Rainer Sundmacher

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Rainer Sundmacher (* 9. Januar 1943 in Gadebusch, Mecklenburg) ist ein deutscher Augenarzt. Er war von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2006 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik der medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Sundmacher wurde als ältester von drei Brüdern in Mecklenburg geboren. Ab 1945 wuchs er in Hannover auf, wo er 1962 das Abitur ablegte. Im Anschluss leistete er Wehrdienst bei der Bundeswehr, die er im Jahr 1964 im Rang eines Leutnants verließ. Von 1964 bis 1969 studierte er Medizin an den Universitäten in Berlin, Lübeck, Wien und Göttingen. Nach dem Abschluss promovierte er im selben Jahr am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen bei Friedrich Timm. 1970 legte er das amerikanische medizinische Examen (United States Medical Licensing Examination, USMLE) der Educational Commission for Foreign Medical Graduates (ECFMG) ab. Ebenfalls 1970 heiratete er Margarete Arnold. Sie haben drei Kinder.

Bis 1971 war Sundmacher Assistent des Virologen Rainer Thomssen am Hygieneinstitut der Georg-August-Universität Göttingen. Danach wechselte in die Augenheilkunde als wissenschaftlicher Assistent von Günter Mackensen an der Augenklinik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Daselbst legte er 1975 die Facharztprüfung ab und habilitierte sich 1977. 1984 wurde er zum C2-Professor und Leitendem Oberarzt der Augenklinik ernannt. Am 17. November 1986 folgte er einem Ruf an die Universität Düsseldorf als Ärztlicher Direktor der Augenklinik. Mit Ablauf des Monats März 2006 wurde er emeritiert.

Nachdem Sundmacher sich in seiner Göttinger Zeit mit der Erforschung des Hepatitis-B-Virus und zellulärer Immunreaktionen beschäftigte, lag später sein Hauptinteresse in der Erforschung und Behandlung von Erkrankungen der Hornhaut des Auges. Insbesondere konzentrierte er sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit auf die durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufene Entzündung (herpetische Keratiden). Im Rahmen der Behandlung dieser Erkrankungen transplantierte er über 3000 Hornhäute (Keratoplastik).[1] Während seiner Leitung der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf wurde dort die Lions-Hornhautbank etabliert, die zuletzt in 2008 über 630 Transplantate begutachtet und konserviert.[2]

Veröffentlichungen

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  • Color atlas of herpetic eye diseases: a practical guide to clinical management; Berlin: Springer 2009,[3]
  • Adequate HLA matching in keratoplasty; Hrsg.; Basel, Freiburg, Paris, London, New York, New Delhi, Bangkok, Singapore, Tokyo, Sydney: Karger 2002[4]
  • Herpetische Augenerkrankungen; Hrsg.; München: J. F. Bergmann; 1981[5]
  • Diagnose und Therapie schwerwiegender Hornhauterkrankungen (unter besonderer Berücksichtigung der Interferonprophylaxe herpetischer Keratitiden); Habilitationsschrift; Freiburg (Breisgau); 1977[6]
  • Histochemischer Nachweis von Schwermetallen im Knochenmark der weißen Ratte; Promotionsschrift; Göttingen; 1969[7]
  • In PubMed gelistete Veröffentlichungen
  • Duncker G.; Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft: Rückblick auf 150 Jahre DOG – Ernennung des Ehrenmitglieds, Prof. Dr. Rainer Sundmacher. 2007, archiviert vom Original am 25. Februar 2010; abgerufen am 21. Oktober 2013.
  • Astrid Schmitz; Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Pressemitteilung zur Emeritierung. 17. März 2006, abgerufen am 21. Oktober 2013.

Einzelnachweise

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  1. Willhardt R.; Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Pressemitteilung zur 3000. Hornhautverpflanzung. 2001, abgerufen am 27. September 2009.
  2. Busic A.; Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Pressemitteilung LIONS-Hornhautbank: Jahresbericht 2008 erschienen. 2009, abgerufen am 27. September 2009.
  3. DNB 989364151: Eintrag im Katalog der der Deutschen Nationalbibliothek zu Color atlas of herpetic eye diseases.
  4. DNB 96487332X: Eintrag im Katalog der der Deutschen Nationalbibliothek zu Adequate HLA matching in keratoplasty.
  5. DNB 810536684: Eintrag im Katalog der der Deutschen Nationalbibliothek zu Herpetische Augenerkrankungen.
  6. DNB 820589012: Eintrag im Katalog der der Deutschen Nationalbibliothek zu Diagnose und Therapie schwerwiegender Hornhauterkrankungen.
  7. DNB 482492376: Eintrag im Katalog der der Deutschen Nationalbibliothek zu Histochemischer Nachweis von Schwermetallen im Knochenmark der weißen Ratte.
  8. https://www.aekno.de/fileadmin/user_upload/RheinischesAerzteblatt/Ausgaben/2003/2003.07.006.pdf