Raphael Holzdeppe

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Raphael Holzdeppe


Holzdeppe bei den Deutschen Meisterschaften 2015

Voller Name Raphael Marcel Holzdeppe
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 28. September 1989 (35 Jahre)
Geburtsort Kaiserslautern, Deutschland
Größe 181 cm
Gewicht 78 kg
Karriere
Disziplin Stabhochsprung
Bestleistung Halle: 5,88 m; Freiluft: 5,94 m
Verein LAZ Zweibrücken
Trainer Andrei Tivontschik, zeitw.: Chauncey Johnson,
erster Trainer: Dieter Kruber
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 2 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze 2012 London 5,91 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold 2013 Moskau 5,89 m
Silber 2015 Peking 5,90 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze 2012 Helsinki 5,77 m
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Gold 2008 Bydgoszcz 5,50 m
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Gold 2009 Kaunas 5,65 m
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Bronze 2008 Nürnberg 5,75 m
Silber 2010 Braunschweig 5,70 m
Silber 2012 BO-Wattenscheid 5,77 m
Silber 2013 Ulm 5,75 m
Gold 2015 Nürnberg 5,94 m
Silber 2017 Erfurt 5,60 m
Gold 2019 Berlin 5,76 m
Bronze 2020 Braunschweig 5,50 m
Bronze 2021 Braunschweig 5,50 m
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Gold 2017 Leipzig 5,68 m
Gold 2018 Dortmund 5,68 m
Bronze Dortmund 2023 5,52 m
Silber Leipzig 2024 5,45 m
letzte Änderung: 17. August 2024

Raphael Marcel Holzdeppe (* 28. September 1989 in Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz) ist ein ehemaliger deutscher Stabhochspringer. Sein größter Erfolg ist der Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau. Von 2008 bis 2017 war er Mitinhaber des Weltrekordes bei den Junioren.

Holzdeppe besuchte das Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken, an dem er 2009 das Abitur ablegte. Ab Sommer 2010 studierte er via Fernstudium an der FH Ansbach International Management für Spitzensportler.[1] Er war Sportsoldat bei der Sportfördergruppe Neubiberg der Bundeswehr,[2] bevor er nach seinem WM-Titel 2013 aus der staatlichen Förderung ausstieg.[3]

Stand 2023 studiert er im dualen Bachelor-Studiengang Sport-/Bewegungstherapie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.[4]

Sportliche Karriere

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Mit dem Stabhochsprung begann Holzdeppe im Alter von zehn Jahren. 2006 erreichte er bei den U20-Weltmeisterschaften ins Finale und belegte mit persönlicher Bestleistung von 5,30 m den 6. Rang. 2007 und 2008 wurde er Deutscher U20-Hallenmeister.

2008 egalisierte er in der Freiluftsaison am 28. Juni in Biberach mit 5,80 m den seit 1989 bestehenden Juniorenweltrekord des Russen Maxim Tarassow. Bei den Juniorenweltmeisterschaften in Bydgoszcz gewann er die Goldmedaille (5,50 m). Bei den Olympischen Spielen in Peking qualifizierte er sich mit 5,65 m für die Finalrunde und belegte damit den achten Platz.

Nachdem Holzdeppe 2009 Deutscher U23-Meister geworden war, holte er mit 5,65 m bei den U23-Europameisterschaften in Kaunas Gold. 2011 wurde er erneut Deutscher U23-Meister und startete bei den Weltmeisterschaften in Daegu, wo er das Finale nicht erreichte und mit 5,50 m in der Qualifikation ausschied.

2012 belegte er bei den Deutschen Meisterschaften mit 5,77 m den zweiten Platz. Mit der gleichen Höhe gewann Holzdeppe bei den Europameisterschaften in Helsinki die Bronzemedaille und erreichte damit seinen ersten Podestplatz bei internationalen Meisterschaften im Erwachsenenbereich. Bei den Olympischen Spielen in London gewann er mit persönlicher Bestleistung von 5,91 m die Bronzemedaille.

Im Winter 2012/13 wechselte er von seinem bisherigen Trainer Andrei Tivontschik in die Münchner Trainingsgruppe von Chauncey Johnson mit Malte Mohr und Fabian Schulze.[5] Am 6. Juni 2013 stellte Holzdeppe beim Diamond-League-Meeting in Rom seine Bestleistung ein und bezwang dabei erstmals den Olympiasieger Renaud Lavillenie. Den bis dato größten Erfolg seiner Karriere erzielte er bei den Weltmeisterschaften in Moskau, als er mit 5,89 m vor dem Franzosen Lavillenie, der für die gleiche Sprunghöhe mehr Versuche benötigt hatte, Weltmeister wurde.[6]

Ende September 2014 entschied sich Holzdeppe, zu seinem früheren Trainer Tivontschik nach Zweibrücken zurückzukehren.[7] Zuvor hatte er im Juli die Saison wegen Formschwäche vorzeitig beendet.[8]

Am 24. Juni 2015 steigerte er seine Bestleistung bei einem Schauspringen in Baku auf 5,92 m,[9] die er am 26. Juli 2015 beim Gewinn seines ersten deutschen Meistertitels auf 5,94 m verbesserte und damit gleichzeitig einen Meisterschaftsrekord aufstellte. Am 24. August 2015 gewann Holzdeppe bei den Weltmeisterschaften in Peking die Silbermedaille. Er übersprang wie der Sieger Shawnacy Barber aus Kanada 5,90 m, hatte aber mehr Fehlversuche.

