Raubkärpfling
Raubkärpfling | ||||||||||||
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Raubkärpfling (Orestias cuvieri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Orestias cuvieri | ||||||||||||
Valenciennes, 1846 |
Der Raubkärpfling (Orestias cuvieri), span.: Amanto genannt, ist ein wahrscheinlich ausgestorbener Süßwasserfisch aus der Gattung der Andenkärpflinge (Orestias). Er war endemisch im Titicacasee.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 22 Zentimeter war der Raubkärpfling der größte Vertreter der Andenkärpflinge[1]. Andere Quellen geben 26,5 Zentimeter als Höchstlänge an (Day 1981, Beacham 1997). Die erwachsenen Fische waren grünlich-gelb bis bernsteinfarben an der Oberseite. Der Unterkiefer war schwarz gefärbt und die Flossen waren schwarz gestreift. Die Schuppen waren auffallend hell in der Mitte. Die Schuppen der Jungen waren fleckig. Sein Maul war fast aufwärts gerichtet und verlieh dem flachen Kopf eine konkave Form. Die Kopflänge machte 40 % der gesamten Körperlänge aus.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Raubkärpfling bewohnte gewöhnlich die kalte Zone des Titicacasees bis zu einer Tiefe von 30 Meter. Seine Nahrung bestand aus Zooplankton. In der kalten Jahreszeit wanderten die Jungfische in die Tiefwasserzone.
Aussterben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Indigenen des Titicacasees fingen die Raubkärpflinge häufig während der saisonalen Wanderungen von der Flachwasser- in die Tiefwasserzone. 1937 wurde die Amerikanische Seeforelle (Salvelinus namaycush) in den Titicacasee ausgesetzt. Wegen des aggressiven Konkurrenzkampfes um Nahrung und Lebensraum nahmen die Bestände des Amantos dramatisch ab. 1937 wurde der Raubkärpfling zum letzten Mal gefangen. Ein genaues Aussterbejahr ist nicht bekannt. Vermutlich verschwand er während der 1940er[2] oder 1950er Jahre durch die Konkurrenz mit weiteren eingeführten Fischarten, wie der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), der Bachforelle (Salmo trutta fario) oder dem La-Plata-Ährenfisch (Odontesthes bonariensis).[1] Eine Suchaktion im Jahre 1962 blieb ohne Ergebnis.
Das Museum Naturalis in Leiden besitzt mit sieben konservierten Exemplaren eine stattliche Sammlung dieser Art.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Day: The Doomsday Book of Animals. Ebury Press, London 1981, ISBN 0-670-27987-0.
- Walton Beacham: World Wildlife Fund Guide to Extinct Species of Modern Times. 1997, ISBN 0-933833-40-7.
- Wolfgang Villwock: Gefahren für die endemische Fischfauna durch Einbürgerungsversuche und Akklimatisation von Fremdfischen am Beispiel des Titicaca-Sees (Peru/Bolivien) und des Lanao-Sees (Mindanao/Philippinen) Verhandlungen des Internationalen Vereins für Limnologie 18 (1227-1234). 1972.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raubkärpfling auf Fishbase.org (englisch)
- Orestias cuvieri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 25. Mai. 2007.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Lynne R. Parenti - A Taxonomic Revision of Andean Killifish Genus Orestias (Cyprinodontiformes, Cyprinodontidae) - PDF Volltext
- ↑ Naturalis – [Amanto - Driven out by Trout] → Extinct Animals → Fishes. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2012; abgerufen am 26. Februar 2017.