Raffael Becker
Raffael Becker (* 16. März 1922 in Köln; † 23. Oktober 2013) war ein deutscher Kunstmaler und Grafiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Raffael Becker stammte aus einer Künstlerfamilie. Sein Vater Rafael Becker (1895–1979) schuf unter anderem das Design von Afri-Cola, auch sein Großvater Ignatz Becker war Maler. Becker absolvierte zunächst eine Ausbildung als Dekorationsmaler, die er mit Aktzeichnen und dem Besuch einer Werbefachschule ergänzte. Sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab 1940 musste er schon nach einem Jahr durch seine Einberufung zum Kriegseinsatz unterbrechen.
In der Nachkriegszeit arbeitete Becker als Werbegrafiker, hauptsächlich für Autofirmen, z. B. Borgward, Ford, Daimler-Benz und für fotografische Produkte der Firma Agfa. Er dokumentierte ferner zwischen 1945 und 1947 Szenen aus dem zerstörten Köln. 26 dieser Zeichnungen gingen als Schenkung in den Bestand des Kölnisches Stadtmuseums. Ebenfalls dort befindet sich das Triptychon „Karneval in Köln“ (Colonia Claudia Augusta Agrippinensis, Causa nostrae laetitia) von 1974.[1]
Ab 1960 widmete sich Raffael Becker ganz der freien Kunst. Nach Phasen der Auseinandersetzungen mit den Kunstrichtungen Kubismus, Futurismus und Informel fand Becker zu einer eigenen Bildsprache, die erzählerische Elemente in Kombinationen aus gegenständlichen und nicht gegenständlichen Darstellungen einfließen ließ.
Becker, der sich bis ins Alter selbst als „Raffael Becker jun.“ bezeichnete,[2] lebte in Köln-Sülz und in der Eifel. Er heiratete 1948 Ingeborg Vieten (25. November 1927 – 1. August 2022). Zu seinen Nachkommen zählen zwei gemeinsame Töchter, drei Enkelkinder und drei Urenkel.
Raffael Becker starb im Alter von 91 Jahren und wurde im Familiengrab auf dem Südfriedhof in Köln-Zollstock beigesetzt.
Seit 2022 befindet sich ein Museum für den künstlerischen Nachlass von Raffael Becker in Köln-Lindenthal.[3]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998 Rheinlandtaler[4]
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Scheunenausstellung im eigenen Eifelhaus: 1966
- Atelier Hubert Benatzky: 1967
- Kölnischer Kunstverein, Einzelwerk: „Demonstration“, 1968
- Scheunenausstellung im eigenen Eifelhaus, 1973
- Regierungspräsidium Köln: „Bilder und Zeichnungen“, 1974
- Galerie Kühling Hamburg: „Ölbilder und Zeichnungen“, 1974
- Schauspielhaus Köln: „Kölnische Bilder“, 1978
- Historisches Rathaus Köln: „Kölnische Bilder“, 1982
- Galerie Glockengasse 4711: „Clowns“ (Zeichnungen), 1984
- Kölnisches Stadtmuseum: „Bella Colonia“, 1988
- Kölner Bank von 1867: „Neue Bilder“,1995
- Puppenspiele der Stadt Köln: „Ölgemälde“, 1996
- Abtei Brauweiler: „Gemälde und Zeichnungen“, 1997
- Galerie Malchers, Bensberg: „Zeichnungen“, 2001
- Kölnisches Stadtmuseum: Mittendrin, „Kölner Bilder“, 2002
- Villa Trips, Museum für Rennsportgeschichte: „Autozeichnungen“ (Retrospektiv), 2002
- Abtei Brauweiler: „Bilder eines Rheinländers“ (Teils retrospektiv), 2007
- Firma Turris Köln: „Signalbilder“ von Raffael Becker und „Ungegenständliches“ von Raphaele Becker Berglar, 2008
- Bürgerhaus Galerie Hürth: „Begegnungen“ (Zeichnungen), 2009
- Kölnisches Stadtmuseum: „In den Trümmern von Köln 1945–1947“, 2012. Die dort gezeigten 26 Werke hat Raffael Becker dem Stadtmuseum geschenkt[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katalog Bella Colonia, anlässlich der Ausstellung „Bella Colonia“ vom 19. Februar bis 4. April 1988 in Köln. Stadtmuseum, mit Texten von Raffael Becker, Michael Euler-Schmidt, Werner Schäfke. Kölnisches Stadtmuseum, Köln 1988
- mittendrin. Erlebte Bilder und Geschichten, Swisstal-Heimerzheim: Edition Walter Mörchen 1993
- Köln Zeichnungen von 1945–1947, Dynowski, Köln 1995
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raffael Becker auf der Internetseite der Universität Köln (Information zum Maler des Rektorenportraits Wolf Isselhard)
- Internetseite des Raffael Becker Museums
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kölner Stadtanzeiger vom 20. Juni 2012, S. 26
- ↑ Raffael Becker – Farbensprühender Alltag mit 90, Webseite zum Bild der Woche 12.–18. März 2012, online, abgerufen am 18. März 2012
- ↑ Home | Museum Raffael Becker | Köln. In: museum-raffael-becker.de. Raffael Becker Museumsstiftung, abgerufen am 15. Februar 2023.
- ↑ s. bei Rektorenportraits Weblinks
- ↑ Stefan Palm: Geschenke vom Geburtstagskind. Raffael Becker schenkt dem Stadtmuseum seine derzeit ausgestellten Werke. In: stadt-koeln.de. Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 6. Juni 2012, abgerufen am 22. Juni 2012.
Personendaten | |
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NAME | Becker, Raffael |
ALTERNATIVNAMEN | Becker, Raffael jun. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunstmaler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 16. März 1922 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 23. Oktober 2013 |