2016 verletzte sich Holzdeppe im Februar bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig am Sprunggelenk und bestritt danach erst im Juni wieder Wettkämpfe. Wegen muskulärer Probleme verpasste er die Europameisterschaften.[10] Bei den Olympischen Spielen scheiterte er in der Qualifikation.

2017 wurde er Deutscher Hallenmeister. Bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad kam er mit seinem ersten 5,80-Meter-Sprung seit mehr als einem Jahr und seit seiner schweren Fußverletzung auf den 5. Platz.[11] Mit 5,60 m wurde er Deutscher Vizemeister. Bei den Weltmeisterschaften in London scheiterte er im Finale an der Einstiegshöhe von 5,50 m mit drei Fehlversuchen.[12]

2018 verbesserte Holzdeppe am 3. Februar beim Indoor Meeting Karlsruhe seine Bestleistung in der Halle auf 5,88 m und holte sich zwei Wochen später in Dortmund mit 5,68 m den Titel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. Bei den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham belegte er mit übersprungenen 5,80 m den fünften Platz.

2019 wurde er mit 5,76 m Deutscher Meister und kam im Finale der Weltmeisterschaften in Doha mit 5,70 m auf Rang sechs. 2020 holte Holzdeppe in der wegen der COVID-19-Pandemie verspätet gestarteten Freiluftsaison bei den Deutschen Meisterschaften mit 5,50 m Bronze.

2021 kam er bei den Deutschen Meisterschaften mit 5,50 m wieder auf den Bronzeplatz. Seine vierte Teilnahme an Olympischen Sommerspielen konnte Holzdeppe nicht verwirklichen. Mitte Juni gab er bekannt, dass ein operativ zu behandelnder Knorpelschaden im Knie das Saisonende erzwinge.[13][14]

Im August 2024 beendete Holzdeppe seine Karriere.[15]

Vereinszugehörigkeiten und Trainer

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Holzdeppe startete ab 1. Januar 2000 für das LAZ Zweibrücken und trainierte bei Andrei Tivontschik. Zwischenzeitlich war er für etwas mehr als anderthalb Jahre in der Trainingsgruppe von Chauncey Johnson. Sein erster Trainer war Dieter Kruber (†).[16]

Am 24. November 2012 nahm Holzdeppe beim Prominenten-Wettbewerb TV total Turmspringen teil und gewann zusammen mit Björn Otto das Synchronspringen.

  • Karl-Heinz Keldungs: Raphael Holzdeppe. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 81.
Commons: Raphael Holzdeppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Raphael Holzdeppe: Höhenflüge in der dualen Karriere. In: sporthilfe.de. Stiftung Deutsche Sporthilfe, archiviert vom Original am 24. Januar 2015; abgerufen am 16. Oktober 2012.
  2. Jennifer Zauritz, Frank Bötel: Leichtathletik-WM: Edelmetall für Bundeswehr-Sportler. In: bundeswehr.de. Bundesministerium der Verteidigung, 3. Dezember 2013, archiviert vom Original am 26. Juli 2014; abgerufen am 6. Juli 2023.
  3. Michael Reinsch: Die Leiden eines Champions. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 21. Juni 2015, abgerufen am 24. August 2015.
  4. Maximilian Greser: OSP-Sportler setzen auf Studium an der DHfPG. In: olympiastuetzpunkt.org. Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz – Saarland, abgerufen am 28. Juni 2023.
  5. Holzdeppe wechselt nach München. In: tz-online. Merkur tz Redaktions GmbH & Co. KG, 21. August 2012, abgerufen am 12. August 2013.
  6. Leichtathletik-WM in Moskau: Holzdeppe holt Gold im Stabhochsprung. In: Spiegel Online. 12. August 2013, abgerufen am 29. September 2014.
  7. Raphael Holzdeppe kehrt nach Zweibrücken zurück. In: laz.de. LAZ Zweibrücken e. V., 29. September 2014, abgerufen am 29. September 2014.
  8. Raphael Holzdeppe beendet Saison. In: leichtathletik.de. Deutscher Leichtathletik-Verband, 22. Juli 2014, abgerufen am 29. September 2014.
  9. Holzdeppe mit persönlichem Rekord. In: sport1.de. 24. Juni 2015, abgerufen am 25. Juni 2015.
  10. Holzdeppe bangt nach EM-Aus um Rio. In: sport1.de. 4. Juli 2016, abgerufen am 6. Juli 2023.
  11. Silke Bernhart: Raphael Holzdeppe schrammt mit 5,80 Metern an Medaille vorbei. In: leichtathletik.de. Deutscher Leichtathletik-Verband, 3. März 2017, abgerufen am 4. März 2017.
  12. Achim Dreis: Drei Ungültige für Holzdeppe. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 8. August 2017, abgerufen am 8. August 2017.
  13. Nicolas Walter: Raphael Holzdeppe muss Olympia-Saison vorzeitig beenden. In: leichtathletik.de. Deutscher Leichtathletik-Verband, 16. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  14. Nicolas Walter: Flash-News des Tages – Raphael Holzdeppe: „Ich kann jetzt sogar mal ein Bier trinken“. In: leichtathletik.de. Deutscher Leichtathletik-Verband, 22. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  15. Letzter Wettkampf im „Wohnzimmer“: Raphael Holzdeppe tritt ab. In: leichtathletik.de, 16. August 2024.
  16. DLV-Mannschaftsbroschüre zur 7. EM U23 vom 16.–19.7.2009 in Kaunas/Litauen, S. 12.