Rapenburg
Provinz | Noord-Holland |
Gemeinde | Amsterdam |
Fläche – Land – Wasser |
0,17 km2 0,09 km2 0,08 km2 |
Einwohner | 1.015 (1. Jan. 2024[1]) |
Koordinaten | 52° 22′ N, 4° 55′ O |
Vorwahl | 020 |
Postleitzahlen | 1011 |
Rapenburg ist eine Halbinsel (niederländisch Schiereiland) und ein Wohnviertel im Stadtbezirk Amsterdam-Centrum in der niederländischen Provinz Nordholland. Die Geschichte von Rapenburg beginnt um 1593 als Schiffswerft. Der Ursprung des Namens der Halbinsel ist bis heute nicht bekannt. Am 1. Januar 2024 hatte Rapenburg 1.015 Einwohner.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit den ebenfalls künstlich angelegten Halbinseln Uilenburg und Valkenburg liegt Rapenburg am Amsterdamer IJ und wurde während der „Ersten und zweiten Erweiterung von Amsterdam“ (Eerste en tweede uitleg van Amsterdam) von 1585 bis 1596 angelegt. Die Stadtausbreitung war für das Anlegen von Schiffswerften, Lagerplätzen für Holz zum Schiffbau und als weitere Verteidigungslinie der Stadt Amsterdam geplant.
Auf einer der ältesten bekannten Abbildungen von Pieter Bast aus dem Jahr 1597 ist Rapenburg aus der Vogelperspektive zu sehen. Der Kupferstich ist im Amsterdamer „Het Scheepvaartmuseum“ ausgestellt. Die Niederländische Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, VOC) hatte anfangs auf Rapenburg ihre Schiffswerften, ebenso hatten sich Holzhändler als Lieferanten für die VOC dort niedergelassen. 1597 erwarb der ehemalige Schiffszimmermann Jan Michelsz, der in Lastage einen Betrieb hatte, ein Grundstück auf der Halbinsel. Zu dieser Zeit gab es nur wenige Bewohner auf Rapenburg, was sich erst 1608 änderte. In diesem Jahr wurde dort Bauland verkauft. Einflussreiche Kaufleute, Mitglieder der Vroedschap sowie Zimmerleute und Maurer erwarben Parzellen. Die Käufer waren verpflichtet, ein Teil des Grundstückes für öffentliche Wege bereitzustellen und die Kosten des Straßenbaues selbst zu tragen. Viele der Parzellen waren Eigentum der Stadt und wurden von der Admiraliteit van Amsterdam zur Zeit der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen in Gebrauch genommen. Die Schiffswerften und Holzlagerstätten der VOC wurden in der Zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Wittenburg und den Oostelijke Eilanden verlagert.
Um 1670 wurden die meisten Werften in andere Gebiete umgesiedelt und die Grundstücke an der heutigen Prins Hendrikkade für den Wohnungsbau verkauft. 2012 stehen auf Rapenburg noch einige monumentale Wohnungen und Lagerhäuser der VOC. Rapenburg gehörte zur Amsterdamer Jodenbuurt (jüdisches Viertel), unter anderem mit einer Synagoge und einer Diamantschleiferei.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hajo Brugmans: De geschiedenis van Amsterdam. Het nieuwe Amsterdam van 1795 tot den tegenwoordigen tijd. Uitgeverij J.M. Meulenhoff, 1925
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geertje Dircx, die Haushälterin und zeitweilige Lebensgefährtin van Rembrandt, wohnte auf Rapenburg, bevor sie nach Gouda in ein Frauengefängnis eingeliefert wurde.
- „Rapenburg 13“ war im 19. Jahrhundert bekannt für die Wohnstätte von Piet Pieterszoon Heyn (1577–1629), ein holländischer Vize-Admiral von der Niederländischen Westindien-Kompanie.
- Die niederländische Offizierin der Heilsarmee, Majoor Bosshardt (1913–2007), war 1934 auf Rapenburg tätig.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Straatfeest Rapenbal, Rapenburg, Amsterdam, 14 april 2007 Video auf YouTube, 13:12 Minuten
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 16. August 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.