassen bereits bestehender Radwege benutzt.
- Rheinradweg
- Lahnradweg
- Hessischer Radfernweg R2
- Bahnradweg Rotkäppchenland / Mittelland-Route (D4)
- Fulda-Radweg / Hessischer Radfernweg R1
- Weser-Radweg
- Harzrundweg
- D-Route 3 / D-Route 11
Einzelne Teilstücke werden neu errichtet, wobei noch nicht alle Lücken geschlossen sind (Stand 27. März 2017).
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weg ist in fünf Abschnitte von Bonn über Gießen, Kassel, Goslar und Dessau nach Berlin unterteilt. Es werden insgesamt 20 Etappen vorgeschlagen:
1. Abschnitt Bonn–Gießen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Haus der Geschichte Bonn
-
Deutsches Eck in Koblenz
-
Mathematikum in Gießen
2. Abschnitt Gießen–Kassel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im August 2021 wurde der Radweg zwischen Momberg und Neustadt durch den Bau der Bundesautobahn 49 unterbrochen. Dort endet der Weg abrupt im freien Feld. Anfangs wurde keine Umleitung ausgeschildert. Eine provisorische Umleitung über Straßen mit Schwerlastverkehr wurde inzwischen eingerichtet. Mittlerweile wird der vor Jahren gemachte Vorschlag einer Umleitung durch das Frauenrodt zwischen Neustadt und Wiera weiterverfolgt, die Befahrbarkeit soll in den nächsten Monaten hergestellt werden.[2]
- Gießen–Marburg
- Marburg–Schwalmstadt
- Schwalmstadt–Bad Hersfeld
- Bad Hersfeld–Rotenburg an der Fulda
- Rotenburg an der Fulda–Kassel
-
Goldener Schrein in der Elisabethkirche (Marburg)
-
Junker-Hansen-Turm in Neustadt (Hessen)
-
Totenkirche in Treysa
-
Gedenkstätte Trutzhain
-
Stiftsruine Bad Hersfeld
-
Point Alpha, 33 km entfernt vom Radweg
-
Familiensitz der Trott zu Solz
-
Nächtliche Wasserspiele im als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Bergpark Wilhelmshöhe
3. Abschnitt Kassel–Goslar
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kassel–Hann. Münden
- Hannoversch Münden–Höxter
- Höxter–Einbeck
- Einbeck–Goslar
4. Abschnitt Goslar–Dessau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Goslar–Blankenburg (Harz)
- Blankenburg–Gatersleben
- Gatersleben–Bernburg (Saale)
- Bernburg–Dessau
-
Stiftskirche und Schloss in Quedlinburg
5. Abschnitt Dessau–Berlin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dessau–Lutherstadt Wittenberg
- Wittenberg–Beelitz
- Beelitz–Berlin
Radstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein neues Konzept wird mit den so genannten Radstätten verfolgt, die entlang des Weges errichtet werden. Drei unterschiedliche Typen mit modulartigem Aufbau sind vorgesehen, die je nach Ausstattung unterschiedliche Funktionen bieten:[3]
- Infopaneel mit analogen Informationen
- Touch-Panel-PC für digitale Informationen
- Hotspot für kostenloses WLAN
- Lademöglichkeit für E-Bikes
- Witterungsschutz mit Sitzbank und Beleuchtung
- Fahrradständer
- verschließbare Fahrradboxen
- Ladeschließfächer mit 2 Steckdosen und LED-Beleuchtung
- Gepäckfächer
- Servicestation mit Reparaturset und Luftpumpe
- eine Trinkwasserzapfstelle
- LED-Beleuchtung
- Abfallbehälter
Radfahrende können unterschiedliche digitale Angebote der offiziellen Website nutzen. Neben einem Routenplaner wird eine Partner-App zur Verfügung gestellt.
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den ersten Prototypen in Bonn und Berlin entstanden (beziehungsweise entstehen) Radstätten an vielen Orten entlang des Radweges. Stand Juli 2021 handelt es sich um folgende Standorte:[4]
- Bonn
- Weißenthurm (VG, Standort Kaltenengers)
- Nassau
- Limburg
- Weilburg
- Gießen
- Marburg
- Schwalmstadt
- Neukirchen
- Rasdorf
- Rotenburg a. d. Fulda
- Kassel
- Fuldatal
- Wahmbeck (Bodenfelde)
- Bad Karlshafen (in Vorbereitung)
- Seesen
- Bad Harzburg
- Blankenburg
- Thale (in Vorbereitung)
- Ermsleben-Falkenstein
- Bernburg (Saale)
- Ferropolis
- Bad Belzig
- Borkheide
- Berlin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Entstehung des Radwegs. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 20. Juli 2021.
- ↑ Anne Quehl: Lösung für Radler und Fußgänger. Ausweg aus der Sackgasse: Gekappte Verbindung Richtung Neustadt soll ersetzt werden. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. Verlag Dierichs GmbH & Co KG, 15. August 2021, abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ Die Konstruktion der Radstätten. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 20. Juli 2021.
- ↑ Die Standorte der Radstätten. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 31. Dezember 2021.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Radweg Deutsche Einheit. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 26. März 2017.