Raschid Diab

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Diab 2015 in seinem Khartumer Studio neben einem frühen Selbstporträt.

Raschid Diab (راشد دياب; * 1957 in Wad Madani, Sudan) ist ein sudanesischer Maler, Designer und Kunsthistoriker.

Diab studierte Bildende Kunst am College für Schöne und Angewandte Künste in Khartum und danach an der Universität Complutense in Madrid. 1991 schrieb er dort seine Dissertation mit dem Titel „Die Philosophie der sudanesischen Kunst“.[1]

Im Jahr 1999 kehrte Diab nach Khartum zurück, arbeitete dort als freier Maler und gründete 2006 das Rashid Diab Arts Center in Khartum.[2] Aufgrund des Kriegs im Sudan musste er 2023 in seine frühere Heimat in Madrid flüchten. Im Frühjahr 2024 wurden dort seine Werke in einer Ausstellung sudanesischer Malerei erneut gezeigt.[3]

Zusammen mit der jordanischen Kunsthistorikerin Wijdan Ali schrieb Diab eine Übersicht zur modernen Kunst im Sudan für die den Sammelband Contemporary Art from the Islamic World (1989).[4] 2009 veröffentlichte er weiterhin mit dem früheren deutschen Botschafter im Sudan und Kunsthistoriker Werner Daum eine Studie zum selben Thema, in der auch sein eigenes Werk dargestellt ist.[5]

Die Encyclopedia of African History beschrieb Diabs Stil als Beispiel für die Generation von Malern, die auf Künstler aus der Schule von Khartum wie Ibrahim El-Salahi folgten, und dabei eine universelle Ästhetik entwickelten, die westliche, afrikanische und islamische Einflüsse vereinte und eine kulturelle Identität im globalen Kontext ausdrücken.[6]

Seine Werke wurden international ausgestellt, unter anderem in Jordanien,[7] Südkorea[8] und Spanien.[9]

Einzelnachweise

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  1. Salah M. Hassan: FRAGMENTS OF POETIC MEMORY: THE ART OF RASHID DIAB. In: Nka Journal of Contemporary African Art. Band 1994, Nr. 1, 1. Mai 1994, ISSN 1075-7163, S. 19–23, doi:10.1215/10757163-1-1-19 (dukeupress.edu [abgerufen am 20. Juli 2020]).
  2. Sudanese Artist Draws from a Nation's Agony. Abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  3. Patricia R. Blanco: “Arte refugiado” de Sudán: los cuadros que escaparon de la guerra ‘in extremis’. [„Geflüchtete Kunst“ aus dem Sudan: die Gemälde, die dem Krieg „in extremis“ entkamen]. In: elpais.com. 14. März 2024, abgerufen am 8. April 2024 (spanisch).
  4. Diab, Rashid, und Wijdan Ali. "Sudan." Ali, Wijdan. Contemporary Art from the Islamic World. London: Scorpion Publishing Ltd (1989): S. 245–252.
  5. Werner Daum, Rashid Diab: Modern Art in Sudan. In: Hopkins, Peter (Hrsg.): Kenana Handbook of Sudan. Routledge, New York 2009, ISBN 978-1-136-77526-0, S. 453–516 (google.com [abgerufen am 3. August 2021]).
  6. Kevin Shillington (Hrsg.): Encyclopedia of African History. Fitzroy, Dearborn, New York / London 2005, ISBN 978-1-57958-455-9, S. 109 (archive.org [abgerufen am 3. August 2021]).
  7. Rashid Diab Painting. Abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  8. Sudanese Painter Holds Exhibition in Korea. 17. April 2009, abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  9. Rashid Diab, el pintor sudanés que explica España más allá del fútbol. Abgerufen am 20. Juli 2020 (spanisch).