Rathaus Windecken
Das historische Rathaus von Windecken wird heute als Stadtbücherei der Stadt Nidderau genutzt, deren Stadtteil Windecken heute ist.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehemalige Rathaus liegt an der westlichen Schmalseite des Marktplatzes von Windecken.
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Rathaus ist ein zweigeschossiges Renaissancegebäude. Eine Bauinschrift stammt von 1520.[1] Die Hauptfassade zum Marktplatz hin ist durch einen Treppengiebel und einen Erker betont. Der Erker zeigt das Wappen des Landesherren zur Zeit, als das Rathaus errichtet wurde, der Grafschaft Hanau-Münzenberg. Im Erdgeschoss befand sich eine ursprünglich offene Halle mit noch gotischen Spitzbögen. Dies deutet auf eine ältere Bauphase hin, so dass das Alter des Gebäudes auch auf 1450 datiert wird.[2] Die ehemals offenen Hallen sind heute verglast und in den Innenraum einbezogen. Dort befindet sich auch die „Schatzkammer“, die durch eine geschmiedete Tür gesichert wird.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Windecken mehrmals, insbesondere 1634, am 15. Mai 1635 und 1638 schwer beschädigt.[3] Auch das Rathaus war davon betroffen. Aus der Zeit des anschließenden Wiederaufbaus stammen die mächtigen Holzsäulen im Inneren des Gebäudes.[4]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem sich im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Windecken mit und Heldenbergen zum 1. Januar 1970 zur Stadt Nidderau zusammengeschlossen hatten[5], wurde das Gebäude nicht mehr als Rathaus benötigt. Es beherbergt heute die Stadtbücherei von Nidderau.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Folkhard Cremer u. a.: „Dehio“. Hessen II – Regierungsbezirk Darmstadt. Berlin 2008. ISBN 978-3-422-03117-3, S. 833.
- Erhard Bus und Frank Schmidt: 500 Jahre Windecker Rathaus – eine Reminiszenz. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte. Mitteilungen des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e. V. 2021, S. 49–65.
- Ernst Julius Zimmermann: Hanau Stadt und Land. Kulturgeschichte und Chronik einer fränkisch-wetterauischen Stadt und ehemaligen Grafschaft. Nachdruck der 3. erweiterten Auflage, Hanau 1919. LXXXVI, 953 S. Verlag Peters, Hanau 1978. ISBN 3-87627-243-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dehio.
- ↑ Zimmermann, S. 945.
- ↑ Zimmermann, S. 730.
- ↑ Dehio.
- ↑ Zusammenschluß der Gemeinde Heldenbergen im Landkreis Friedberg und der Stadt Windecken im Landkreis Hanau zur Stadt „Nidderau“ im Landkreis Hanau vom 17. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 1, S. 5, Punkt 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).
- ↑ Homepage der Stadtbücherei Nidderau.
Koordinaten: 50° 13′ 21,7″ N, 8° 52′ 43,7″ O